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Meggendorfers th u ni o r i st i s ch e Blätter.
Drr Deserteur.
Herr Auditör, Sie Ham s' ja aa scho abtatschlt — 's is gar so
a liabs Deandl! Die Zenzl also hat dene Tropfn 's Lier
bracht — und rumgrissn Hain sie s' und auf d' Unia Ham sie
s' gsetzt und liabs Zenzerl hin und liabs Zenzerl her und ,A
Busserl gibst mir, Zenzerl, der Lapp drüben hat si ja grad um-
draht und sieht's net? und ,Na, Zenzerl, hast aber du a siiaßs
Goscherlü und so g'schlagene zwoa Stund und i auf und
ab, hin und her und — Sakra, und i derf mi net muxn
und derf die Luada net an d' Wand schmeißen, daß s' pappn
bleibn — zwoa Stund, Herr Auditör! Zwoa Stund und derf
als Poftn net amol aus der Haut fahrn!
So is 's iner vor a paar Wocha ganga.
Und neuli soll i wieder postn stehn vor dein Herrn Gberst
Zerstreut.
Professor (der am Biertisch eine Postkarte schreibt): „Das Bier ist
heute wieder scheußlich, Herr Wirt!"
Wirt (näher tretend): „Das Bier ist gut . . . aber Sie tranken
ja eben aus dein Tintenfaß, Herr Professor!"
Gedankensplitter.
anch edler Geist wird sich vergebens
Nach Freundschaft und nach Liebe sehnen,
Wer auf der Menschheit Höhen wandelt,
Muß sich an Einsamkeit gewöhnen! W.
Malice.
seim Haus.
I kann nix derfiir, ich hab miiaßn desertiereni
Glauben S' mir, Herr Auditör, wenn Sie noch amol da
Alte Kokette (hochmütig): „Mein Herr, wenn Sie noch einmal
diesen Ton anschlagen-"
Herr: „Dann wollen Sie mich durch Ignorierung belohnen?"
hättn postn stehn solln, Sie waarn aa desertiert, Sie hättn aa
In den Flitterwochen.
Junge Gattin (zum Gatten, der
im Schlafe fürchterlich stöhnt): „Aber
Gustav, so träume doch nicht immer
von Mamal"
desertieren miiaßn, und so wahr i da bin, Sie hättn Ihne
selber freigsprocha, Sie hättn Ihne freisprecha miiaßn!"
Vroh,
ren Sie mich in das Hotel mit den
teuersten Preisen I"
Iw Gartenrestaurant.
„Sie entschuldigen, jetzt muß ich
mal nach meiner Frau sehen."
Herr: „Also bißchen Rundschau
halten."
Magere Belohnung.
Frau Grimmig (deren Gatte ein
ist): „Männchen, Du hast mir in
letzter Zeit so gar keinen Anlaß
zur Unzufriedenheit gegeben, da
darfst Du nral den Hausschlüssel
photographiere n."
Daher.
So is's.
Kominerzienrätin (im neuerrich-
Du, Aron, jetzt hätten wir auch
unsere Ahnengallerie."
— „Gewiß, Sarahleben, jetzt
brauch'n mer uns nur noch bauen
zu lassen ä Stammburgruinchen."
Bescheiden.
Dichterling (zum Redakteur):
„Wenn meine Gedichte nicht ver-
wendbar sein sollten, dann, bitte,
legen Sie dieselben in dem Papier-
korb obenauf, damit wenigstens
die Redaktionsbesucher sehen, daß
ich Ihr Mitarbeiter bin!"
„Du schenkst Deinem Manne
immer die Ligarren, die er
raucht?"
„Ja, will ihm nämlich das
Rauchen abgewöhnen I"
Vermutlich.
Gast (zum Kellner): „Beefsteak
wohl aus der Steinzeit, was?"
Ja dauu!
Lieutenant: „Sage Ihnen,
Einnahme von einer Festung ist
kolossal schwierig . . ja wenn sie
von Mädels verteidigt würden.."
Immer höflich.
Student (zum jungen Luchs):
„. . . und wann Du mal
mit unserem Senior zusam-
men aus der Kneipe heim-
gehst, daß Du ihn stets an
Deiner rechten Seite im
Rinnstein liegen läßt!"
Verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber. Druck und Verlag von I. F. Schreiber in Eßlingen bei Stuttgart.
Geschäftsstelle in München, Schubertstratze 6.
