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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 40.1900 (Nr. 471-483)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20911#0112
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s02

Meggendorfers ^umoristische Blätter.

Woshafte Kritik.

— „Wie gefällt Ihnen eigentlich die Stimnie von Fräulein Narie?"

— „Na, ich glaube, die könnte init ihrenr Gesange eine — Barrikade verteidigen."

(Lrdcnlos.

s fährt mit eis'gem chauch
Der kferbststurin durchs Geäst
Und jagt von Baum und 5trauch
Der Blätter letzten Rest.

Lin Röslein jung und zart
Nur wehrt sich müd und inatt,
Doch 5tur>n mit 5chnec gepaart,
Zerzauset Blatt um Blatt.

§o gegen <Vual und Schmerz
Rämpft in der Rammer still
Lin junges Menschenherz,

Das noch nicht sterben will.

Rob. Bartholomäi.

Das Höchste.

Förster: „Ls ist Ihnen wohl allen, meine cherren, bekannt, mit
welcher Norliebe die Elstern glänzende Gegenftände stehlen . . . ?

— Nun pstegt seit langen Iahren ein alter verrosteter Aastenschlüssel, —
damit mir die Nägde nicht über die Dorratskammer kommen —, neben dem
offcnen Fenster meines Schlafzimmers zu hängen. Iedes lebende Nlesen
im Umkreis von zwei Meilen weisz, daß er auf diesen Nagel hingehört.
Nur einmal hatte meine chrau ihn nicht auf den gewohnten Platz hinge-
hängt, — da war cr richtig am nächsten Tag verschwunden. U)as mar's?

— eine Llster hatte ihn in ihr Nest getragen ... I"

Stammtischnachbar: „Das ist doch zu starkl Lrstens sagen Sie,
war er verrostet und zweitens war er überhaupt nicht dortl"

chörster: „Nun eben — er hatte an dem kritischen Morgen durch
seine Zlbwesenheit geglänzt ... I"

Der bnngrige Dichterüng und die
geichge Tante.

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