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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 32.1898 (Nr. 367-379)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20912#0121
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Neggendorfers Humoristische Blätter.

Us

Moderne Dienstboten.

t- Dienstmädcheni „Bist
Du mit Deiner tserrschaft
zufrieden?"

2. Dienstinädchen! „Nein!
Aann sich noch gar uicht
in uieine Ligenheiten
finden!"

Alltägüches.

k^c'enn ein Freund aus
alter Zeit,

Den das Glück gehoben,
Dich mitGönnerfreundlichkeit
Anfieht so von oben,

Dir zum Gruße, statt der
bsand,

Reicht die Fingersxitzen,
Seiner hohlen phrasen Tand
tvürzt mit gnäd'gen Mitzen;

Und, enteilend, huldvoll dann
Noch eini „Grüß dichl"
näselt;

Denke dir: der gute Mann
Ist schon ganz vereselt!

Ieder Gliickspilz illustriert
Neu das Wahrwort immer:
„Wenn der INist zu pseffer
mird,

Beißt er um so grimmer."

_ M. Fcr>,.

Druchfehler.

. . . Arampfhaft preßte
die junge Gräfin ihre bciden
ksänse ans kserz.

Amalie war tief erschüt-
tert und vergrub ihr Gesicht
in die Aistcn.

Auf dem Feste der vege-
tarianer ging es wie gewöhn-
lich sehr gemüslich zu.

5ehr unangenehm war es,
als an der Grcnze unser
Magen so eingehend visitiert
wurde.

Der Baron erhielt das
Iawort der reichen Witwe
und behauptete soiuit gegen
seine Nebenbubler siegreich
das Geld.

cbalant.



Iunge Dame: „§in recht schönes,..interessantes.Gesicht sieht man doch eigentlich recht selten."
kserr: „Ia, haben Gnädige denn keinen Spieg'el?"

Sehr richlig.

kserr <die Tl,üre öffnend): „Wie, Sie sehen durchs Schlüsselloch . . .
schämen Sie sich nicht?"

Dicnstmädchen: „Mein Gott, muß ich mich denn schämen,
wenn Sie Ihre Schwägerin küssen?"

Äuf der Lokalbahn.

jdassagier: „kserr Aondukteur, warum steht denn der Zug
plötzlich?"

Aondukteur: „Ia wissen S', in der Lokomotiv' is's' Wasser
ausg'angcn, und wcil's meit und breit kein's gibt, müss' ma
warten, bis regnet."

Unkegreiflich.

„Unbegreiflich, däß es Menschen gibt, die über Militär-
lasten klagen!"

Vrohig.

A. : „Nun, bserr Uommerzienrat, haben Sie schon' für Ihren

Sohn ein Weihuachtsqeschenk gewählt?"

B. : „Noch nicht!"

A. : „So schenken Sie ihm doch ein Fahrrad."

B. : „Ist doch schon zu alt; werd' warten bis erfunden ist der

lenkbare Lustballon, dann kauf' ich ihm den."
 
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