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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 32.1898 (Nr. 367-379)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20912#0146
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Meggendorfers 6urnoriftische Blätter.


Drnckfebler.

. . . die junge, noch unrermählte Dame war von
wahrhaft angelhaftem Wesen.

Nachdein Ainalie den Vfen über zwei Stunden
lang tnchtig geherzt hatte, wurde er endlich warm.

Ein lNädchen, iin Aochen bewitndert, sucht 5telle.

Schon bei seinein ersten Auftrcten hatte der Gast
zwölf wohlgezahlte kfervorrufe zu verzeichnen.

lhcrr Direktor Müller fand für seine langjährige,
ruhevolle Mirksamkeit die verdiente Auszeichnung.

Unser Brot kann dem p. t. publikum als einfach
unerweichbar empfohlen werden.

lhierauf ergriff ein weißgekleidetes Schulmädchcn
das Wort und leierte die Oerdienste des ljerrn Gber-
lehrers in einer längeren Ansprache.

I>er Theaterreferent und Aritiker äL. wird zu Grabe
getragen. Die Zeitung, deren Nitarbeiter er war,
widmet ihm einen schwungvollen Nachruf, betont darin
auch, daß er seine trauernde Familie wenigstens in
günstigen pekuniärcn verhältnifsen zurückließ — ge-
denkt seiner Thätigkeit als Aritiker und schließt mit
den lldorten: Lr gehörte zu jenen, von denen man
sagt, sie haben nicht umsonst gelobt.

Recht deppetsinnig.

— „Ich habe ein Iahr an Meiner
Gperette gearbeitet."

„Ia, ja, bis man so viel Alelo-
dien beisammen hatl"

Sprichwor-tumkebrung.

Yeiratsvermittleri „Zch sage
Ihnen, diese Danie ist die ver-
körperte Lugend."

— „Ia, aber diese Tugend hat keine
Iugend."

Äuf eigenenr Terrain.

A.I „Nun, der ljerr Aommerzien-
rat haben den Berg angekauft?"
Kommerzienrat: „Ia, der Arzt
hat mir eine Lerrainkur ver-
ordnet."

Vosbaft.

Dichterling: „ . . . ich habe mir
sogar schon die 5tätte ausge-
sucht, wo ruhen soll von mir,
was sterblich warl"
Aritiker: „Gibt's denn so große
Papierkörbel?"

Der schlaue <si>und.

iKegründeter Verdacht.

Gattin: „was unsere Lina für
viele Unarten zeigt, seit sie
Braut ist."

Gatte: „Du, ich glaube, die ist
von ihrem Bräntigamdazu
ermuntert worden, damit
er mehr Ulitgift dafür ver-
langen kann."

s)unge tfrau (die zum erüen Male selbst gekocht hat): ,,-ieh mal, wie der ltund friszt!
lUann: „Ia, ja . . der will sich bei Dir einschmeicheln!"

Recht gtaubwürdig.

Nater: „lVarum bist Du nicht schon ain crsten Ferientage nach liause gekommen?"
Studiosus: „)a, väterchen, da habe ich den Zug versäumt, indem ich unter der lNacbt
der Gewohnheit erst in die Universität gegangen war."
 
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