26
Meggendorfers ^umoristische Blätter.
^>er ^adlcr aii ber Sägenrüble.
(H^ort unten in der Mühle
^ Verschnauft' ich radclmatt;
Zch tag auf moos'gem Pfühle,
2n chäupten jtaud mein Nad.
Nach meitenweitem Wege
Umsing mich süjf ein Traum
Zo schnarchte kaum die Zäge
Zich durch deu Tauuenbaum.
Da schtich durch nleine Ctieder
Ciu weckeud Fröstetn sacht,
Zch stob dic trügen Lider
Und — starrte iu die Uacht.
Der Zterne gotdue Ä.mpetn
Crstrahtteu himmether,
Zrh wottte wciterstrampetil —
ü>a Itand meiu Nad uicht mehr
Voll.
^ange Iahre wareu sie schon beisammen.
5ie hatte sich redlich um das tägliche Brot plagen müssen, hatte den
ganzen Tag Wäsche gewaschen und war den Abend über in einigen Stellen
als Auswärterin thätig.
Doch hätte sie sich mit ihrem harten Los zufrieden gegeben, wenn
voll.
er nur nicht so schlecht gewesen wäre.
Lr war meistens — wie man so zu sagen xflegt
— „voll."
Allabendlich, wenn sie iu das Zimmer trat, sand
sie ihn im besagten Zustande unter dem Tisch.
Lr war gesürchtet und verhaßt von allen, die
ihn kannten.
Längst wäre sie schon ihren Tualen erlegeu,
wenn ihr Sohn — der Redaktions-Diener war —
ihr nicht treu zur Seite gestanden hätte.
„Trenne Dich von ihm, Muttcr," sagte er
immer zu ihr, „Du hast ihn doch gar nicht nötig."
Das brachte sie nicht nber ihr kserz. was
würde dann aus ihm werden?
Lines Abends, als sie in das Ziminer trat und
wie gewöhnlich unter den Tisch blickte — war er
sort.
Zchon glaubte sie sich von ihm besreit, da be-
merkte sie ihn plötzlich in eiuer Ecke und — voll.
Lben trat ihr Sohn ein.
„Fritze," rief sie ihm entgegen, „er ist wieder—"
„volll" ergänzte er traurig.
Dann schleppten sie ihn hervor, den verhaßten
und gefürchteten — Papierkorb.
Macht der (Kewobnbeit.
sachkundig von Lrajan spricht): „ Danke, setzöN 5le sich,
ich werde Ihnen einen Einser notieren."
Meggendorfers ^umoristische Blätter.
^>er ^adlcr aii ber Sägenrüble.
(H^ort unten in der Mühle
^ Verschnauft' ich radclmatt;
Zch tag auf moos'gem Pfühle,
2n chäupten jtaud mein Nad.
Nach meitenweitem Wege
Umsing mich süjf ein Traum
Zo schnarchte kaum die Zäge
Zich durch deu Tauuenbaum.
Da schtich durch nleine Ctieder
Ciu weckeud Fröstetn sacht,
Zch stob dic trügen Lider
Und — starrte iu die Uacht.
Der Zterne gotdue Ä.mpetn
Crstrahtteu himmether,
Zrh wottte wciterstrampetil —
ü>a Itand meiu Nad uicht mehr
Voll.
^ange Iahre wareu sie schon beisammen.
5ie hatte sich redlich um das tägliche Brot plagen müssen, hatte den
ganzen Tag Wäsche gewaschen und war den Abend über in einigen Stellen
als Auswärterin thätig.
Doch hätte sie sich mit ihrem harten Los zufrieden gegeben, wenn
voll.
er nur nicht so schlecht gewesen wäre.
Lr war meistens — wie man so zu sagen xflegt
— „voll."
Allabendlich, wenn sie iu das Zimmer trat, sand
sie ihn im besagten Zustande unter dem Tisch.
Lr war gesürchtet und verhaßt von allen, die
ihn kannten.
Längst wäre sie schon ihren Tualen erlegeu,
wenn ihr Sohn — der Redaktions-Diener war —
ihr nicht treu zur Seite gestanden hätte.
„Trenne Dich von ihm, Muttcr," sagte er
immer zu ihr, „Du hast ihn doch gar nicht nötig."
Das brachte sie nicht nber ihr kserz. was
würde dann aus ihm werden?
Lines Abends, als sie in das Ziminer trat und
wie gewöhnlich unter den Tisch blickte — war er
sort.
Zchon glaubte sie sich von ihm besreit, da be-
merkte sie ihn plötzlich in eiuer Ecke und — voll.
Lben trat ihr Sohn ein.
„Fritze," rief sie ihm entgegen, „er ist wieder—"
„volll" ergänzte er traurig.
Dann schleppten sie ihn hervor, den verhaßten
und gefürchteten — Papierkorb.
Macht der (Kewobnbeit.
sachkundig von Lrajan spricht): „ Danke, setzöN 5le sich,
ich werde Ihnen einen Einser notieren."