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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 32.1898 (Nr. 367-379)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20912#0015
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INeggendorfers Hurnorislische Liätler.

7

Aarte. — — „Dann
weiß ich selber nicht,

—-" stannnelte

Reichmann und iiber-
ließ sich willig dem
Schlafgotte, der ihn
aus den Alauen seincr
peiniger befreite.

Nnser lseld soll
aber seit jener Zeit
jedem Fremden grii-
fend in die lllugen
schauen, um bei ihm
den Tchelm zu ent-
decken, wenn er ihn
harmlos frägti „loabe
ich die >Lhre mit bserrn
Ltudiosus Reich-
mann?"

Druckfehler.

Der neue Lehrcr
xflegte vorzugsweise
an das Ohrgefiihl der
Schülerzu apxellieren.

Äuno 2000.

„Schaffner, ein kerrenkoupe."

A»IMSIS!«L««a>»!L

INan schickt sich in manches, was sich nicht scbickt.

INancher bewundert die Natur nur auf der Leinwand.

Dcr rrickstchlsvoll'e Kohn.

5ohni „kseute hat mich der Lehrer ge-
fragt, ob I>u mir bei der französischen
Aufgabe geholfen hcittest?"
vater: „Oast Du cs eingestanden?"
5ohn: „I bewahre . . . . ich werd' Dich
doch nicht blamieren!"

kNanches kommt weit her, und es
ist doch nicht weit her.

wie manches stolze „Niel" habcn
ein paar kleine Iahre widerlegt!

Unsere eigenen Fehler miszfallen
uns meist erst dann, wenn wir sie an
anderen sehen.

An manchen INenschen findet man
nur dcshalb nichts, weil man nichts
hinter ihnen sncht.

lNanche Illusion, die. wir begraben
hatten, lebt'uns mit unsern Kindern
und fiir sie wieder auf.

Es gibt Gcistesblitze, die den cin-
zelnen erlcuchten, die Nlengc aber ver-
heercn, wenn sie bei ihr zünden.

?lnch Gedankensplitter glänzen, gleich
Diamanten, oft uur durch die Art der
Fassung. _

Mas man hat, beurteilt man immer
anders, als was man haben will.

Ls müfsen recht nüchterne INenschen
sein, denen das kferz nur bei einem
guten Lssen aufgeht. 8oti,i«.

Richt jeder, der einen Ropf hat, hat Uopf.

Das ?ollen schmiegt sich öfters dem
kvollen, als das Ivollen dem Sollen.

Alles hat seine Zeit — nur der
Niensch selbst fängt an, keine mehr zn
haben. 8»ti,i8.

Nach und nach im Leben lernen
Ulir das Leben selber kennen
Und wie wir auf falschen kvegcn
Nft nach uuserem Glücke rennen;
Bis im Alter wir crfahren,

Mas der Iugend Rätsel waren.

^ F. H. S.

An sich selbst glauben, das ist der
verbreitetste Aberglaube.

Durch eigene Araft emporznkommen,
dazn gehört — fabelhaftes Glück.

A. E.

Am teuersten, aber am willigsten be-
zahlen die Utenschen ihre Thorheiten.

Bei der Trreichung erweist sich ein ver-
meintliches Lndzie! oft als Ttapxe. H. A!.

Im Zorn.

-Gefoppter Sonntagsjäger: „Ist
dieser Gberförster ein boshafter Aerl; ich
glaub', der bringt's fertig und dressiertdie
kvildsauen in seinem Revicr näch-
stens aufs Rletternl"
 
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