Meggendorfers Humoristische Blätter.
97
(Kcgengrund.
Mama: „Nein, heute kann ich Dich nicht mit ins Theater nehmen, Dn wurdest zu häufig erröten müssenI"
Tochter: „Aber Mama, gerade das Erröten kleidet inich so gut!"
Vom „Schwarten iZZrelt" der Zukunftshochschule.
Das Rauchen und verloben ist in den pörsälen streng
verboten.
Auch ein Lebensunterhalt.
„Der Krempel lebt setzt ausschließlich von seiner Schwiegermutter/'
„Wieso? Die hat ja selber nichts."
„Freilich! Aber der Krempel schreibt alles auf, was sie ihm
anthnt und verkauft die Manuskripte an die Witzblätter."
(Lin Held.
S 0 n n ta g s r e i t e r (sein Pferd besteigend): „'s ist doch ein er-
hebendes Gefühl, in der nächsten Sekunde auf alles gefaßt sein
zu können!"
Moderne (Kroße.
Ein Leichenzng. — Gewalt'ge Menschenmassen
Seh' ich dahin sich wälzen durch die Straßen.
von Tausenden umsäumt des Weges Breite,
And aber Tausend geben das Geleite.
von Blumen schier erdrückt pomphafter Leichenwagen,
Embleme, Banner, (Arden werden nachgetragen.
And weit entfernte Länder sandten Boten
Mit Lorbeerkränzen für das Grab des Toten.
Fürwahr! Den so man führt zur letzten Ruhe ein,
Das muß ein großer Mensch gewesen sein!
Ein Krieg es Held vielleicht, der kühn sein Leben
In: Kampf fürs Vaterland dahingegeben?
Vielleicht ein Staatsmann, der mit weitem Blick
planvoll gewirkt für eines Volkes Glück?
Ein Künstler, dessen Werke voll Entzücken
Das Volk geschaut mit schönheitstrunk'nen Blicken?
War es ein Dichter, den zu idealen: Flug
Begeisternd es empor hob ans des Lebens Trug?
Ein Forscher etwa, einer jener Geistesriesen,
Die unserm Wissen neue Bahnen wiesen?
Ein Philanthrop, der menschlichem Erbarmen
Sein Perz geöffnet für das Wohl der Armen? —
Nein,nichts von alledem. Der Männchen hier die Menge
An Grabe trägt mit fürstlichem Gepränge,
Der ist, ihr werdet's bald auf seinem Denkmal lesen
Ein Radfahr-Ehampion gewesen.
Aus dem (Kcrichtssaat.
Dieb (zum Verteidiger): „Also, weinen Sie mich schön heraus."
Meditation.
Fräulein Eulalia: „Es ist unangenehm, daß man sich
das Geschlecht nicht schon vor der Geburt wählen kann — alle
meine Freundinnen die nun verheiratet sind, hätte
ich, als Alaun, sitzen lassen!"
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(Kcgengrund.
Mama: „Nein, heute kann ich Dich nicht mit ins Theater nehmen, Dn wurdest zu häufig erröten müssenI"
Tochter: „Aber Mama, gerade das Erröten kleidet inich so gut!"
Vom „Schwarten iZZrelt" der Zukunftshochschule.
Das Rauchen und verloben ist in den pörsälen streng
verboten.
Auch ein Lebensunterhalt.
„Der Krempel lebt setzt ausschließlich von seiner Schwiegermutter/'
„Wieso? Die hat ja selber nichts."
„Freilich! Aber der Krempel schreibt alles auf, was sie ihm
anthnt und verkauft die Manuskripte an die Witzblätter."
(Lin Held.
S 0 n n ta g s r e i t e r (sein Pferd besteigend): „'s ist doch ein er-
hebendes Gefühl, in der nächsten Sekunde auf alles gefaßt sein
zu können!"
Moderne (Kroße.
Ein Leichenzng. — Gewalt'ge Menschenmassen
Seh' ich dahin sich wälzen durch die Straßen.
von Tausenden umsäumt des Weges Breite,
And aber Tausend geben das Geleite.
von Blumen schier erdrückt pomphafter Leichenwagen,
Embleme, Banner, (Arden werden nachgetragen.
And weit entfernte Länder sandten Boten
Mit Lorbeerkränzen für das Grab des Toten.
Fürwahr! Den so man führt zur letzten Ruhe ein,
Das muß ein großer Mensch gewesen sein!
Ein Krieg es Held vielleicht, der kühn sein Leben
In: Kampf fürs Vaterland dahingegeben?
Vielleicht ein Staatsmann, der mit weitem Blick
planvoll gewirkt für eines Volkes Glück?
Ein Künstler, dessen Werke voll Entzücken
Das Volk geschaut mit schönheitstrunk'nen Blicken?
War es ein Dichter, den zu idealen: Flug
Begeisternd es empor hob ans des Lebens Trug?
Ein Forscher etwa, einer jener Geistesriesen,
Die unserm Wissen neue Bahnen wiesen?
Ein Philanthrop, der menschlichem Erbarmen
Sein Perz geöffnet für das Wohl der Armen? —
Nein,nichts von alledem. Der Männchen hier die Menge
An Grabe trägt mit fürstlichem Gepränge,
Der ist, ihr werdet's bald auf seinem Denkmal lesen
Ein Radfahr-Ehampion gewesen.
Aus dem (Kcrichtssaat.
Dieb (zum Verteidiger): „Also, weinen Sie mich schön heraus."
Meditation.
Fräulein Eulalia: „Es ist unangenehm, daß man sich
das Geschlecht nicht schon vor der Geburt wählen kann — alle
meine Freundinnen die nun verheiratet sind, hätte
ich, als Alaun, sitzen lassen!"