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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 28.1897 (Nr. 314-326)

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Nr. 323
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https://doi.org/10.11588/diglit.28504#0103
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Meggendorfers Humoristische Blätter.

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Dauer im wechsel.

Iu der Laube, wo Du einstens
saßest,
Meltensern gebannt in seinem
Blick,
Hörst nach Jahren wieder Du
ein Flüstern. —
-Dein Glück stirbt, oHerz,
Doch nicht das Glück.
Chr. F.

/A n dein Strauche, dran im
letzten Sommer
Line Rose starb den frühen
Tod,
Träumet Heuer wieder sel'geu
Frühling
Line andre Rose purpurrot.

Woshaft.
Dichtern „Menn ich nur wußte, welche Todesart ich für den
Helden meines neuen Trauerspiels wählen sollte?"
Kritiker: „Lassen Sie ihn einfach auch ein sch lasen."

-Lehter Wunsch.
Alter, reich gewordener Schnorrer, ans dein Sterbebett
liegend, zu seinem Sohne : „Mach, daß De wirst bald ä geadelter
Kommerzienrat, damit ich kann erscheinen als Ahnherr."

Kindlich.
Du noch nicht gehört, wer seine !
Kinder liebt, züchtigt sie!"
Fritz (weinend): „Ja Papa, Du hast mich
manchmal aber zu lieb!"

Keine Ansicht.
„Nu, Aaron, wie war's in der fainen
Gesellschaft?"
„Gott, wie langweiligI Nit ä Wört-
chen vom — Handel wurde gesprochen!"

(Lr kennt sie.

„Menn ich nur wüßt', welches Kleid ich
wähl' um meiner Frau Geschmack zu
treffen!"
Tommis: „wählen Euer Gnaden das
teuerste und lassen S' den Preis-
zettel dranl"

Unter Kollegen.

s. Strolch: „Ich wünsche: wohl gespeist zu habenI"
2. Strolch: „Kann Dir's nicht verdenken! — wäre jetzt auch mein Wunsch!"
 
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