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Bäeggendorfers h u in o r i st i s ch e Blätter.
20. August 2000.
lseute alles Mama gestanden. Mama war zwar erst ein
bißchen böse, meinte aber dann: Llsa wäre eine ganz gute
jdartie. Ihre Praris inache es ihr leicht möglich, einen tttanu
zu erhaltcn.
Auch Tante Frieda war von der tNitteilung entziickt. „Du
kannst froh sein," sagte sie zu mir, „daß Du so rasch cinc so
hnbsche Braut, in solch glänzender Stellung gefunden hast. Ls
gibt nichts Schrecklicheres fiir einen jungcn tltann — als sitzcn
zu blcibenl"
2S. August 2000.
Llsa hat sich heute meinen Tltern vorgcftellt. Allerscits
gute Laune. Für t- Septcmber öffentliche verlobung verabredet.
Llsa äußcrte sich: „Varl kocht ausgezeichnetl" In wirklichkeit
habe ich gar nicht gckocht, sondern — j?axa.
t. Sextember 2ooo.
Die verlobung verlief glänzend. Meine Freunde beneidcten
mich alle. Tlsa hat mir eine reizende Arawattcnnadel präsen-
tiert. Der kleine, dicke Theodor sandte cinen — Tigel — bfaar-
pomade. Linfach unverschämt von dem lltcnschen.
Anfangs Dktober wird die ksochzcit stattfinden.
tl-. Scxtember 2000.
Ls ist alles aus. verlobung zurnckgegangcn. Die Atädchen
von heutzutqge sind schrecklich. Llsa beansprüchte eine be-
deutende Atitgift, da sie noch — verbindlichkciten aus der
Studentinncnzeit hätte. Mer wiirde aber auch geglaubt haben,
daß ein so reizendes Mädchen — Schulden hatl
Ach, ich bin unter meinen Freunden schrccklich blamiert I
wie gut hatten es doch die jungen Männer des neunzehnten
Iahrhundcrtsl
-?!?-
Lächske Zcrlkl'eutheit.
jdrofess or : „Unbegreislich I sünfzehn Uhr kann es doch nicht seln l"
Gattin: „Aber, Utann, Du siehst ja aufs il.hermometer anstatt
auf die Uhr."
Im erffen Kchrecken.
Themiker (der bei einer Lxplosion durch; jen,1er des kaboratariums geflogen): „rsm hm . . .
warum habe ich mich doch gleich hier auf die Straße gesetzt?"
päher Lau'remädckc.
<pf»lzi,ch.,
»0 e pälzer Bau'remädche,
bfeil das is e heller Staadl
Fliuk un flichtig wie e Rädche
Un mi'm Utäulche glei paradl
Iu dc Woch e leine Säckche,')
Vobbduch un genahlde^) Schuh,
Sunndags Locke, Puffejäckche,
bsut un Sunnescherm dezu.
Uderkdags ziert's sich net e Mcilche,
Babbclt's xälzisch, wie ich aach,
Sunndags awwer") spitzt's das
Mäulche
Un sxricht hochdeitsch „noch und
uachl"
Awwer 's Ljerz, das muß mer sagc,
Sitzt em stets am rechte platz,
Un an Sunn- wie tvochedage
Schlägt's fer ecn nor, fer sei Schatzl
_ Richnrd Miillcr.
Lose Iacke, '^) genagelte, aber.
Druckfehler.
Die Mitgist der jungcn Frau be
stand in ciner prachtvollen villa und
eincm erklecklichen Sümmchen; der
Graf wünschte sich jetzt nur noch
einen Magen für zwei Personen.
verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber, Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für bferausgabe und Redaktion vcrantworllich: Robert Mohr in tvien I.
Verlag Von I. F. Schreibrr in Mnnchen nnd Eglingrn.
Bäeggendorfers h u in o r i st i s ch e Blätter.
20. August 2000.
lseute alles Mama gestanden. Mama war zwar erst ein
bißchen böse, meinte aber dann: Llsa wäre eine ganz gute
jdartie. Ihre Praris inache es ihr leicht möglich, einen tttanu
zu erhaltcn.
Auch Tante Frieda war von der tNitteilung entziickt. „Du
kannst froh sein," sagte sie zu mir, „daß Du so rasch cinc so
hnbsche Braut, in solch glänzender Stellung gefunden hast. Ls
gibt nichts Schrecklicheres fiir einen jungcn tltann — als sitzcn
zu blcibenl"
2S. August 2000.
Llsa hat sich heute meinen Tltern vorgcftellt. Allerscits
gute Laune. Für t- Septcmber öffentliche verlobung verabredet.
Llsa äußcrte sich: „Varl kocht ausgezeichnetl" In wirklichkeit
habe ich gar nicht gckocht, sondern — j?axa.
t. Sextember 2ooo.
Die verlobung verlief glänzend. Meine Freunde beneidcten
mich alle. Tlsa hat mir eine reizende Arawattcnnadel präsen-
tiert. Der kleine, dicke Theodor sandte cinen — Tigel — bfaar-
pomade. Linfach unverschämt von dem lltcnschen.
Anfangs Dktober wird die ksochzcit stattfinden.
tl-. Scxtember 2000.
Ls ist alles aus. verlobung zurnckgegangcn. Die Atädchen
von heutzutqge sind schrecklich. Llsa beansprüchte eine be-
deutende Atitgift, da sie noch — verbindlichkciten aus der
Studentinncnzeit hätte. Mer wiirde aber auch geglaubt haben,
daß ein so reizendes Mädchen — Schulden hatl
Ach, ich bin unter meinen Freunden schrccklich blamiert I
wie gut hatten es doch die jungen Männer des neunzehnten
Iahrhundcrtsl
-?!?-
Lächske Zcrlkl'eutheit.
jdrofess or : „Unbegreislich I sünfzehn Uhr kann es doch nicht seln l"
Gattin: „Aber, Utann, Du siehst ja aufs il.hermometer anstatt
auf die Uhr."
Im erffen Kchrecken.
Themiker (der bei einer Lxplosion durch; jen,1er des kaboratariums geflogen): „rsm hm . . .
warum habe ich mich doch gleich hier auf die Straße gesetzt?"
päher Lau'remädckc.
<pf»lzi,ch.,
»0 e pälzer Bau'remädche,
bfeil das is e heller Staadl
Fliuk un flichtig wie e Rädche
Un mi'm Utäulche glei paradl
Iu dc Woch e leine Säckche,')
Vobbduch un genahlde^) Schuh,
Sunndags Locke, Puffejäckche,
bsut un Sunnescherm dezu.
Uderkdags ziert's sich net e Mcilche,
Babbclt's xälzisch, wie ich aach,
Sunndags awwer") spitzt's das
Mäulche
Un sxricht hochdeitsch „noch und
uachl"
Awwer 's Ljerz, das muß mer sagc,
Sitzt em stets am rechte platz,
Un an Sunn- wie tvochedage
Schlägt's fer ecn nor, fer sei Schatzl
_ Richnrd Miillcr.
Lose Iacke, '^) genagelte, aber.
Druckfehler.
Die Mitgist der jungcn Frau be
stand in ciner prachtvollen villa und
eincm erklecklichen Sümmchen; der
Graf wünschte sich jetzt nur noch
einen Magen für zwei Personen.
verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber, Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für bferausgabe und Redaktion vcrantworllich: Robert Mohr in tvien I.
Verlag Von I. F. Schreibrr in Mnnchen nnd Eglingrn.