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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 36.1899 (Nr. 419-431)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16697#0037
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29

Meggendorfe rs H u m o r i stisch e Blütter.

Äin Zrrium,

Zm Theater.

lserr: „Meine Dcimen, seien Sie doch ruhigl Man hört
ja nichtsl"

Linc vame: „wenn Sie nichts hören, mie können
Sie sich dann iiber Unruhe beklagen?"

Zelbslerkemrtnis.

Mann: „wenn man zwischon zwei ^ällcn zu mählen hat,
mählt man innncr den diinnneren,",

Frau: „T>as ist inir nur einnial passicrt."

Mann: „Bitte, meis; schon, da mar ich der Viiminste."

(Zine neue Iaknltät.

Gutsherr: ^,Nnn, Linödbauer, mas studiert denn Luer
Sohn? ucheologie?"

Linödbaner: „B nal"

— „Iurisprudcnz?"

— „G nal"

— „Medizin?"

— „O nal"

-- „jdhilosophie?"

— „G nal"

— „Na, zum Dounermetter, was studiert er dcnn eigentlich?"

— „Semcster, hat a g'sagt, miiß a studier'n!"

lKernss-Vortert.

„was haben Sie denn heute fiir einen s o n-
derbar gemustorten Soinnieranzug an?"
— „Aber ich bitte, das sind ja nur die Spuren
der Radreifen, die im Lause des heutigcn
Nachmittags iiber mich hinweggefahren sind."

Verirrt.

Im wald da pirscht a Iaga 'rum,

A Dirndl kimmt daher:

„G mei l" klagt 's, „Jaga denk' Dir nur,
I' find' nit außi mehr,"

Der Iaga lacht: „Ia so was kann
Im wald gar leicht passier'n;

Geh' nur mit mir, i' will Di' gcrn
Schö' langsam außi sühr'n."

Der Iaga war a bravcr Bursch,
ksat 's Dirndl außi g'siihrt,

Nur hat der dumnie jdatschi gar
Z'letzt selber sich verirrt.

Lr is' der Dirn ins kserzl g'rat'n,

Da tappt er hin und her,

So viel er sich aa abstudiert,

Lr sind't nit außi mchr.

W. Kammcrer.

Zntreffender Vergleich.

Baudirektor <in der Baukanzlei ungesehen ein-
g-treten, Lberrascht die Zeichner in vollster U»tl,ä,igkeit, einer
davon ist sogar sanft eingeschlummerll: „was seh' ich,

meine kserren, Sie saulenzen ja alle, statt zu
zeichneni Sje fivd ja die reinsten ,Bleistift-
schoner'I" —

Voderne Vescheidenheit.

Lin schönes, s e i n g e b i ld e t es, hoch-
lntelljgentes, bescheidenes Mädchen
wünscht dic Bekanntschaft eines sehr vermö-
genden Mannes behufs Lhe.

Unter „veilchen," postlagernd.



Zahntechniker <zum paiienten): „was sind Sie von Leruf?" —
j>atient: „Ich bin Aunstmaler." — Zahntechniker: „So, so, Sie sind
Aunstmaler, na da kann ich Sie ja etmas billiger behandeln." — jdaticnl
(fiir sich): „Ich sag's ja, d'Malerei trägt halt allemeil no was."
 
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