90
INeggendorfers Humoristische Blätter.
Vegründete Vesorgnis.
Frau (zum abreisenden Gatte»)! „Arthur, vergiß auch nicht nach
zurückzukehrenl" —
Krbeil nracht Nppetit.
Gast: „Sie bringeu die bestellte Portian schoul Ligeirt-
lich habe ich uoch gar kciueu rechten ksunger."
Aellner: „M, ch' Sie ein Stüek von deiu Braten ab-
schneiden, hat sich der Appetit sicher eingefuudeu."
Neue Schule.
Aritiker: „Aber Sie haben ja die Bauine ganz blau
geiualtl"
Moderner Maler: „Ba, griine Bäuiue sieht man doch
jeden Lagl"
LlN — hm.
Antersuchungsrichter: „Sie haben eine höhereSchule
besucht; wie konnten Sie auf solche Abwege gc-
raten?"
Angeklagter: „Na, was hätt' ich, wenn ich wciter
studiert hätt' .... schließlich wär' ich so alt wie
Sic, uud auch noch Referendarl"
Meisterstoh.
bserr (ZUIN Meister, der mit seineui Lestrjungen vor der Auslnge
einer Aunstiiandlung stelst): „Sehen -ie, lieber lliann,
diescs Bild hat cin altcr Illeister gemalt."
Meister (zum Lelnjungen): „Da hörst Dll's gleich lvieder,
Lausbub, was ein Meister alles kaun!"
Aus der Namitie.
A o ui »I erzienräti n lzum Gatien): „Nun, Uloritz, wie gc-
fällt Dir unser Schmiegersohn iir spe?"
„Tlufrichtig gesagt, er koiuiut uiir unbescheiden vor;
wie ich ihiu sagte, daß unsere Rosa soo ooo Mark
mitkriegt, hat er auch noch gesragt wie alt sie istl"
L'
Älttäglich.
r hatte studicrt bei Tag und Nacht,
Ls dann zum Titel „professor" gebracht,
Nun konnt' er mit hochgelehrten Mienen
Neunhundert Thaler i»i Iahre verdicneu.
. Sein Freund war praktisch und einerlei
lvar's ihin, was Lrkenntnis des Geistes sei;
Tr kannte gut den Magen der Leute,
Lrfand einen Schnaps — Ulillionär ist er heute.
_ Nlbrccht Hirsch.
(Kemcingut.
R nteroffizier (zum Nekruten, der cinem pakete eine große wnrst
enlnimml): „Line prächtige lvurst, die lvir da bekoiuiueu haben!"
Kasernenhosbtüte.
llnterosfizier: „Aerls, lauft doch uicht so zicl- uud,
planlos durcheinander, wie Schneeflocken! Ihr seid ja das
reine Rekrutengestöber!"
Äufg'schoben is' net ausg'hoben.
r is halt a guata Rerl, der Dainian, da hinten
wo 'rum in die Berg, sunst thät er eahm heut' net
sei goldene lsochzeit feiern.
lvie er vor fufz'g Iahr'n mit dem bildsaubern
Dirndl vorm Altar g'stauden ist, hat er sich aa net
lsausc denkt, daß 'n sei' „Ial", das er so hellfreudig g'sagt
hat, noch amal reuen könnt' — aber es is doch so keuiuia.
Aus dem Dirndl is a rechts Zankeisen wor'n, das eam Tag
und Nacht koan Ruah geb'u und den pantoffel g'schwungen hat
ganz aus der lveis'.
„G Schafl" hat er si' iuimcr denkt, hättest doch im letzten
llugenblick „naa" g'sagt — und hat sei Rreuz weiter g'schleppt.
llnd so is 's kemma, daß er sei silberne lsochzeit g'feicrt hat,
aber da wird ma nia g'fragt, also kann ma aa net „naa" sag'n.
llnd noamal san fünfundzwanzig Iahrl'n vorüber und heut'
stcht cr vorm Altar um sei goldene zn feiern. Ia vorm Altar,
denn da wird ma nochamal von ncueui getraut und ma muaß
wieder „ja" sag'n — — wenn ma mag. Der Damian steht
da mit aner damischen Freud: Desmal wird „nal" g'sagt, denkt
er eahm. Aba rma da Pfarrer die Frag' an ihn stellt und er
sei' „Naa" sag'n will, da trifft eahm a Blick von sei'm lveib,
a Blick, so ausdrucksvoll und vielsagend, daß ihm eiskalt iibern
Buckel 'uuuterlauft. Der Geistli' is scho ganz stauni wor'n,
daß der Damiau no' imuicr koa Antwort net gibt und wieder-
holt sci Frag! No, und da hat halt der guat Aerl unter oam
tiefen Seufzer: „)ns Gott's Nam' — ja>" aa wieder bci seiner
goldcneu lsochzeit g'sagt - — — ganz hoamii' aba hat er
eahm dcnkt: „lvart' nur, bci der diamautenen sag' i' do'
,naa-11"
INeggendorfers Humoristische Blätter.
