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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 31.1897 (Nr. 354-366)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20913#0074
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Neggendsrserr humoristifche B l ä l l e r.


Die schlarre Äuguffe.

Der Vroh.

Gnädiqe: „Auguste, ich gehe jetzt aufeine Stunde
fort, unterdessen können Sie im Salon den Fußboden
lackieren; damit Sie aber die Möbel nicht beschmutzen,
binden Sie oorcher die Füße mit den alten Fetzen
tüchtig ein."

Dienstmäd ch en: „Ia gnä' Fraul"

Gnädige (kommt in einer Slunde zurück, und findet alie
Möbelfüße mit Fnßbodenlack b-sxritzt):

„Aber Auguste, habe ich Ihnen denn nicht gesagt,
Sie sollen die Füße gut einbinden, bevor Sie den
Fußboden anstreichenl?"

Dienstmädchen: „Das habe ich auch getban gnä'
^srau. Da schaucn S' her, ich hab' sie noch eingebunden."

Fraueultrutegle.

Mutter: „Lmilie, ich glaube, den iserrn Müller
bringst Du am eßesten für Dich durch Aüble in
6itze."

jdrotz: „Gott, wenn das wüßtc mei' Tateleben, er würd' sich
umdrest'n im — lNausoleuml"

Veruhigeuder Äedanke.

Subalternbeamter lb-im pkolograxb-n): „Gott sei Dank, daß
nicht alle Nasen, die man gekriegt ßat, mit aufs Bild kommen."

In der Vadeanstati.

Badediener: „Warum schütten Sie denn vorker Tognak ins Wasser?"
Studiosus: „Wissen Sie, es könnt' einem zufällig davon etwas in den
lNund kommenl"

Knderer iLrund.


Kchtau.

— „lsast Du Deinem Ntanne fchon einmal eine Gar-

dinenpredigt gebalten?" -

— „Nicht möglich, er küßt sie mir immer vom

Ntunde wea!"

Neffe: „ .... Ia, es ist ein seltenes Lreignis, seine goldene bfoch-
zeit feiern zu können; ich sehe wie das Glück Dein Gesicht
verklärt."

Der Iubilar (v-riraulich): „Ia, wic froh und glücklich macht es mich,
daß ich die fünfzig Iahre nicht nochmals mit ,ihr^ durch-
zumachen brauche!"
 
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