Meggendorfers hurnoristische Blätter.
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Zmmer Kchwerenöter.
„Sagen Sie Griiße von mirl Schöne Griißel"
„Selbstverständlich — wenn Gnädige griißenl"
ganz ausgeweicht nnd die Füße versanken bis zn
den Rnöcheln ini Schlainm.
!Vas sollte ich thun? llinkehren? Niminer-
mchr. Das bißchen Regen sollte mich nicht uin
inein schönes tete-ü-tete bringen. Es wäre
auch feige und verräteriscb gewesen, dic Dame
in diesein llnwetter im Stich zu lassen. So
nahm ich denn rasch entschlossen inein Rad auf
die Schulter und stainpfte wohlgemut weiter, so
gut es ging. Ls ging aber gar nicht gnt. Nach
einer halben Stunde merkte ich, daß ich in dieser
Zeit kauin hundert Schritte weit vorwärts ge-
konnnen war. Menn es in diesem Tempo weiter-
ging, so konnte ich am nächsten morgen am Ziele
anlangen. llnd in immer dickcren Strömen schüt-
tete der Regen nieder, iinmer grundloser wurde
die Straße, die mir bei trockenem llletter so
qut und schön erschienen war. An die Aus-
siihrung meines jdlanes war nicht mehr zu den-
ken. llnd als mir nun ein schwerer, mit Gchsen
bespannter lllagen cntgegenkam, der mich nnd
mein Rad gegen Geld und gute lllorte nach der
uächsten Sommerfrische zurückbringen wollte, da
mußte ich das als großen Glücksfall ansehen.
In recht leutseliger Stimmung trocknete ich
im Gasthofe des Dorfes meine Aleider. lllas
war aus meinem schönen Abenteuer geworden?
Die lhindernisse reizen aber nur die Oerliebten,
und während ich den Glühwein trank, den die
alte lsauswirtin für verunglückte Radfahrer
trefflich zu bereiten verstand, erwog ich, wie ich
meiner Schönen begreiflich machen sollte, daß
mich nur dqs lvüten der Llemente abhalten
konnte, zu ihr zu gelangen. lvas hatte die
Aermste, verlassen und einsam, in der fernen
Deutschwald-Dache angefangen? lvird sie mir
verzeihen, daß ich das Rendezvous nicht einge-
halten, ihr in der Not nicht beigestanden?
Dergleichen verzeiht ja ein lveib niemals . . .
lvie überrascht war ich also, als ich den
nächsten lllittag mein Bureau verließ und auf
Vomreiilmi
lllit nächster Nummer beginnt ein neues Guartal (33. Band) der llieggendorfer Blätter
und ersuchen wir unsere verehrlichen Abonncnten ihre Bestellungen sofort zu crneuern, damit in der
regelmäßigen Zusendung des Blattes keine verzögerung eintritt.
Unser Bestreben wird auch für die Folge sein,-durch künstlerische Reproduktionen
unserer Griginal-Zeichnungen, sowie äußerst sorgfältige Auswahl dcs Lesestoffes (jede Nummer enthält
zo—^2 Seiten)-- die schönste farbige Zeitschrift fiir lfumor und Kunst zu bleiben.
Preis xro «Buartal (13 Nummern) lNark 3.—. bei allen Buch- und Aunsthandlungen, Zeitungs-
Lxpeditionen und Postämtern. — Bei direkter Znsendung unter Kreuzband: in Deutschland 3 lNk. 25 j)fg.
in Vesterreich incl. Stempel st. 2.20, ins Ausland 4 Francs 80 Lts. —
Linzelnc Nummer 30 Pfg. — Für Familienkreise empfiehlt sich der Bezug uuserer 14tägig erscheinende«
Heftausgabe: nur durch den Buchhandel erhältlich in lfeften L 50 Pfg. — Alle Freunde des lfumors sind zum Abon-
nement eingeladen. — Die bereits erschienenen 32 Bände sind durch jede Buch- und Aunsthandlung zu beziehen.
München, Efilingen, Wien I.,
WMtion Mld Uerlllg der Meggendorser Kiälter.
