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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 41.1900 (Nr. 484-496)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20910#0122
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Meggendorfers Hurnoristische BlLtter.

li^

Zu gesährlrch.

i.
















IMÄE


Serr^ würden Sie unserm verein vielleicht gestatten, daß wir uns ein wenig auf dieser wiese lagern?"
Bauer <z°g°rnd): „Ia . . . hoffentlich sind Sie doch kein vegetarischer vereinl"

Kielldichem.

<^^wei Seelen und ein Gedanke,
Zwei Herzen und ein Schlag,
Zwei Gärten und eine planke;
kachend der Maientag. —

Zwei Hände, die sich sanden
Wohl übern Zaun zum Gruß;
Zwei kserzen, die entflammten
vom liebeheißen Auß. —

Zwei Mütter, die s erblickten,

Und ein Entrüstungsschrei;

Zwe: Iunge, die sich drückten;

Das Stetldichein vorbei. —

R. Partsch.

Nrauenbosbett.

Dame (eine s-kannle im Sade Ireffend):

„ . . . Rurz vor meiner Abreise sah ich l
auch Ihren kferrn Gemahl — ach, wie!
der bereits unverheiraiet aussabl"

Das Drehen.

Humoreske von C. A. Hennig.

rofefsor Rabenschnabel hat sich einmal einige Wochen
Urlaub genommen und ist auf Reisen gegangen,
um ehemalige Iugendsreunde auszusuchen und
kserz und Geinüt im Auffrischen alter, lieber
Erinnerungen vor dem gänzlichen Ginrosten
zu bewahren.

Auf dieser seiner Reise kam Professor
Rabenschnabel auch nach Molehaide, einem
netten, saubern Städtchen in der Mark,
wo er einen ganz besonders vertrauten
Iugendgenossen mit Namen Wilhelm
Arause, seines Zeichens ein Schnittwaren- und Rosinen-
händler, wohnen wußte.

Da er sich nicht angemeldet hatte, so gestaltete sich das beiderseitige Wieder-
sehen und Erkennen zu einem Lreignis in den Annalen alter, treuer Freundschast.

Weil Professor Rabenschnabel ein Mann von Grundsätzen war und einer seiner
Grundsätze dahin ging, gute Freunde wohl zu besuchen, ader nicht zu belästigen, so
schlug er cs Freund Urause rundweg ab, bei ihm zu logieren und erbat sich nur dessen
Begleitung nach einem soliden Gasthose, was ihm natürlich bereitwilligst gewährt wurde.
 
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