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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 31.1897 (Nr. 354-366)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20913#0053
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INeggendorfers Humoristische Blätter.

^2

Zeitgemäß.

Schlau.

Städtchen bis zur nächsten Sta-

Uon zu benützen und dabei die Tiere unbeanstandct init sich in
die dritte Ulasso zu nchinen. Lines Tages kani er so wieder
auf den Perron, als ebcn der Zug hereinfuhr. Alsbald trat der
ihm wohlbekannte Schaffner an ihn tzeran und bemcrkte: „kserr
Vberförster, jetzt ist cs aus init den kjunden iin Loupe, sie
mnsfen in den kjundekäfig im Gexäckwagen."

„Fällt inir gar nicht ein!" meinte der Angeredete kaltbliitig.

„Doch, doch," erwiderle der Schaffner eifrig, „der ncue Zug-
ineister leidet es nicht anders."

„Ach was, die kjunde geffen nicht in den Gepäckwagenl"
rief da der Gberförster recht laut, da er cbcn dcn Zugineister
herankomincn sah. Dieser hatte ihn denn auch gehört uud herrschte
ihn alsbald an: „Die isunde miisscn in den Gexäckwagen, mein
kjerr, so istzdie vorschrift, davon kann nicht abgegangen wcrden."

„Sie werden mich nicht dazu zwingenl" ward ihm zur
Antwort. „Mas nicht zwingen?" brüllte der zornig gewordene
Bcamte, „ich sage Ihnen noch einmal, die Ljunde koinmen in
den Gepäckwagen l" „Und ich sage Jhnen noch einmal, die lsunde
kommen nicht in den Gexäckwagen l" lautete die ruhige Antwort.

Um die Streitenden hatte sich bereits eine beirächtliche
Gruppe gebildet, die mit Spannung der weiteren Lntwicklung
entgegensah. Der ganz fuchtig gewordene Zugmeister holte
gcrade zu einer ergriinmten Antwort aus, als sich der Schaffner
an den ihm sonst gar nicht als so renitent bekannten Vberförster
wendete: „Aber bjerr'Vberförster, w arum sollen denn die
kjnnde durchaus nicht in den Gexäckwagen?"

„Ja zum Teufel" erwiderte dieser unter dem homerischen
Gelächter der Umstehenden — „weil ich gar nicht mitfahrel"

A.: „Aann Ihre Fran Gemah-
lin schon radfahren?"

neinl vorerst nur ,rade-
brechenU"

Warnrmg.

Aaffeeschwester <zur ne»e>„-
geführlen Freundin): „ . . . NilNIN

Dich bcim Aaffeekränzchen vor
der Fran Rechnnngsrat in acht,
die heuchelt Schwerhörig-
keitl" _

Zweierlei Änlhujrasken.

;enn der junge Lenz
Neno Blüten zengt,
Freut der eine sich,

Meil die Lerche steigt;

Doch den andern rührt
Nicht des Frühlings Reigen,
Denn er freut sich nur,

,Menn de — Rurse steigen.'

W.

Arech.

Agent: „wie können Sie nur
annoncieren ,Geschäft mit
täglichwachsenderUund-
schaft zu verkaufen^, wäh-
rend bei Ihncn thatsächlich
nur die beiden Rinder Ihres
Bruders eiukaufen?"

Raufmann: „Nun, wachsen
die etwa nicht?"

Verfeblter Zweck.

Lidd^: „Also Du hast gestern
nach dem jnngen Arzte, dem
hübschen Doktor Uuiller gc-
schickt, wie war's dcnn?"

Susi (entrüstet): „Ach, der ab-
scheuliche Ukensch hat gerade
gethan, als ob ich ihn krank-
heitshalber hätte rufeu
lassen." _

(Liugegangen.

"T^ver Vberförster Fäustle
xflegte sehr häufig mit
seinen beiden großen Jagdhun-
den die Lisenbahn von seinem

Gattiu (zum Mannc, der geschästlich auf iängere Zeit verreist): „ . . Ach, liebes Uiännchen, ich
vergehe in Sehnsucht! Rönntest Du mir nicht ein Rendezvous in einem Bade geben?"
 
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