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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 38.1899 (Nr. 445-457)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20266#0108
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Neggendorfers humoristische Blätter.

— „Du, schau nur die atte Lchachtel dort an — die ist ,mondsüchtigst"

Äedankenlplitter.

Die weisheit beherrscht den Lsumor, die Dumm-
heit dient ihm.

Vst kommt das Glück wie ein Dieb in der Nacht,
als ob es sich seiner Günstlinge schäme.

Schwabenmayer.

NÜanche Redner denken in ihren Reden an alles
mögliche, nur nicht an die Zuhörer. H. M.

Um überlegen zu sein, mußt du alle deine
bsandlungen wohl überlegen. I.

Die Lüge soll man hassen stets —

Doch Ntenschenliebe üben —

Wenn man die Lüge hassen soll —

Wie kann man — Nienschen lieben?! —

E. St.

Die Rürze wirkt schlagend; mitunter erschlägt sie
auch den Gedanken. W. Z.

In einem guten Buche sind auch die Gedanken
des Lesers enthalten.

Ls gibt auch diskrete Frauen: das sind jene,
die keine Geheimnisse wissen.

Resignation ist Nkut, nicht Feigheit. E.

Raum irgendwo ist die Bemeisterung so nötig,
als in der Begeisterung.

Auslagen, r>or denen die Frau steht, bedeuten
Auslagen nor denen der Niann stehtl Sch.-P.

Nichts ist erfinderischer wie der — Schwindel.

ve. B.

Ntan kann ein schönes sdrädikat haben und doch
ein schlechtes Subjekt sein. R. N.

Ie lauter dir jemand seine Teilnahme
bezeugt, um so weniger lauter pflegt sie zu sein.

v. L.

Glück und Neid,
Zwei Nachbarsleut'.

K. B.

Der Argwohn hält es sür öchadensreude,
wenn sich jemand oor Nälte die bsände reibt.

lÄ^anches, was man wünscht als Iukunft,
Nlacht als Gegenwart uns peini
^seder wünscht sich, alt zu werden,

Aber Aeiner, alt zu sein. W.

bsochmut und Dunrmheit machen einander ost
den jdlatz streitig.

Ls ist eine Schattenseite von vielen, daß sie sich
viel zu sehr ins Licht rücken.

Deinc Schüchternheit gibt den anderen Anlaß,
ihre Frechheit an den Tag zu legen.

Ntan schäint sich, einen andern zu beftehlen; aber
man schämt sich nicht, einen andern zu hintergehen.

I- Sp.
 
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