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Bteggendorfers Ls u m o r i st j sch e Blätter.
till ist's und dunkel. Vom scheidenden Blau
Fällt nieder auf Thäler und Matten der Tau
Wie silberner, duftiger Schleier.
Die schroffen, die zackigen Höh'n sind verglüht,
Durch würziges Tannicht die Abendruh' zieht
In andachtgebietender Feier.
Bald schwindet die Stille, die Wälder belebt
Lin jubelnder Zug, der zum Felsgipfel strebt,
Die Hölzer fürs Feuer zu stauen.
Ls stammen die Scheiter, des Nachtwindes Hauch
Trägt weithin ins schweigende Dunkel den Rauch,
Dämonengleich drohend zu schauen.
Gleich lohenden Fackeln erglüh'n in der Glut
Die Tannen, die dustern, im Kreise wie Blut
Der wendenden Leuchte zu Lhren.
Und überall Spiel und begeisterter Sang,
Hell jauchzender Jubel, entfesselt vom Zwang
Steigt auf zu den heiligen Sphären.
Die liebenden Paare, verschlungen die Händ',
Sie eilen zum Flammensprung kühn und behend',
Zu fei'n sich gen böse Gewalten. —
Doch bald ist's zu Lnde, die Feuer verloht,
Wie Spuck vor dem nahenden, rosigen Rot
Zerstieben die heitern Gestalten.
Nicht lange mehr währt's und das Tagesgestirn
Färbt goldig die Zinnen, den blinkenden Firn,
verscheuchend die bläulichen Schatten.
Der Morgenwind wirbelt gar eiligen Laufs
Die Asche als Zeugin schön-sinnigen Brauchs
Hinab auf die gold-grünen Matten.
C. I. Thomaschek.
onnenwende.
Vorgespräche.
„Haben Sie schon ein-
mal das Antlitz der Lrde
geküßt?"
„Fräulein, sind Sie
schon einmal mit der
Kirche ums Dorf ge-
gangen ?"
Höhere Romantik.
Pensionsfräulein
(auf dem KischmarktN „(t)
Gott, dieser wunderbare
Oceangeruch!"
(buter Fortschritt.
Pferdeverleiher:
„Ls geht schon bei wei-
ten: besser, Herr Meier,
heute ist Ihr Pferd
schon um (5 Minuten
später zurückgekommen!"
Angewandte
Redensart.
Tintenfabrikant,
werden): „Ls ist doch ein
ganz besonderes Gefühl,
so in der eigenen Tinte
zu sitzen!"
Stilblüte.
Während der Nacht-
arbeiten schlief der
Meister in der Werkstätte,
um die Gesellen besser
beaufsichtigen zu kön-
nen.
Zn der Vaukanchei.
Direktor: „Herr
Müller, Sie haben Ihren
Urlaub wieder um 2 Tage
überschritten; für die
Folge kann ich dies nicht
mehr dulden, der Urlaub
ist kein Ko st en Voran-
schlag."
Süffels
Vorbereitung.
Kommilitone: „Um
Gottes willen, eine
halbe Stunde vor dem
Staatsexamen sitzest
Du zechend in der
Kneipe?"
Studiosus Süffel:
„Na, soll ich denn
gänzlich unvorbe-
reitet hingehen?"
Bteggendorfers Ls u m o r i st j sch e Blätter.
till ist's und dunkel. Vom scheidenden Blau
Fällt nieder auf Thäler und Matten der Tau
Wie silberner, duftiger Schleier.
Die schroffen, die zackigen Höh'n sind verglüht,
Durch würziges Tannicht die Abendruh' zieht
In andachtgebietender Feier.
Bald schwindet die Stille, die Wälder belebt
Lin jubelnder Zug, der zum Felsgipfel strebt,
Die Hölzer fürs Feuer zu stauen.
Ls stammen die Scheiter, des Nachtwindes Hauch
Trägt weithin ins schweigende Dunkel den Rauch,
Dämonengleich drohend zu schauen.
Gleich lohenden Fackeln erglüh'n in der Glut
Die Tannen, die dustern, im Kreise wie Blut
Der wendenden Leuchte zu Lhren.
Und überall Spiel und begeisterter Sang,
Hell jauchzender Jubel, entfesselt vom Zwang
Steigt auf zu den heiligen Sphären.
Die liebenden Paare, verschlungen die Händ',
Sie eilen zum Flammensprung kühn und behend',
Zu fei'n sich gen böse Gewalten. —
Doch bald ist's zu Lnde, die Feuer verloht,
Wie Spuck vor dem nahenden, rosigen Rot
Zerstieben die heitern Gestalten.
Nicht lange mehr währt's und das Tagesgestirn
Färbt goldig die Zinnen, den blinkenden Firn,
verscheuchend die bläulichen Schatten.
Der Morgenwind wirbelt gar eiligen Laufs
Die Asche als Zeugin schön-sinnigen Brauchs
Hinab auf die gold-grünen Matten.
C. I. Thomaschek.
onnenwende.
Vorgespräche.
„Haben Sie schon ein-
mal das Antlitz der Lrde
geküßt?"
„Fräulein, sind Sie
schon einmal mit der
Kirche ums Dorf ge-
gangen ?"
Höhere Romantik.
Pensionsfräulein
(auf dem KischmarktN „(t)
Gott, dieser wunderbare
Oceangeruch!"
(buter Fortschritt.
Pferdeverleiher:
„Ls geht schon bei wei-
ten: besser, Herr Meier,
heute ist Ihr Pferd
schon um (5 Minuten
später zurückgekommen!"
Angewandte
Redensart.
Tintenfabrikant,
werden): „Ls ist doch ein
ganz besonderes Gefühl,
so in der eigenen Tinte
zu sitzen!"
Stilblüte.
Während der Nacht-
arbeiten schlief der
Meister in der Werkstätte,
um die Gesellen besser
beaufsichtigen zu kön-
nen.
Zn der Vaukanchei.
Direktor: „Herr
Müller, Sie haben Ihren
Urlaub wieder um 2 Tage
überschritten; für die
Folge kann ich dies nicht
mehr dulden, der Urlaub
ist kein Ko st en Voran-
schlag."
Süffels
Vorbereitung.
Kommilitone: „Um
Gottes willen, eine
halbe Stunde vor dem
Staatsexamen sitzest
Du zechend in der
Kneipe?"
Studiosus Süffel:
„Na, soll ich denn
gänzlich unvorbe-
reitet hingehen?"