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Zmmer Kchwerenöter.
„Sagen Sie Griiße von mirl Schöne Griißel"
„Selbstverständlich — wenn Gnädige griißenl"
ganz ausgeweicht nnd die Füße versanken bis zn
den Rnöcheln ini Schlainm.
!Vas sollte ich thun? llinkehren? Niminer-
mchr. Das bißchen Regen sollte mich nicht uin
inein schönes tete-ü-tete bringen. Es wäre
auch feige und verräteriscb gewesen, dic Dame
in diesein llnwetter im Stich zu lassen. So
nahm ich denn rasch entschlossen inein Rad auf
die Schulter und stainpfte wohlgemut weiter, so
gut es ging. Ls ging aber gar nicht gnt. Nach
einer halben Stunde merkte ich, daß ich in dieser
Zeit kauin hundert Schritte weit vorwärts ge-
konnnen war. Menn es in diesem Tempo weiter-
ging, so konnte ich am nächsten morgen am Ziele
anlangen. llnd in immer dickcren Strömen schüt-
tete der Regen nieder, iinmer grundloser wurde
die Straße, die mir bei trockenem llletter so
qut und schön erschienen war. An die Aus-
siihrung meines jdlanes war nicht mehr zu den-
ken. llnd als mir nun ein schwerer, mit Gchsen
bespannter lllagen cntgegenkam, der mich nnd
mein Rad gegen Geld und gute lllorte nach der
uächsten Sommerfrische zurückbringen wollte, da
mußte ich das als großen Glücksfall ansehen.
In recht leutseliger Stimmung trocknete ich
im Gasthofe des Dorfes meine Aleider. lllas
war aus meinem schönen Abenteuer geworden?
Die lhindernisse reizen aber nur die Oerliebten,
und während ich den Glühwein trank, den die
alte lsauswirtin für verunglückte Radfahrer
trefflich zu bereiten verstand, erwog ich, wie ich
meiner Schönen begreiflich machen sollte, daß
mich nur dqs lvüten der Llemente abhalten
konnte, zu ihr zu gelangen. lvas hatte die
Aermste, verlassen und einsam, in der fernen
Deutschwald-Dache angefangen? lvird sie mir
verzeihen, daß ich das Rendezvous nicht einge-
halten, ihr in der Not nicht beigestanden?
Dergleichen verzeiht ja ein lveib niemals . . .
lvie überrascht war ich also, als ich den
nächsten lllittag mein Bureau verließ und auf
Vomreiilmi
lllit nächster Nummer beginnt ein neues Guartal (33. Band) der llieggendorfer Blätter
und ersuchen wir unsere verehrlichen Abonncnten ihre Bestellungen sofort zu crneuern, damit in der
regelmäßigen Zusendung des Blattes keine verzögerung eintritt.
Unser Bestreben wird auch für die Folge sein,-durch künstlerische Reproduktionen
unserer Griginal-Zeichnungen, sowie äußerst sorgfältige Auswahl dcs Lesestoffes (jede Nummer enthält
zo—^2 Seiten)-- die schönste farbige Zeitschrift fiir lfumor und Kunst zu bleiben.
Preis xro «Buartal (13 Nummern) lNark 3.—. bei allen Buch- und Aunsthandlungen, Zeitungs-
Lxpeditionen und Postämtern. — Bei direkter Znsendung unter Kreuzband: in Deutschland 3 lNk. 25 j)fg.
in Vesterreich incl. Stempel st. 2.20, ins Ausland 4 Francs 80 Lts. —
Linzelnc Nummer 30 Pfg. — Für Familienkreise empfiehlt sich der Bezug uuserer 14tägig erscheinende«
Heftausgabe: nur durch den Buchhandel erhältlich in lfeften L 50 Pfg. — Alle Freunde des lfumors sind zum Abon-
nement eingeladen. — Die bereits erschienenen 32 Bände sind durch jede Buch- und Aunsthandlung zu beziehen.
München, Efilingen, Wien I.,
WMtion Mld Uerlllg der Meggendorser Kiälter.