Meggendorfers Humoristische Blätter.
67
Der Iungsrau Klage.
Auf dem Maskenßall.
ZKoderne Dienslboien.
Aöchin' „Wann gedenkst Du Dcine
neue 5telle anzutreten?"
Di enstinäd ch en: Nächste N)oche
werde ich mich berbeilassen."
Wie du mir . . .
tischche» folgende Nolizt „Lieber Einil,
damit Du Dich nicht — wie gestern
— wieder herzuschleichen brauchst,
bin ich heute auch ausgeslogcn!"
Äin echler Gauner.
- „lvo hast Du denn das schöne
Porteinonnaie init dem uielen
Gelde her?"
Lntlassener Sträfling: „Das
hab' ich dem Gefängnisdirektor aus
der Tasche gezogen, als ich ihm
bei ineiner Lntlassung Besserung
gelobte."
Sagen Sie einmah wer mag jene Rokokokokette sein?
Äin perfider Dackel.
eh'gns da hab' ich, nachdom der
bernhmtc Dackcl tot war, uon
dem ich Ihnen schon crzählt hab',
einen eingehandelt, bei dem wieder
eine andere Tharaktcreigcnschast, —
von der man sich bei einem Isnnd
nichts träumen lassen thät' — gehabt
hat: er war nämlich Aritikus.
Lachen's nur, ich werd' Sie bald
überzeugt haben.
Ich hab' im Revier einen Dachs-
bau gehabt, in dem ein ungemein
starker Dachs gehaust hat, „sür den
ist's jetzt Zeit," hab' ich mir gedacht,
denn der Ljund schlieft famos.
Ich und mcine Iagdg'hilfen umstellen also den Bau und
vernetzen die Röhren bis auf eino. Dann schiek' ich meinen
Dackel hinein und, hast nicht g'seh'n, gibt er schon Standlaut.
Gleich drauf ist's scharf her'gangen dort druntcn, der lvaldl
machte seine Sache samos. Ich steh' mit der Büchs am Backen
und xaß auf wie ein lsaftelmacher. So alt ich war, bcinah'
hätt' ich's Iagdfieber noch kriegt, die zwei Aerl waren aneinander
anf Tod und Leben. Lndlich fahrt der Dachs 'raus, mein Schus;
kracht und im selben Moment schlagt der um und fährt wieder
zu Baul pfui Teufel, fehlen auch nochl
Dem armen waldl muß schlecht gegangen sein, denn der
Dachs war ein Rerl wio ein Tlephant und richtig hat er mei-
nen Dackel auch schließlich in eines der Netze gehetzt, aus dem
wir ihn schleunigst befreiten. Bös hat er ausg'schaut. No,
wir haben ihn heim und an sdfleg' und guten Bissen hab' ich's
net sehlen lasscn — aber harb war er mir, kaum daß er'n
Schweif bewegt hat, wenn ich ihm's Fell g'raut hab'.
Ietzt aber, meine kferren, kommt die jdoint'! Ich hab'
mir von jeher Fachblätter gehalten, unter anderen auch eines,
das im ?lnhang humoristische Sachen über die Iagd gebracht
hat. ^üß^r der waldl, sobald er den sdostboten gehört
hat, ihm die Post abgenommen und mir gebracht. Seit der un-
glücklichen Dachsgeschichte aber hat er sich, gleichsam als Strafe
für mich, nicht mehr dazu herbeigelassen. Lr hat's wohl ange-
schnuppert und mit der Schnauze herumgestoßen, aber er hat
alles liegen lassen.
wie erstaunt war ich aber, als er eines Tages, nachdem
er seine Nas' wieder in alles gesteckt hatte, freudig aufheulte,
das erwähnte Fachblatt ins Maul nahm und mit schadenfroh
funkelnden Aeuglein auf mich zukam. „Ia mei' waldl," sag'
ich, „was fällt denn dir auf einmal ein? Das muß heut' schon
was b'sonders sein!" und nahm ihm's Blatt ab.
Mein waldl aber hätten's seh'n sollen, wie verrückt vor
Freud ist er umeinander g'fahren und ein Gebell hat er vollbracht,
als ob er sich ausschütten möcht' vor Lachen. Und warum wohl
meinen's? A lustige G'schjcht war drin': ,Der Sonntagsjäger
vorm Dachsbaick hat's gheißen — so a Luder! Guate Nacht,
meine kfcrren!
Fräulein Tulalia: „ . . . Ich
kann mich noch so neugeboren
fühlen, der Spiegel geht nicht
drauf einl"
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Der Iungsrau Klage.
