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https://doi.org/10.11588/diglit.16697#0040
32
Aleggendorfers Humoristische Blätter.
Und seither lebt das
Paar in der denkbar gliick-
lichsten Lhe. Fnh fgnn
wollen und bchaupten, was
ihm gerade einfällt; Ularie
erhcbt kcincn lvidcrspruch.
Lininal bloß inachtc sie
Anstaltcn zu eincin Wider-
spruch; da verdiifterte sich
das Antlitz des inzrvischen
durch die tsaarinalkunst
ivieder braun gewordcncn
Fritz und aus seiner Uehle
kain es duinpf: „ksering
niit ..."
Lrschrocken sprang Ma-
rie auf ihn zu, verschlos;
ihin den Ulund init einein
Auß und rief dann:
„Nein, nein, mein gol-
dener Fritz, Du hast recht,
Du hast iniiner recht!"
Der gute Fritz lächelte
befriedigt und.ver-
schinitzt.
hering mil Sahne und Zinnnt.
Lr wurde in eine Irrenanstalt gebracht. Das lvar ihin
ganz recht, da hatte er keinen Bureail-Dienst zu verrichten,
wurde gut gepflegt, konnte lesen, musizieren; es war eine Art
Fcrienzeit fiir ihn, Marie kain täglich ihn zu besuchen und weinte
jäininerlich. Nach verlauf von zwei Wochen wurde Fritz die
Sache doch cndlich langweilig, anch dauerte ihn seine Frau sehr,
so zog er denn den priinarius dcr Irrenanstalt ins veriraucn
und bckannte. daß cr den Irrsinnigen bloß spiele, uin seine
Frau zu bcstrafen.
Der Lhef-Arzt ließ die junge Frau zu sich koinmen und
siagte ihr, indcin cr die Stirne
in Faltep zog:
„Meine Gnädige, Ihr
Lferr Gemahl bcfindet sich
auf dem Wege der Bcsse-
rung und wir können ihn
heute schon entlassen. Aber
hiiten Sie sich, ihn durch
lvidcrspruch zu reizcn. lvenn
er noch einmal solch einen
Anfall bekommt, ist er un-
rettbar verloren. lvenn
Ihr Mann selbst am hell-
lichten Tage sagen sollte:
»Ietzt ist es stockfinstere
Nachtl" Sagen Sie nur
iminer: „Du hast recht,
Liebster!"
llkit Thränen in den
schöncn Augen gelobte lkla-
rie, die sich ihr lfaar wie-
der hattc blond färben lassen,
zu thun, was ihr geraten
wurde.
Kternst'immern.
^^in Schmetterling mit schmalem Silberleib —
Der junge lNond.
Sein ausgespanntes Riesenfiiigelpaar —
Das Firmament.
Und siehl Schon lockt des Abends Aetherkuß,
Bald hier, bald dort
Aus der gedankenstillen Seidenpracht
Ulanch schönes Aug. — Hans Carossn.
Der öesonnene Zettelankkeßer.
------
lferansgeber u. verantwortlicher Redakteur: Robert Mohr in lvicn. Druck u. verlag von I. F. Schreiber, Lßlingen-Stuttgart.
Grfchäftsstelle in München: Schubertstenste 6.
Aleggendorfers Humoristische Blätter.
Und seither lebt das
Paar in der denkbar gliick-
lichsten Lhe. Fnh fgnn
wollen und bchaupten, was
ihm gerade einfällt; Ularie
erhcbt kcincn lvidcrspruch.
Lininal bloß inachtc sie
Anstaltcn zu eincin Wider-
spruch; da verdiifterte sich
das Antlitz des inzrvischen
durch die tsaarinalkunst
ivieder braun gewordcncn
Fritz und aus seiner Uehle
kain es duinpf: „ksering
niit ..."
Lrschrocken sprang Ma-
rie auf ihn zu, verschlos;
ihin den Ulund init einein
Auß und rief dann:
„Nein, nein, mein gol-
dener Fritz, Du hast recht,
Du hast iniiner recht!"
Der gute Fritz lächelte
befriedigt und.ver-
schinitzt.
hering mil Sahne und Zinnnt.
Lr wurde in eine Irrenanstalt gebracht. Das lvar ihin
ganz recht, da hatte er keinen Bureail-Dienst zu verrichten,
wurde gut gepflegt, konnte lesen, musizieren; es war eine Art
Fcrienzeit fiir ihn, Marie kain täglich ihn zu besuchen und weinte
jäininerlich. Nach verlauf von zwei Wochen wurde Fritz die
Sache doch cndlich langweilig, anch dauerte ihn seine Frau sehr,
so zog er denn den priinarius dcr Irrenanstalt ins veriraucn
und bckannte. daß cr den Irrsinnigen bloß spiele, uin seine
Frau zu bcstrafen.
Der Lhef-Arzt ließ die junge Frau zu sich koinmen und
siagte ihr, indcin cr die Stirne
in Faltep zog:
„Meine Gnädige, Ihr
Lferr Gemahl bcfindet sich
auf dem Wege der Bcsse-
rung und wir können ihn
heute schon entlassen. Aber
hiiten Sie sich, ihn durch
lvidcrspruch zu reizcn. lvenn
er noch einmal solch einen
Anfall bekommt, ist er un-
rettbar verloren. lvenn
Ihr Mann selbst am hell-
lichten Tage sagen sollte:
»Ietzt ist es stockfinstere
Nachtl" Sagen Sie nur
iminer: „Du hast recht,
Liebster!"
llkit Thränen in den
schöncn Augen gelobte lkla-
rie, die sich ihr lfaar wie-
der hattc blond färben lassen,
zu thun, was ihr geraten
wurde.
Kternst'immern.
^^in Schmetterling mit schmalem Silberleib —
Der junge lNond.
Sein ausgespanntes Riesenfiiigelpaar —
Das Firmament.
Und siehl Schon lockt des Abends Aetherkuß,
Bald hier, bald dort
Aus der gedankenstillen Seidenpracht
Ulanch schönes Aug. — Hans Carossn.
Der öesonnene Zettelankkeßer.
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lferansgeber u. verantwortlicher Redakteur: Robert Mohr in lvicn. Druck u. verlag von I. F. Schreiber, Lßlingen-Stuttgart.
Grfchäftsstelle in München: Schubertstenste 6.