TNeggendorfers humoristische Blätter.
13
Rache.
Als eines Tages bei
Lchwämmle wieder ge-
sotien und gebraten wurde
was gut und teuer war,
überwältigte ihn die Nie-
dertracht, er führte seinen
plan aus. Auf seine
sorgfältigen Lrkundig-
ungen im ksause hin
hatte er erfahren, daß
die Gäste um ein Uhr
erscheinen würden.
Um dreiviertel ein
Uhr schlich er an der
Schwämmleschen Wohn-
nung vorbei — — eine
kleine Bewegung mit der
bsand zum Uiunde, dann
gegen die Lingangsthüre
zur tvohnung des Schlein-
mers und die verruchte
That war geschehen —
worauf er eilig trepxauf-
wärts entfloh, um aus
einem gesicherten Ver-
stecke seine Bcobachtungen
anzustellen.
Liner der Gäste nach
dem andern erschien.
Ieder hob die lsand, um
au dem äinopfe der elek-
trischen Glocke zu drücken,
aber es kam bei keinem
so weit, daß die Glocke
auch wirklich erklang. Ie-
der bückte sich verschärf-
len Blickes gegen die
Thüre, fuhr sich darauf
mit der ksand hinter die
Nhren, machte eine
Miene dazu, als ob er
sagen wollte: „V, o, wer
hätte das gedachtll!"
und dann schlich er sich
langsam davon.
Fndessen warenkserr
Schwämmle und dessen
Gattin ungeheuer nervös
geworden, eine halbe
Stunde um die andere ver-
stcich und noch immer woll-
te kein Gast erscheinen.
ksalb drei Uhrl j
2ie Speisen waren nun
sast sämtlich verdorben,
weil man sie zu lange
hatte über dem Feuer
lassen müssen — kserrn
Schwämmle ergriff eine
wahre Berserkerwut —
er mußte fort, sonst er-
stickte erl
Imrner der nämücbe.
Vame: „Wollen Sie nicht auch angeln, lherr Lieutenant?"
Lieuteuant: „Aeh fühie immer selbst Angel im Nacken!"
Als er aus der Wohnung trat und die Thüre heftig ins Schloß drückte, verschärfte sich ckuch sein Blick, dann wurde er kreide-
weiß und lehnte sich an die!vand — man hatte ihm ein Gerichtsvolizieher-Wapperl über den Thürspalt geklebtll
13
Rache.
Als eines Tages bei
Lchwämmle wieder ge-
sotien und gebraten wurde
was gut und teuer war,
überwältigte ihn die Nie-
dertracht, er führte seinen
plan aus. Auf seine
sorgfältigen Lrkundig-
ungen im ksause hin
hatte er erfahren, daß
die Gäste um ein Uhr
erscheinen würden.
Um dreiviertel ein
Uhr schlich er an der
Schwämmleschen Wohn-
nung vorbei — — eine
kleine Bewegung mit der
bsand zum Uiunde, dann
gegen die Lingangsthüre
zur tvohnung des Schlein-
mers und die verruchte
That war geschehen —
worauf er eilig trepxauf-
wärts entfloh, um aus
einem gesicherten Ver-
stecke seine Bcobachtungen
anzustellen.
Liner der Gäste nach
dem andern erschien.
Ieder hob die lsand, um
au dem äinopfe der elek-
trischen Glocke zu drücken,
aber es kam bei keinem
so weit, daß die Glocke
auch wirklich erklang. Ie-
der bückte sich verschärf-
len Blickes gegen die
Thüre, fuhr sich darauf
mit der ksand hinter die
Nhren, machte eine
Miene dazu, als ob er
sagen wollte: „V, o, wer
hätte das gedachtll!"
und dann schlich er sich
langsam davon.
Fndessen warenkserr
Schwämmle und dessen
Gattin ungeheuer nervös
geworden, eine halbe
Stunde um die andere ver-
stcich und noch immer woll-
te kein Gast erscheinen.
ksalb drei Uhrl j
2ie Speisen waren nun
sast sämtlich verdorben,
weil man sie zu lange
hatte über dem Feuer
lassen müssen — kserrn
Schwämmle ergriff eine
wahre Berserkerwut —
er mußte fort, sonst er-
stickte erl
Imrner der nämücbe.
Vame: „Wollen Sie nicht auch angeln, lherr Lieutenant?"
Lieuteuant: „Aeh fühie immer selbst Angel im Nacken!"
Als er aus der Wohnung trat und die Thüre heftig ins Schloß drückte, verschärfte sich ckuch sein Blick, dann wurde er kreide-
weiß und lehnte sich an die!vand — man hatte ihm ein Gerichtsvolizieher-Wapperl über den Thürspalt geklebtll