Neggendorfers Humoristische Blätter.
99
Iedoch sein Vater sagte klug,
Dabei verdient man nicht genug
Und dann werd' iinmer ich gerupft, —
Nein, Uleiner, da wird nichts geschnuxft.
Ich sage dir, das beste ist,
Mein lieber Sohn, du wirst Iurist.
— tVeil man dem vater folgen inuß,
Studierto Licero nun sns.
Dies ging viel leichter dazuinal,
Denn was für manchen jetzt fatal,
Davon war da noch nicht die Red',
Ich meine die Maturität.
Nnr.
Da ließ er Aarten drucken nur,
Drauf stand: M. Licero, stuä. sur.
Und war verhältnisinäßig bald
Lin ganz perfekter Rechtsanwalt.
Fiir angemessnes Honorar
Sprach er zwei oder drei Stund' gar,
Ia manchmal ließ er Thränen fallen,
Die mußto man dann extra zahlen.
So hat nach cin'gen Iahren schon
Er beinah' eine Uullion.
Drum wollt' er jetzt dem Ruhme leben,
That in den Staatsdienst sich begeben
Und hat da cin Aomplott entdeckt,
Das ein verkommenes Subjekt
Und radikaler Demokrat
Ganz heimlich angezettelt hat.
weil ihin die Uniform gut stand
Ivard er Reserveleutenant,
Zeigt' in Tilicien mit Glück
Sein militärisches Geschick
Im Meiden jeglicher Gefahr;
Doch als darauf nach einem Iahr
Lin Bürgerkrieg war ausgebrochen,
Da hat er schmählich sich verkrochen
Und auf dem blutgetränkten Boden
verfaßt' er Texte zu Perioden.
Doch schon war nunmehr ihm bereit
Der Lohn für diese Schändlichkeit.
Lin Steckbrief ward nach ihm erlassen,
Um ihn als Desertcur zu fasfen.
Bald hatte man ihn da am Aragen
Und ruhmlos ward er totgeschlagen.
Da seht ihr nun, wie's gehen kann,
Drum nehmet euch ein Beispiel dran,
Seid immer brav und macht's nicht so,
UUe Ukarkus Tullius Liccro.
— „lse, Sie Ujausknecht, wir wollen zahlen; mir scheint,
es regnetl"
— „Ah, belei', das is ja nur der lvirt, der g'rad' niestl"
Ueöertrmupft.
Frau A.: „Ubeinen Ukann habe ich mir so gezogen, daß
er beim großen Reinemachen nicht ein Nlörtchen
brummt."
Frau B.: „Pah! mein Utann besorgt das große Reine-
machen selbst."
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Iedoch sein Vater sagte klug,
Dabei verdient man nicht genug
Und dann werd' iinmer ich gerupft, —
Nein, Uleiner, da wird nichts geschnuxft.
Ich sage dir, das beste ist,
Mein lieber Sohn, du wirst Iurist.
— tVeil man dem vater folgen inuß,
Studierto Licero nun sns.
Dies ging viel leichter dazuinal,
Denn was für manchen jetzt fatal,
Davon war da noch nicht die Red',
Ich meine die Maturität.
Nnr.
Da ließ er Aarten drucken nur,
Drauf stand: M. Licero, stuä. sur.
Und war verhältnisinäßig bald
Lin ganz perfekter Rechtsanwalt.
Fiir angemessnes Honorar
Sprach er zwei oder drei Stund' gar,
Ia manchmal ließ er Thränen fallen,
Die mußto man dann extra zahlen.
So hat nach cin'gen Iahren schon
Er beinah' eine Uullion.
Drum wollt' er jetzt dem Ruhme leben,
That in den Staatsdienst sich begeben
Und hat da cin Aomplott entdeckt,
Das ein verkommenes Subjekt
Und radikaler Demokrat
Ganz heimlich angezettelt hat.
weil ihin die Uniform gut stand
Ivard er Reserveleutenant,
Zeigt' in Tilicien mit Glück
Sein militärisches Geschick
Im Meiden jeglicher Gefahr;
Doch als darauf nach einem Iahr
Lin Bürgerkrieg war ausgebrochen,
Da hat er schmählich sich verkrochen
Und auf dem blutgetränkten Boden
verfaßt' er Texte zu Perioden.
Doch schon war nunmehr ihm bereit
Der Lohn für diese Schändlichkeit.
Lin Steckbrief ward nach ihm erlassen,
Um ihn als Desertcur zu fasfen.
Bald hatte man ihn da am Aragen
Und ruhmlos ward er totgeschlagen.
Da seht ihr nun, wie's gehen kann,
Drum nehmet euch ein Beispiel dran,
Seid immer brav und macht's nicht so,
UUe Ukarkus Tullius Liccro.
— „lse, Sie Ujausknecht, wir wollen zahlen; mir scheint,
es regnetl"
— „Ah, belei', das is ja nur der lvirt, der g'rad' niestl"
Ueöertrmupft.
Frau A.: „Ubeinen Ukann habe ich mir so gezogen, daß
er beim großen Reinemachen nicht ein Nlörtchen
brummt."
Frau B.: „Pah! mein Utann besorgt das große Reine-
machen selbst."