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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 31.1897 (Nr. 354-366)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20913#0085
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Neggendorfers Hurnoristische Blätter.

77

Äme Vorstchüge.

Freundin: „Du willst Dich
also von Deinem Nann scheiden
lassen ... ja, hast Du denn
schon etwas Neues in Aussicht?"

Zweideutig.

Der Lsausherr geleitet einen
höchst langweiligen Besuch die
Treppe hinunter. Als dieser
ihn bittet, sich nicht zu bemühen,
sondern ruhig zu bleiben, sagt
der lhausherr: „Nein, nein, ich
ruhe nicht eher, bis 5ie untcn
sind."

Zpruch.

28)er Gockel auf dem Aliste
Thut einen jeden Fund
Des allerringsten Aörnleins
Der Welt durch schreien kundl
So gibt es auch viel' Leute,
Die die geringsten Sachen
Aus ihrem engen Areise
Zum IVeltereignis machen.

G. S.

Klnderuumd.

„Ach wie schade", sagt ein
kleines Atadchen, als man sein
jüngst geborenes Schwesterchen
badet, „so viele Aüßchen habe
ich ihr auf die Stirne gedrückt
und nun werden sie alle weg-
gewaschenl"

Müer.

Fräulein A: „lserr Lehuiann hat mich gestern gebeten, ich soll morgen mit ihm in die
Dxer gehenl" — Fräulein B: „Uiich ja auchl" — Fräulein A: „Ia, denn ich habe
ihm gesagt, daß ich ohne Gardedame nicht gehel"

Nach dem ersten Kuß.

Bräutigam (flehend): „Line Bittehabe ich an DichMartha;
schminke Dich doch etwas . . . wo hlschmeckenderl"

Änüäuschung.

Tante (auf dem Totenbelte über ihren Nachlaß bestinnnend): „Du kriegst
die Anziige von meinem seligen Akann, (mit schwacher Stimme)
und oben auf dem Sxeicher in einem alten Aoffer . . . ."

Neffe (atemlor): „Sprich, was ist mit dem alten Aoffer?"

Tante: „Liegen die Flicklapxen . . . Die lhosen mnssen rexa-
riert werdenl"

Meber^art.

Richter (zur Zeugin): „Wie jung waren Sie vor zehn
Iahren?"

Äm ganf Zchlauer.

Ausflügler streiten darüber, ob heute vollmond zu er-
warten sei oder nicht. Liner der bserren unterbricht die Streiten-
den mit den Worten: „Da kommt ein Bauernbursch, fragen wir
den, denn Landleute wisscn hierin immer Bescheidl" — Lr wendet
sich an den Uommenden mit der Frage: „Mein Bester, könnet
Ihr uns nicht sagen, ob wir heute vollmond haben?" —
verdutzt schaut ihn der Bursche an und meint dann zögernd:
„lvoaß net, — bin net von dol"

Schutzmann: „Nun Aleiner, was machst Du denn da?"
Pexerl: „Ich bitt' schön, ich geb' auf mein Schw.sterl achtl"

Schutzmann: „Ia wo ist denn Dein Schwesterl?" — —
jdeperl: „Das hängt jetzt g'rad' an Ihrem Säbel da hintenl"


Der schwerhörige Lchuhwaun.
 
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