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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 39.1899 (Nr. 458-470)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20267#0025
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Meggendorfers Humoristische Blätter.


Natal.

Freund: „Aber waruin so wild? Das Benefiz nicht
nach wunsch ausgefallen?"

^chauspjeler: „Denke Dir, ich bcstelle gestern beim
<8ärtner einen Aranz, gebe dein Gehilfen ein gutes
Doueeur, daß er mir ihn während der vorstellung
hinaufreicht, und was thut der Lscl? Lr reicht mir
dcn Rranz hinauf und sagt unter lautloser Stille:
l?err Schauspieler, die Rcchnung bekoinmcn S' morgen,
i hab's vergessen!"

D


Kemütlich.

<8ast: „Sagen Sie inal, das Fleischfängtschon an zu riechenl"
>rt: „>Za, da essen Sic 's doch schnelll"

Drucksehler.

Im Garten des Barons von S. fielen die zahlreichen,
nppig blnhenden Mahnblumcn auf.

Das kleine, schinutzige Bauernmädchen war nberraschend
schnell zur prächtigen Iungfrau geseift.

lferr Rlüller sah nach der Audienz bei dem ükinister
ganz verbückt aus.

Aabel.

Lin alter Bienenkorb ward mit cinem verbrauchten
jdapierkorbe in dieselbe Rumpclkammer gcworfcn. Ls
währte nicht lange, so entstand zwischen beiden ein Streit
darübcr, wer der Menschhcit größere Dienste geleistet hätte.

„N)ie darfst du dich mit mir vergleichenl" rief der
Bienenkorb. „kfunderte von Menschenzungen habcn sich
an dcr köstlichcn Sxcisc gelabt, die in meinem Jnnern
bereitet ward."

„wohl wahr," entgegnete dcr Papierkorb, „aber den
geistigen Magen Tausender vor unverdaulicher Aost bcwahrt
zu haben, ist auch ein Berdienst."

Ärster Äedanke.

„Drei N)ochen schwammen die Frauen im Boote hilflos auf
dem Meerel"

ame: „Die Acrmften/- und jedenfalls immer in derselben
Toilettel"

Äin guler Tnkel.

— „Du hast wohl einen sehr guten Vnkel?"

— „Und obl Der gibt mir nur Lcbenszeichen von hundert

Nkark an aufwärts."
 
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