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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 32.1898 (Nr. 367-379)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20912#0079
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Meggendorfers Humoristische Blälter.

69

Glück im Unglück.

A'rotest.

Kchauderhafi.

A. - (dem dee Gerichtsvollzieder sein Rad pfänden will): „(HeitlliieN

Sie, das geht Nlcht an, das Rad lst meine cirztlicherseits ver-
ordnete Medizinl"

„waruin, Lserr Lieutenant, tragen Sie eigentlich kein
Monocle mehr?"

„Aeh, bei Feuer meines Blicks wirkt's mie Brennglas!"

Aus der Rede eines Verteidigers.

„ . . . Lndlich bitte ich zu bedenken, ineinc Lierren Ge-
schworenen, daß mein Ulient das dreizehntc Aind seiner Lltern
ist — er ist also schon als Ungliicksmensch geboren."

Mädchenlogik.

Laur.a: „ .... Und glaubst T>u, an Alsreds Seite gliicklich
zu werden?"

Rosa: „Gewiß; raten mir ja doch alle meine Freundinnen
von dieser partie ab."

Das Wertvollere.

Uialcr: „Uaum hatte ich das schöne Stillleben vollendet, da
war auch schon der Gerichtsvollzieher bei mir . . . ."
Freund: „ . . . und hat das Bild gexfändet?"

Ukaler: „OasFBild nicht.aber den Schinken und die

wurst, die ich dazu gebraucht hattel"

Urompte Wirkung.

Ulutter: „Der Assessor hat wohl große Augen gemacht, wic
Uu ihm von der reichen Lrbtante erzählt hast?"

Lochter: „Na, ich sage Dir, im selben Angenblick laq er auf
den Anieen."

Äin Reinsall.

Dcr reiche Iulius Rosenkelch, Reisendcr der väterlichen Firma,
ist mit eigenem Wagen vor dem Üeltenschen Geschäft vorgefahren.

Lr ist kaum einige Augenblicke im Geschäftsbureau und
der Lhef klingelt schon nach dem ksausdiener.

Diesein wird zugerufen: „iverfen Se den Lferrn dic
Treppe hinabl"

„lherr velten", ruft Rosenkelch, „wenn ich Se noch bitt' um
die kjand Ihrer Fräulein Tochter, darf er mich dann schmeißen
bis in meinen ivagen?"

„Ncin! Nu können Se sich werfen selber — in
meine Arme!"
 
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