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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 28.1897 (Nr. 314-326)

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Nr. 322
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https://doi.org/10.11588/diglit.28504#0098
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88

Vfeggendorfers bs u m o r i st i sch e Blätter.

Anangenehrn.


Gattin: „Lisette, ich habe Sie im Verdacht bei der Reinigung
der Kleider meines Mannes kleine Geldstücke, welche er
in die Westentasche zu stecken pflegt, zu entwenden!"
Dienstmädchen: „Nicht ein einziges Mal war etwas darin —
bis auf heute, eben sand ich seinen Ehering in der Westentasche."

Aus Vacksischchens Tagebuch.

. Gestern bat mich cherr von Müller, ihm einen Handschuh zuzu-
knöpfen — endlich habe ich im Leben eines Mannes eine Rolle gespieltl

Kaufmännisch ausgedrückt.


„Gnädige Frau wiegen Y2 Kilo inklusive Emballage!"

Die Hauptsache.
Gattin eines Schmieredirektors: „Den Müller solltest du doch entlassen, es
ist ein Jammer wie der spielt!"
— „M ho, der ist einer meiner besten Schauspieler, er flickt die Kostüme groß-
artig und ist auch ein flotter Zettelaustr ägerl"

Lakonisch.
Loosverkäufer (im Restaurant): „Ein
Loos?"
Student: „Rein Moos!"

Der grimme Traf.
Ballade.
er grimme Graf von Grausenftein
Schrie bei dem vollen Pumpen:
„Ich schlag mich mit dem Drachenbein,
Dein aufgeblas'nen Lumpen!
Der hat verhöhnt mich hundertmal
Mit seinem frechen prahlen;
Das will ich mit der Lanze Stahl
Ihm morgen heimbezahlen I"
„Füll' noch einmal den Pumpen hier!"
Schrie er zu seinem Knappen,
„Und sorg' dafür, daß morgen früh
Gesattelt ist mein Rappen!"


Er schimpft und trinkt, bis spät zur Nacht
Der Schlaf ihn überwunden;
Und als er morgens aufgewacht —
Da war sein Zorn verschwunden!
F. I. Stritt.

Schlau.
Sie: „Moritz, warum arrangierst Du
immer am Ende des Monats Gesell-
schaftsabende ?"
Er: „Ganz einfach/ da haben die meisten
perren wenig Geld und da müssen
ihnen doch unsere Töchter doppelt
begehrenswert erscheinen!"

Vergeblich Vernähen.


im Spiegel betrachtet): „Ich kann's anstellen,
wie ich will, überall guckt Lieutenant durch."
 
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