Auf dem Maskenßall.
ZKoderne Dienslboien.
Aöchin' „Wann gedenkst Du Dcine
neue 5telle anzutreten?"
Di enstinäd ch en: Nächste N)oche
werde ich mich berbeilassen."
Wie du mir . . .
tischche» folgende Nolizt „Lieber Einil,
damit Du Dich nicht — wie gestern
— wieder herzuschleichen brauchst,
bin ich heute auch ausgeslogcn!"
Äin echler Gauner.
- „lvo hast Du denn das schöne
Porteinonnaie init dem uielen
Gelde her?"
Lntlassener Sträfling: „Das
hab' ich dem Gefängnisdirektor aus
der Tasche gezogen, als ich ihm
bei ineiner Lntlassung Besserung
gelobte."
Sagen Sie einmah wer mag jene Rokokokokette sein?
Äin perfider Dackel.
eh'gns da hab' ich, nachdom der
bernhmtc Dackcl tot war, uon
dem ich Ihnen schon crzählt hab',
einen eingehandelt, bei dem wieder
eine andere Tharaktcreigcnschast, —
von der man sich bei einem Isnnd
nichts träumen lassen thät' — gehabt
hat: er war nämlich Aritikus.
Lachen's nur, ich werd' Sie bald
überzeugt haben.
Ich hab' im Revier einen Dachs-
bau gehabt, in dem ein ungemein
starker Dachs gehaust hat, „sür den
ist's jetzt Zeit," hab' ich mir gedacht,
denn der Ljund schlieft famos.
Ich und mcine Iagdg'hilfen umstellen also den Bau und
vernetzen die Röhren bis auf eino. Dann schiek' ich meinen
Dackel hinein und, hast nicht g'seh'n, gibt er schon Standlaut.
Gleich drauf ist's scharf her'gangen dort druntcn, der lvaldl
machte seine Sache samos. Ich steh' mit der Büchs am Backen
und xaß auf wie ein lsaftelmacher. So alt ich war, bcinah'
hätt' ich's Iagdfieber noch kriegt, die zwei Aerl waren aneinander
anf Tod und Leben. Lndlich fahrt der Dachs 'raus, mein Schus;
kracht und im selben Moment schlagt der um und fährt wieder
zu Baul pfui Teufel, fehlen auch nochl
Dem armen waldl muß schlecht gegangen sein, denn der
Dachs war ein Rerl wio ein Tlephant und richtig hat er mei-
nen Dackel auch schließlich in eines der Netze gehetzt, aus dem
wir ihn schleunigst befreiten. Bös hat er ausg'schaut. No,
wir haben ihn heim und an sdfleg' und guten Bissen hab' ich's
net sehlen lasscn — aber harb war er mir, kaum daß er'n
Schweif bewegt hat, wenn ich ihm's Fell g'raut hab'.
Ietzt aber, meine kferren, kommt die jdoint'! Ich hab'
mir von jeher Fachblätter gehalten, unter anderen auch eines,
das im ?lnhang humoristische Sachen über die Iagd gebracht
hat. ^üß^r der waldl, sobald er den sdostboten gehört
hat, ihm die Post abgenommen und mir gebracht. Seit der un-
glücklichen Dachsgeschichte aber hat er sich, gleichsam als Strafe
für mich, nicht mehr dazu herbeigelassen. Lr hat's wohl ange-
schnuppert und mit der Schnauze herumgestoßen, aber er hat
alles liegen lassen.
wie erstaunt war ich aber, als er eines Tages, nachdem
er seine Nas' wieder in alles gesteckt hatte, freudig aufheulte,
das erwähnte Fachblatt ins Maul nahm und mit schadenfroh
funkelnden Aeuglein auf mich zukam. „Ia mei' waldl," sag'
ich, „was fällt denn dir auf einmal ein? Das muß heut' schon
was b'sonders sein!" und nahm ihm's Blatt ab.
Mein waldl aber hätten's seh'n sollen, wie verrückt vor
Freud ist er umeinander g'fahren und ein Gebell hat er vollbracht,
als ob er sich ausschütten möcht' vor Lachen. Und warum wohl
meinen's? A lustige G'schjcht war drin': ,Der Sonntagsjäger
vorm Dachsbaick hat's gheißen — so a Luder! Guate Nacht,
meine kfcrren!
Fräulein Tulalia: „ . . . Ich
kann mich noch so neugeboren
fühlen, der Spiegel geht nicht
drauf einl"