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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 36.1899 (Nr. 419-431)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16697#0045
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mcggendorfers humoristische BIätter.

37

^ ^eöankenspMer. ^

r>on der Zlrbeit lcbcn ist Gebot,
äußere Nötigung; für die 7lrbeit
lcben, verdienst, innerer Drang.

Einc Rarität im Dichtermaldc
sind Glücksxilze.

Dcr tllensch, der sich iiber aiv
bere lustig inacht, ist cin trau-
riger Geselle. D. L.

*

* *

Es gibt Menschcn, dic ihrcn
Nächstcn init roter Tinle an- !
s ch w ä r z e n.

„Oas werden Sie nicht glau- ^
benl" sagt inan, ivenn dcr an-
dere etwas sicher glauben wird.

lNancher ist inehr um scin Gc-
wisscS, als um sein Gewisscn zu
beneiden. —im.

-i-

* -r-

Mas ein „Gedankcnsplittcr" sci?
Mic inan ihn sabriziere?

Such' in des Lebens Tischlerei,

Und was du stnd'st — polierc.

E. P-

Ie weniger Rürkgrat, dcsto
mehr Rreuzc.' H. M.

-i- *

Mahrheit ist eine Münzc, die
niemand gern einwechselt.

Nachsicht ist die tNutter des
Schlcndrians.

Genie hat die meistcn lachendcn
Erben. . <x. H.

-i- -i-

Ein Iunggesellc ist überall zu
ksause, aber ein peim hat er nir-
gends. _

!Nan mus; Ncrstand haben,
Güter zu crwerben, kscrz, das Lr-
worbene zu genießen.

In dcr traurigsten Lage macht
man oft die besten Mitzc.

Ls gibt eine schmerzliche Be-
dürfnislosigkeit: die Resignation.

Ie öfter man den Torgenbecher
leertz desto nüchterner wird man.

Äin gemütlicher Herr.

Buchhalbcr: „Peutc bin ich gerade fünfundzwanzig Iahre bci Ihnenl"

Lhcs (brummcnd): „Deshalb hätten 5ic doch nicht diescn Norgen fünf llkinuten z» spät zu
kommcn brauchenl"

Ktrenge MannsMcht.

A. : „wcshalb ist denn der Rcnticr wambcrl aus dem vcgctarier - vercin ansgcschlosscn

worden?"

B. : „Vcr hat tags vorher ruhig ein Rhinoeeros hinuntcrgeschluckt und das ist dem verein

zu Vhren gekommenl"

Woraus es ankommt.

Freund: „Scheint einc'prächtige Frau zu sein, Deine ncue pauswirtin."
Studcnt: „weiß noch nicht, muß erst einmal den ,Lrsten' abwartcnl"

Der Nensch wartet auf das
Glück, indes das Unglück auf ihn
lauert. _

wo der Vernünftige kühn, ist
der Dumme srech.

Line Frau gibt nie nach, auch
wenn sie die klügste ist. I. 8».

Ä Trumpf.

Dcr neugeadelte Baron Goldborn besichtigte die „Ahncn"-Galerie seincs ebenfalls
neugeadelten Freundes, dcs perrn Baron Silbcrquell. Anläßlich dicscr Besichtigung der
frischgemalten Ahncn gerieten dic beiden in Strcit. Nachdcm sie sich qenügcnd Aosenamen
an den Kops geworfcn hattcn, bcschloß Baron Silberquell dcn Streit, indem cr seinem Freunde,
Baron Goldborn, Höhnisch lächelnd zurief: „Geh, geh, Moritz, Du bist doch ach nix geboren
im veitelburger wald."
 
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