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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 30.1897 (Nr. 340-353)

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Nr. 346
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https://doi.org/10.11588/diglit.28506#0070
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66

BFeggenöorfers Humoristische Blätter.

Starkes Stück.

beachtenswerter Heiratsantrag.



Mr. Segomer in Indien hypnotisiert eine Schlange, mit deren pilfe er einen Ab-
grund überschreitet und sich vor einein Tiger rettet.


Den Ahaselen-Dichtern.
iebt es ein Metrum heute noch, das nicht schon längst ge - schun - den - ist?
Und eine Strophenform, die nicht seit Jahr und Tag ent - bun - den - ist?
Und fühlt der Fettphilister nicht, daß trotz der Rhythmenzuckerruhr
Aus diesen: Pfuhl die Poesie ent - schwun - den - ist?
Mas nützt Rhetorik, Pathosqualm, Radau, Mauwau, Bumbum, Trara,
Menn der Begeisterung Flammenglut an Stroh und Talg ent - znn - den - ist?
Der Jüngling wirft sich in die Brust, die Base in den Busenberg,
Menn Liebetriebe, Perz und Schinerz um Sonnewonn' ge - wun - den - ist!
Der Dichter aber schnäuzt sich wild und wächst und zählt den Zeilensold,
Dieweil im Lexikon der Reim, der göttliche, ge - fun-den - ist! Tonio.

Ueberboten.
A.: „Der Restaurateur Maier hat hundert Kellner angestellt!"
Bi: ,^Da weiß ich noch ein größeres Restaurant in Amerika. Menn dort einer als
.Piccolo beim Gastzimmer Antritt und durch alle Räume durchgeht, kommt er am
Ende als Oberkellner heraus."


„Ein Fräulein wünscht sich zu ver-
ehelichen, besonderer Vorzug: hat eine
taubstumme Mama!"

Höchste Vroherei.
protz (im OorfwirtLhaus): „Das Essen
ist miserabel — fordern Sie mir
dafür wenigstens einen möglichst
hohen Preis ab — sonst bring'
ich' s gar nicht über dieLippen!"

Dnierestanle Wissenschaft.
biümchrn zerpflückend): „ . . . . Er liebt
mich! —- Nein, so interessant hätte ich
nur die Botanik nicht gedacht!"

Köge wanken.
Fräulein: „Ach, ist Ihre Schwester
ein liebes Mädchen; so eine Schwäge-
rin möchte ich nur wünschen!"
perr: „Wie schade, daß Sie nicht
einen Bruder haben, der sie heiraten
könnte!"

Dann freilich.
Lieutenant (vor dem Spiegel): „Aeh,
wie würde Kriegsminister nut neuen
Militärforderungeu leichtes Spiel haben,
wenn Frauen im Parlament
säßen!"
R gescheit's Kerlche.
Vater: „Was sagst Du Moseslcben,
daß Du hast bekommen eine gute
Note auf die schriftliche Arbeit. Da
steht doch ,s. s.' d. h. Fehr schlecht'."
Sohn: „Wie heißt Fehr schlecht'?
Das bedeutet Fehr ßufrieden'."


Stolp

„Ihre Fräulein Tochter ist wohl
sehr umworben und hat schon viele
Körbe ausgeteilt, perr Medizinal-
rat?"
„Na ob! Mädel hat allmählich
„ja" anszusprechen verlernt!"
 
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