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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 32.1898 (Nr. 367-379)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20912#0056
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INeggendorfers Humoristische Blätter.

^6

Nus der Kaserne.

„Lla, Pifke, wat grinste so?"

„Nleine Utale hat mir 'nen Aorb gegebenl"
„Und da freust Du Dir?I"

„Und ob, da schau' inan herl"

(öedankensplitter.

Uer Lrfolg, ob echt oder unecht, hat immer seine Anbeter.

5o manche ungliickliche Ehe wird nur von der öffentlichen
Uieinung zusammengehalten.

Ieder Tadel mus; so erteilt werden, daß man sieht, inan
hätte lieber — gelobt. E.

,!Uem Gott ein Amt gibt, gibt er auch
Den nötigen verstand? —

Ratsherr in Schilda war gewiß,

Wer diesen Spruch erfand. U. N.

wenn einem ein Licht aufgeht, macht man gewöhnlich
ein — finsteres Gesicht. A. E.

Lin gescheiter Mensch sieht immer erst heute, was für ein
Lsel er gestern war. 0r. v.

Die kseirat besteht zum Nutzen und wohle des Staates;
die Scheidung zum Nutzen und wohle des Linzelnen. A. B.

Ls gibt Ulenschen, die erst dann mit dir höflich werden,
wenn du mit ihnen grob wirst. W.

Nullen stehen niemand im U?ege.

,5tille Wasser griinden tieftz enthalten aber auch meist viel
Schlamm.

UAe wenig oft der Nutzeffekt
Die UUih' lohnt, Schluck beweist:

So viel er ,Geist'ges^ auch genoß,

Fehlt es ihm doch an Geist. A. R.

Lseutzutage werden viele Ulenschen alt, ehe sie noch Zeit
gehabt haben, jung zu sein.

So mancher wandelt kalten Bluts
Als Tugendmuster durch die Melt,

Doch ist die Tugend kein verdienst,

wo es an Leidenschaften fehlt. W.

Reisen bedeutet fiir viele Leute weiter nichts als — Grts-
veränderung. v. U.

Die meisten Utenschen werden umso verbissener, je weni-
ger sie zu beißen haben. P. Z.
 
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