Meggendorfers th u ni o r i st i s ch e Blätter.
Drr Deserteur.
Herr Auditör, Sie Ham s' ja aa scho abtatschlt — 's is gar so
a liabs Deandl! Die Zenzl also hat dene Tropfn 's Lier
bracht — und rumgrissn Hain sie s' und auf d' Unia Ham sie
s' gsetzt und liabs Zenzerl hin und liabs Zenzerl her und ,A
Busserl gibst mir, Zenzerl, der Lapp drüben hat si ja grad um-
draht und sieht's net? und ,Na, Zenzerl, hast aber du a siiaßs
Goscherlü und so g'schlagene zwoa Stund und i auf und
ab, hin und her und — Sakra, und i derf mi net muxn
und derf die Luada net an d' Wand schmeißen, daß s' pappn
bleibn — zwoa Stund, Herr Auditör! Zwoa Stund und derf
als Poftn net amol aus der Haut fahrn!
So is 's iner vor a paar Wocha ganga.
Und neuli soll i wieder postn stehn vor dein Herrn Gberst
Zerstreut.
Professor (der am Biertisch eine Postkarte schreibt): „Das Bier ist
heute wieder scheußlich, Herr Wirt!"
Wirt (näher tretend): „Das Bier ist gut . . . aber Sie tranken
ja eben aus dein Tintenfaß, Herr Professor!"
Gedankensplitter.
anch edler Geist wird sich vergebens
Nach Freundschaft und nach Liebe sehnen,
Wer auf der Menschheit Höhen wandelt,
Muß sich an Einsamkeit gewöhnen! W.
Malice.
seim Haus.
I kann nix derfiir, ich hab miiaßn desertiereni
Glauben S' mir, Herr Auditör, wenn Sie noch amol da
Alte Kokette (hochmütig): „Mein Herr, wenn Sie noch einmal
diesen Ton anschlagen-"
Herr: „Dann wollen Sie mich durch Ignorierung belohnen?"
hättn postn stehn solln, Sie waarn aa desertiert, Sie hättn aa
In den Flitterwochen.
Junge Gattin (zum Gatten, der
im Schlafe fürchterlich stöhnt): „Aber
Gustav, so träume doch nicht immer
von Mamal"
desertieren miiaßn, und so wahr i da bin, Sie hättn Ihne
selber freigsprocha, Sie hättn Ihne freisprecha miiaßn!"
Vroh,
ren Sie mich in das Hotel mit den
teuersten Preisen I"
Iw Gartenrestaurant.
„Sie entschuldigen, jetzt muß ich
mal nach meiner Frau sehen."
Herr: „Also bißchen Rundschau
halten."
Magere Belohnung.
Frau Grimmig (deren Gatte ein
ist): „Männchen, Du hast mir in
letzter Zeit so gar keinen Anlaß
zur Unzufriedenheit gegeben, da
darfst Du nral den Hausschlüssel
photographiere n."
Daher.
So is's.
Kominerzienrätin (im neuerrich-
Du, Aron, jetzt hätten wir auch
unsere Ahnengallerie."
— „Gewiß, Sarahleben, jetzt
brauch'n mer uns nur noch bauen
zu lassen ä Stammburgruinchen."
Bescheiden.
Dichterling (zum Redakteur):
„Wenn meine Gedichte nicht ver-
wendbar sein sollten, dann, bitte,
legen Sie dieselben in dem Papier-
korb obenauf, damit wenigstens
die Redaktionsbesucher sehen, daß
ich Ihr Mitarbeiter bin!"
„Du schenkst Deinem Manne
immer die Ligarren, die er
raucht?"
„Ja, will ihm nämlich das
Rauchen abgewöhnen I"
Vermutlich.
Gast (zum Kellner): „Beefsteak
wohl aus der Steinzeit, was?"
Ja dauu!
Lieutenant: „Sage Ihnen,
Einnahme von einer Festung ist
kolossal schwierig . . ja wenn sie
von Mädels verteidigt würden.."
Immer höflich.
Student (zum jungen Luchs):
„. . . und wann Du mal
mit unserem Senior zusam-
men aus der Kneipe heim-
gehst, daß Du ihn stets an
Deiner rechten Seite im
Rinnstein liegen läßt!"
Verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber. Druck und Verlag von I. F. Schreiber in Eßlingen bei Stuttgart.
Geschäftsstelle in München, Schubertstratze 6.