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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 40.1900 (Nr. 471-483)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20911#0060
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Bleggendorfers u nr o r i st i s ch e Biälisr

Frau: „Lsaben 5ie noch Bedingungen zu stellen?"

Aöchin: „Ia, in Militär-Angelegenheiten darf mir nichts dreingeredet werdenl"


Mann" hätte dienen
können, wetteiferte
mit dem ksauptmann
Nundfrisch in der Lr-
zählung aller mög-
lichen und unmög-
lichen Zchnurren. Das
Gespräch fiel auch auf

das „Festmachen,"

5ichern gegen jeden
Schuß, ksieb und Stich.
Die Söhne vom Ende
des neunzehnten
Iahrhunderts (unsere
wahrhaftige Ge-
schichte ereignete sich
vor etwa 25 — zo
Iahren) konnten es
nicht fasfen, wie die
Voreltern an so etwas
hätten glauben kön-
nen. Da griff Mber-
förster Nannher ein
und erzählte sogleich
einige Schnurrge-
schichtchen aus den
ba'frischen Alpen, in
denen der Beweis ge-
liefert wurde, daß die
„schwarze kiunst" das
„Feftmachen" noch
keineswegs ver-
schwunden sei. Ls
verdroß ihn aber nicht,
als er wahrnehmen
mußte, daß seine Er-
zählungen sehr skep-
tisch ausgenommen
wurden; er brummte
nur so in seinen
,wilden-Mann-Baich -
„wer halt nix erlebt
hat, kann auch nix
erzählen." Nun
mischte sich unser
Iagdherr in das Ge-
spräch ein, und zwar
mit unverkennbarem
Lrnst. „Ich stehe
sicher nicht in dem

Der schwar^e Samiet.

s war am Norabend einer mehrtägigen Treibjagd, zu
der uns kserr von Almbach eingeladen. wir saßen,
eine bunte Gesellschast von verschiedenen Berussklassen,
auch solche, die gar nichts zu thun hatten, in dem gemütlichen
Iagdstübchen des „Wilden Mann." Die beste weidmanns-
Stimmung war schon vorhanden und ließ sür die nächsten Tage
oder Abende vieles erwarten. Eine schnurrige Geschichte drängte
die andere, und der an Iagdgeschichten unerschöpsliche königliche
Dbersörster Mannher aus dem nächsten ba^rischen Bezirk, der
mit seinem langen Bart ganz gut als Schildstgur des „wilden

Ruse abergläubisch zu sein und mir etwas ausbinden zu lassen.
Aber es gibt nun doch einmal Dinge, die uns unerklärlich
bleiben und Roxsschütteln erregen. Sehen Sie, da ist mein
Förster, der Scheible, sicher ein harmloser Name. wenn der
Mann hundert Iahre srüher gelebt hätte, von dem würde
jeder geglaubt haben, er sei im Bunde mit dem Teusel oder
am Ende gar selbst ein Ableger von dem schwarzen Unhold.
In der ganzen Umgegend heißt er auch nicht anders als der
schwarze Samiel und aus viele Stunden weit ist er ge-
sürchtet." Wir begannen aufmerksamer zu werden und blickten
den Erzähler, der gar nicht in dem Ruse stand, flunkern zu
können, erwartungsvoll an. kserr von Almbach suhr sort: „Be-
vor Scheible in meine Dienste trat, hatte ich ungemein viel oon
 
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