Vegründete Vesorgnis.
Frau (zum abreisenden Gatte»)! „Arthur, vergiß auch nicht nach
zurückzukehrenl" —
Krbeil nracht Nppetit.
Gast: „Sie bringeu die bestellte Portian schoul Ligeirt-
lich habe ich uoch gar kciueu rechten ksunger."
Aellner: „M, ch' Sie ein Stüek von deiu Braten ab-
schneiden, hat sich der Appetit sicher eingefuudeu."
Neue Schule.
Aritiker: „Aber Sie haben ja die Bauine ganz blau
geiualtl"
Moderner Maler: „Ba, griine Bäuiue sieht man doch
jeden Lagl"
LlN — hm.
Antersuchungsrichter: „Sie haben eine höhereSchule
besucht; wie konnten Sie auf solche Abwege gc-
raten?"
Angeklagter: „Na, was hätt' ich, wenn ich wciter
studiert hätt' .... schließlich wär' ich so alt wie
Sic, uud auch noch Referendarl"
Meisterstoh.
bserr (ZUIN Meister, der mit seineui Lestrjungen vor der Auslnge
einer Aunstiiandlung stelst): „Sehen -ie, lieber lliann,
diescs Bild hat cin altcr Illeister gemalt."
Meister (zum Lelnjungen): „Da hörst Dll's gleich lvieder,
Lausbub, was ein Meister alles kaun!"
Aus der Namitie.
A o ui »I erzienräti n lzum Gatien): „Nun, Uloritz, wie gc-
fällt Dir unser Schmiegersohn iir spe?"
„Tlufrichtig gesagt, er koiuiut uiir unbescheiden vor;
wie ich ihiu sagte, daß unsere Rosa soo ooo Mark
mitkriegt, hat er auch noch gesragt wie alt sie istl"
L'
Älttäglich.
r hatte studicrt bei Tag und Nacht,
Ls dann zum Titel „professor" gebracht,
Nun konnt' er mit hochgelehrten Mienen
Neunhundert Thaler i»i Iahre verdicneu.
. Sein Freund war praktisch und einerlei
lvar's ihin, was Lrkenntnis des Geistes sei;
Tr kannte gut den Magen der Leute,
Lrfand einen Schnaps — Ulillionär ist er heute.
_ Nlbrccht Hirsch.
(Kemcingut.
R nteroffizier (zum Nekruten, der cinem pakete eine große wnrst
enlnimml): „Line prächtige lvurst, die lvir da bekoiuiueu haben!"
Kasernenhosbtüte.
llnterosfizier: „Aerls, lauft doch uicht so zicl- uud,
planlos durcheinander, wie Schneeflocken! Ihr seid ja das
reine Rekrutengestöber!"
Äufg'schoben is' net ausg'hoben.
r is halt a guata Rerl, der Dainian, da hinten
wo 'rum in die Berg, sunst thät er eahm heut' net
sei goldene lsochzeit feiern.
lvie er vor fufz'g Iahr'n mit dem bildsaubern
Dirndl vorm Altar g'stauden ist, hat er sich aa net
lsausc denkt, daß 'n sei' „Ial", das er so hellfreudig g'sagt
hat, noch amal reuen könnt' — aber es is doch so keuiuia.
Aus dem Dirndl is a rechts Zankeisen wor'n, das eam Tag
und Nacht koan Ruah geb'u und den pantoffel g'schwungen hat
ganz aus der lveis'.
„G Schafl" hat er si' iuimcr denkt, hättest doch im letzten
llugenblick „naa" g'sagt — und hat sei Rreuz weiter g'schleppt.
llnd so is 's kemma, daß er sei silberne lsochzeit g'feicrt hat,
aber da wird ma nia g'fragt, also kann ma aa net „naa" sag'n.
llnd noamal san fünfundzwanzig Iahrl'n vorüber und heut'
stcht cr vorm Altar um sei goldene zn feiern. Ia vorm Altar,
denn da wird ma nochamal von ncueui getraut und ma muaß
wieder „ja" sag'n — — wenn ma mag. Der Damian steht
da mit aner damischen Freud: Desmal wird „nal" g'sagt, denkt
er eahm. Aba rma da Pfarrer die Frag' an ihn stellt und er
sei' „Naa" sag'n will, da trifft eahm a Blick von sei'm lveib,
a Blick, so ausdrucksvoll und vielsagend, daß ihm eiskalt iibern
Buckel 'uuuterlauft. Der Geistli' is scho ganz stauni wor'n,
daß der Damiau no' imuicr koa Antwort net gibt und wieder-
holt sci Frag! No, und da hat halt der guat Aerl unter oam
tiefen Seufzer: „)ns Gott's Nam' — ja>" aa wieder bci seiner
goldcneu lsochzeit g'sagt - — — ganz hoamii' aba hat er
eahm dcnkt: „lvart' nur, bci der diamautenen sag' i' do'
,naa-11"