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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 31.1897 (Nr. 354-366)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20913#0134
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Neggendorfers Humoristische Biätter

s26

Nortschritt.


Freund: „ksier habe ich Dich auch verganaenen Sonntag liegen sehen!"
Sonntagsreiter: „^sa, aber heute bin ich schon auf dem Rnckweg!"

Vackfisch-Vessimismus.

„ . . . . Ueber alle sonstige vergänglichkeit auf Erdeu will ich Mlch trösten,
aber zu traurig ist's, daß auch der verIobungskuß ein Lnde nimmt!"

Derdächtlg.

schlecht aus, Doktor?" — Arzt: „tvarum?" — Wirt: „Ra, ich meine . . . weil
Sie keute schon die dritte Flasche wein trinkenl"

Druckfehler.

„Darauf assistierte die Gehilfin dem
Photograpsten in der Munkelkammer."

„. . . Du glanbst nicht, wie siiß
meine kleine Braut ist, sprach Adolf
glückstrastlend, die walsre Bierpuppe."

„Seufzend überlegte Lmil, wie er
bei Fräulein Rosa Abknllpfung finden
känne."

Aus einer tLotelrechnung

Nicht augeschossen worden . . . Doll. 20.

Wechfel der Zeiten.

sWoch vom Balkon am Grafenschloß
warf Fräulein Kunigunde
Die Rose in den Rittertroß
Mit lachend rotem Munde.

Der Ritter tsarro hob sie auf,

Die Rose, voll verlangen

Und bracht' sie zum Balkon hinauf,

Den Lohn dort zu empfanaen.

vierhundert Iahre später stand
Auf des Balkons Rotunde,

Gleichfalls ein Röslein in der ksand,
Lin Fräulein Aunigunde.

Sie warf die Rose auf dic Gaß',

Die Zeit sich zu vertreiben.

Da kam ein Schntzmann voller ksaß,
Das Fräulein aufznschreiben.

Anßegreifiich.

Unteroffizier teinem ungeschicklen
Rekruten zuschauendfi „Und so einem Aerl
si»d nu' auch Weisheitszähne ge-
wachsen!"

Widertegt.

Grenadiertzuseiner Röchini: „ Iette
det is heut mal eene Wurst — nu'
sag' mir noch eener, die heutige Zeit
kenne keene Ideale!"

Zu viel verlangt.

Lrster Lieutenant: „!Ver war die
Vame, mit der ich Dich gestern
gesehen?"

Zweiter Lieutenant: „Lin ich ein
Gedächtniskiinstler?"

Anerhört.

Studiosus Süffel: „Der Aommili-
tone Uiüller geht schon wieder ins
Rolleg."

Studiosus Bummel ienirüstet): „Ich
glaub' gar, der Mensch studiert,
um zu studieren!"
 
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