Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 38.1899 (Nr. 445-457)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20266#0082
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Meggendorfers !)umoristische Blätter.

Natal.

A. : „Mensch, wie sehen Sie denn so zugerichtet und zerschunden aus?"

B. : „Ich bin gestern nach dem Theater mit deni Autor ver-

wechselt worden."

Zwei Streber.

lZMei einem Gerichte fungierten sie

Als Schreiber der Iahre schon viele,
Befördernng suchend, doch findend nie;

So blicbcn sie serne vom Ziele.

Der alte Ranzleirat stand ihnen iin Weg,
Gemeinsamer Wunsch: daß im Grabe er läg'I —
Doch endlich vermittelnd der Sensenmann naht
Und holt sich zur Freude der beidon den Rat.

Linig waren stets die Schreiber,

Linig waren ihre tvciber,

Der Uanzleirat sei der Grund,

Daß man nicht aufrücken kunnt.

Nun entbrennt ein heißes Streiten,
lver berufen von den beiden
Zu der freien Stelle sei.

Liner war an Iahren älter,
dlngestellt der andre bälder:

Ieder hielt sich an der Reih'.

In den täglichen Geschäften
Schadeten sie sich nach Aräften.

Icder schuf mit Gier daran,

Den Aollegen zu verderben,

Daß erfolglos sein Bewerben
Und er selber komme an.

Nach etlichen lVochen erscheint ein Lrlaß,
lvird ihnen eröffnet — da stehen sie blaß:

Die Stelle vergeben, dcn beiden wird jetzt
Lin drilter als Rat vor die Nase gesetzt. —

Nnsktärung.

— „Ls hieß doch, der Sekretär werde die junge lvitwe heiraten;

wodurch sind die beiden denn auseinander gekommen?"

—„ Sie haben sich neulich im Loihhause getroffen."

Der Zwist vorbei,

Da nun die zwei
Im lvunsche sich vereinen:

Der Teufel hol'

Dies Protokoll

Und ihn, den beide meinenl

_ - I- H Bkchter.

Äitet.

(Kute Kchute.

— „Daß kferr Leutnant auch
zu der häßlichsten
Dame so liebenswürdig
sein können?"

— „Tochter vom Regi-
m e nts k o m m a nd e ur
ist auch häßlich."

Untiebsaine

Kparsmnkeit.

Iunge Frau: „Nun
sollst Du mir noch einmal
sagen, daß ich verschwen-
derisch bin, Ulännchen I lheute
habe ich von den Salzhä-
ringen das Salz abgethan
und es zum Salzen der
Fleischbrühe verbraucht."

verbrecher (zu seiner Lrau, die ihn im Zuchchaus besucht): „Also im jdanoptikum bin ich jetzt
ausgestellt . . . bleiben die Damen viel stehen?"
 
Annotationen