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Guckerln
(Kedankensptitter.
Uno als ich Einlaß heischte,
_Hast du mich nur verlacht.
Da schlich ich durch die <
Dir in das Herz hinein;
Und siehst du, stolzes Mädchen,
Nun bist du dennoch mein.
Auf kleinem Fuße lebt heute wer auf dem
Zinsfüße lebt. Th. M.
Jeder ist seines Glückes Schmied. Aber
auch da gibt es Meister und Gesellen.
Nichts kann über den wert einer Person
mehr täuschen als ihr Begräbnis. I. P.
?rob3tum est.
Junger Ehemann: „Hast Du meinen
Rock zum Schneider gebracht, daß er den
Riß wieder zunäht?"
Frau: „Ach, wer wird gleich zum Schneider
laufen .... ich habe ein Stück Heft-
pflaster untergelegtl"
Manche prunkvolle Uniform wird durch
den Träger zur Livree. H.
Zwanzig Mrmien vor Zwölf.
der Herr Ingenieur, was ist's eigentlich
mit Ihrer Uhr? So oft ich einen Blick
auf dieselbe zu werfen Gelegenheit hatte,
sah ich sie regelmäßig auf zwanzig Minuten
vor zwölf zeigenl"
„Ja, meine Herren, das hat damit seine
eigene Bewandtnis! Lassen Sie sich erzählen,
was mir da bei .... na, der Name thut
ja nichts zur Sache, also was mir da bei
Dings da in Afrika vor einigen Jahren be-
gegnete, und Sie werden dann begreifen! —
Meine Regierung hatte mich nach dem schwar-
zen Erdteil mit dem Auftrage gesandt, für
eine in der Uolonie ev. zu erbauende Eisen-
bahn ein günstiges Terrain zu erforschen
und zu vermessen. —
Eines Tages war ich wieder bei
einer Arbeit, als plötzlich — es war
zwanzig Minuten vor zwölf nach
afrikanischer Zeit — durch das
Gebüsch unmittelbar zu meiner
Rechten ein Löwe bricht und vor
mir mit weitgeöffnetem Rachen
zum entsetzlichen Sprunge aus-
holt. DasBluterstarrtemirfastin
den Adern, das können Sie sich
denken, meine Herren, aber
meine Geistesgegenwart, die
mich schon oft aus ähnlichen
Gefahren errettete, sollte mir
auch diesmal helfend zur Seite
stehen. Ich sah Sr. Wüsten-
majestät kühn ins Auge, nur
wenige Augenblicke zur Ueber-
legung brauchend, was zu thun
sei. Darauf zog ich, immer den
Blick fest auf ihn geheftet, mit
eisiger Ruhe meine Uhr, die
eben auf zwanzig Minuten vor
zwölf nach mittelafrikanischer
Zeit stand, und hielt sie dem
Wüstenbeherrscher vor die glüh-
enden Augen. Er verstand was
ich damit sagen wollte, nämlich:
daß es zum Dejeuner zu spät
und für das Diner noch nicht
an der Zeit sei. Mein Bisaois
wurde blutrot in seinem könig-
lichen Angesichte und mit ver-
legener Miene wandte er sich
blitzschnell um und suchte das
weite, vermutlich aus Scham
darüber, daß er die höfische Eti-
kette in so gröblicher, unkönig-
licher weise verletzte."
Guckerln
(Kedankensptitter.
Uno als ich Einlaß heischte,
_Hast du mich nur verlacht.
Da schlich ich durch die <
Dir in das Herz hinein;
Und siehst du, stolzes Mädchen,
Nun bist du dennoch mein.
Auf kleinem Fuße lebt heute wer auf dem
Zinsfüße lebt. Th. M.
Jeder ist seines Glückes Schmied. Aber
auch da gibt es Meister und Gesellen.
Nichts kann über den wert einer Person
mehr täuschen als ihr Begräbnis. I. P.
?rob3tum est.
Junger Ehemann: „Hast Du meinen
Rock zum Schneider gebracht, daß er den
Riß wieder zunäht?"
Frau: „Ach, wer wird gleich zum Schneider
laufen .... ich habe ein Stück Heft-
pflaster untergelegtl"
Manche prunkvolle Uniform wird durch
den Träger zur Livree. H.
Zwanzig Mrmien vor Zwölf.
der Herr Ingenieur, was ist's eigentlich
mit Ihrer Uhr? So oft ich einen Blick
auf dieselbe zu werfen Gelegenheit hatte,
sah ich sie regelmäßig auf zwanzig Minuten
vor zwölf zeigenl"
„Ja, meine Herren, das hat damit seine
eigene Bewandtnis! Lassen Sie sich erzählen,
was mir da bei .... na, der Name thut
ja nichts zur Sache, also was mir da bei
Dings da in Afrika vor einigen Jahren be-
gegnete, und Sie werden dann begreifen! —
Meine Regierung hatte mich nach dem schwar-
zen Erdteil mit dem Auftrage gesandt, für
eine in der Uolonie ev. zu erbauende Eisen-
bahn ein günstiges Terrain zu erforschen
und zu vermessen. —
Eines Tages war ich wieder bei
einer Arbeit, als plötzlich — es war
zwanzig Minuten vor zwölf nach
afrikanischer Zeit — durch das
Gebüsch unmittelbar zu meiner
Rechten ein Löwe bricht und vor
mir mit weitgeöffnetem Rachen
zum entsetzlichen Sprunge aus-
holt. DasBluterstarrtemirfastin
den Adern, das können Sie sich
denken, meine Herren, aber
meine Geistesgegenwart, die
mich schon oft aus ähnlichen
Gefahren errettete, sollte mir
auch diesmal helfend zur Seite
stehen. Ich sah Sr. Wüsten-
majestät kühn ins Auge, nur
wenige Augenblicke zur Ueber-
legung brauchend, was zu thun
sei. Darauf zog ich, immer den
Blick fest auf ihn geheftet, mit
eisiger Ruhe meine Uhr, die
eben auf zwanzig Minuten vor
zwölf nach mittelafrikanischer
Zeit stand, und hielt sie dem
Wüstenbeherrscher vor die glüh-
enden Augen. Er verstand was
ich damit sagen wollte, nämlich:
daß es zum Dejeuner zu spät
und für das Diner noch nicht
an der Zeit sei. Mein Bisaois
wurde blutrot in seinem könig-
lichen Angesichte und mit ver-
legener Miene wandte er sich
blitzschnell um und suchte das
weite, vermutlich aus Scham
darüber, daß er die höfische Eti-
kette in so gröblicher, unkönig-
licher weise verletzte."