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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 31.1897 (Nr. 354-366)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20913#0115
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Meggendorfers t)urnorislische Blätter.

Nbwehr.

Ariti ker: „Ls fehlt Ihrem Drama
an Lsandlung."

Autor: „Aber erlauben Sie, ich
lasse doch sogarzwei Reisende
auftretcu."

Alögüch.

Friseur: „Die Abonnemeutskarte
ist zu Lnde, tserr ksuxfer, soll
ich eine neue ausstelleu?"

Abonnent: „Iawohll Die ab-
gebrauchte aber geben Sie mirl
Vielleicht kommt einmal die Zeit,
wo man auch! lsolche Rarten
sammel t."

Äerr Kchtankerl.

kserr Schlankerl, wenn er unter
seinem großcn Regenschirm geht,
mit seiner

hiibschen Schwägerin,

Schwiegermutter.

Meuer Vorschlag.

Die immer allgemeiner werdende verdeutschung der> Fremdwörter hat sich merkwür-
digerweise noch nicht auf das Gebiet der Musik erstreckt. Um zu zeigen, wie dankbar diese
Aufgabe, geben wir nachstehend ein Beisxiel der verdeutschung eines Aonzert-Programms:

Concert-Programm.

1. Ouuerture zum „Proxheten". Meyerbeer.

2. Fantaisie-Jmpromptu.Chopin.

3. Allegretto aus der Symphonie

in Oinoll.Beethoven.

4. Fuge und Suite.Bach.

5. Paraphrase über das Fiuale

des ,Don Juaiü.Mozart.

6. Scherzo und Nocturno.Schumann.

7. Phantasie über Motive aus

„Martha".Flotow.

8 Cracovienne mit Varationen. . Zarzycki.

Die Pianoforte - Compositionen sind im
Foyer käuflich. — Das Parquet enthält uur
Sitzplätze; die Preise für Fauteuil und Podium
sind erhöht.

Wettstreit.

1. Eröffnung zum „Vorhersager". Meyerbeer.

2. Unerwartete Einbildung. . . . Chopin.

3. Munteres aus dem Mitklang in

C-weich.Beethoven.

4. Flucht und Verfolgung. . . . Bach.

5. Umschreibung über das Endliche

des Herrn Johann.Mozart.

6. Scherz und Nächtliches.Schumann.

7. Einbildung über Beweggrllnde

aus„ Martha".Flotow..

8. Krakauerin mit Veränderungen. Zarzycki.

Die Leisestark-Zusammensetzungen sind im
Wärmzimmer käuflich. — Der Fußboden enthält
nur Sitzplätze; die Preise für Lehustuhl und
Fußgestell sind erhöht.

Devot.

lhofmeister: „ksoheit geruhten ,Saall nur mit einem a zu schreiben. Lrlauben mir
lhohcit die Bemerkung, daß Ihre schönste Tngend, die Sparsamkeit nämlich, bei dieseni Worte
nicht am jdlatze ist.

Megreistich.

Reisender (zun, Schaffner): „Sie, Schaffner, warum hält denn der Lilzug heute IN dieser
Station?"

Schaffner: „Ia wissens, weg'n die Bauern hinten im letzten lVaggon, die sind alle zum
Sterben krank. Sie sind halt bloß immer mit der vicinalbahn g'fahren und da
könnens halt s'schuelle Fahren net vertragen.
 
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