Aleggendorfers Humoristische Blätter.
Die lehte Latbe.
^Lerr Vamxerl sitzt im wirtshaus drin,
Da hat's xressant die Aellnerin l
5ie holt 'n Stammkrug, fiillt (i)hn ei(n),
5o will's der Wamperh so inuß 's sei(n) —
Sechs-, achtmal tragt s' (i)hn hin und her;
Des wär' was, wenn's sür den net wär':
Der thut erscht bei der neunten sinden,
Daß ina' die Sach' aa inuß begründen:
„Für'n Durscht g'rad'," sagt er, „war'n dö acht;
Die andern gehn fürs G'müat . und lacht. —
„weil's gleich is'," trinkt er Nummer Zehn . . .
„Dös war a Noagerl'), war net schön;
Da gibt's zum Trost a anders Faßl,
An frischen Anstich — no a Maßll" —
„Wird all'weil besser — ja, 's is wahr;
Drum mach' mer g'schwind no' 's Dutzend garl" —
„Und weil ma so schlecht's wetter hab'n,
Geht's auf die dreizehnt' aa net z'samml" —
„Dhol Dös war a Unglückszahl —
Glei' füllst mir's Arügerl no a mall" —
„Was d' heut'kannst thoan, thua's glei', hast recht;
Bis morg'n wird's Bier eh' bloß schlecht,
Drum trink' ma no' g'rad' extra jetzt
Die vierzehnte, die allerletzt'I" —^
Und daß er no' Auraschi kriagt,
Falls ihm dahoam an 'n Aopf was fliagt,
Schluckt er „im Stch'n" a kfalbe nei(n)
No' g'schwind' — „oa' Nalbe geht ja drei(n)!" —
Am kjeimweg hat's (i)hn damisch draht,
Im Grab'n liegt er — dös is fad.
Schwer liegt er dort'n auf'm Areuz —
Dahoam versaamt er eh'^) nix G'scheit's — —
Lr hat dös unbestimmte G'fühl:
Die letzte kjalbe, die war z'viell
O. Jegerl.
') Neigerl, dar Letzte vom Aaß. ^) ohnedics.
Aiodern.
Fremder (zum siammgast): „Daß sich aber der Wirt von
seinem Gberkellner so viel bieten läßt?"
5tammgast: „Der ist ja sein kjauptgläubigerl"
Milrig.
Frau: „Du, Mann, ich muß jetzt aber bald einen neuen Regenschirm
haben."
Mann: „Zu was? Bei Regenwetter bleibt so eine alte Frau, wie du,
besser zu lfause."
Likör.
Humoreske von Dr. Max Hirschfeld.
as dritte Ulittagsessen des jungen Lhepaares!
Amtsrichter kjolle strich sich behaglich über den be-
ginnenden Fettansatz und schmunzelte.
,,Gs hat dir geschmeckt?" fragte die Frau mit glücklichem
Tächeln.
„Ausgezeichnet, — nein, das ist gar kein Ausdruck — be-
sonders für den Schwcinebraten, — ich fühle, der wird in
meinem Leben geradezu exochemachend sein."
Die junge Frau strahlte.
„Und wenn ich nun eine verschwindende Aleinigkeit daran
auszusetzcn hätte-"
Die Menen der Frau Amtsrichter umdüsterten sich.
„Ncin, bitte, es war ein ganz falscher Ausdruck, — eigent-
lich ist es ein vorzug jedes richtigen Schweinebratens, nämlich,
daß er recht fett ist. Nur möchte ich dich sehr bitten, Llfriede,
für solche Fälle künftig einen kleinen Likör bereit zu halten."
Lächelnd eilte Llfriede an das Büffett und holte eine dick-
bauchige, mit einer rosa Flüssigkeit gcfüllte Aaraffe, hervor,
die ste triumxhierend vor ihren Lheherrn stellte.
„Anisettel" rief sie mit dem Ausdruck eines Skatspielers,
der den „Lltesten Iungen" auf den Tisch legt; „mein Lieblings-
likör, magst du ihn auch, Roderich?"
Die lehte Latbe.
^Lerr Vamxerl sitzt im wirtshaus drin,
Da hat's xressant die Aellnerin l
5ie holt 'n Stammkrug, fiillt (i)hn ei(n),
5o will's der Wamperh so inuß 's sei(n) —
Sechs-, achtmal tragt s' (i)hn hin und her;
Des wär' was, wenn's sür den net wär':
Der thut erscht bei der neunten sinden,
Daß ina' die Sach' aa inuß begründen:
„Für'n Durscht g'rad'," sagt er, „war'n dö acht;
Die andern gehn fürs G'müat . und lacht. —
„weil's gleich is'," trinkt er Nummer Zehn . . .
„Dös war a Noagerl'), war net schön;
Da gibt's zum Trost a anders Faßl,
An frischen Anstich — no a Maßll" —
„Wird all'weil besser — ja, 's is wahr;
Drum mach' mer g'schwind no' 's Dutzend garl" —
„Und weil ma so schlecht's wetter hab'n,
Geht's auf die dreizehnt' aa net z'samml" —
„Dhol Dös war a Unglückszahl —
Glei' füllst mir's Arügerl no a mall" —
„Was d' heut'kannst thoan, thua's glei', hast recht;
Bis morg'n wird's Bier eh' bloß schlecht,
Drum trink' ma no' g'rad' extra jetzt
Die vierzehnte, die allerletzt'I" —^
Und daß er no' Auraschi kriagt,
Falls ihm dahoam an 'n Aopf was fliagt,
Schluckt er „im Stch'n" a kfalbe nei(n)
No' g'schwind' — „oa' Nalbe geht ja drei(n)!" —
Am kjeimweg hat's (i)hn damisch draht,
Im Grab'n liegt er — dös is fad.
Schwer liegt er dort'n auf'm Areuz —
Dahoam versaamt er eh'^) nix G'scheit's — —
Lr hat dös unbestimmte G'fühl:
Die letzte kjalbe, die war z'viell
O. Jegerl.
') Neigerl, dar Letzte vom Aaß. ^) ohnedics.
Aiodern.
Fremder (zum siammgast): „Daß sich aber der Wirt von
seinem Gberkellner so viel bieten läßt?"
5tammgast: „Der ist ja sein kjauptgläubigerl"
Milrig.
Frau: „Du, Mann, ich muß jetzt aber bald einen neuen Regenschirm
haben."
Mann: „Zu was? Bei Regenwetter bleibt so eine alte Frau, wie du,
besser zu lfause."
Likör.
Humoreske von Dr. Max Hirschfeld.
as dritte Ulittagsessen des jungen Lhepaares!
Amtsrichter kjolle strich sich behaglich über den be-
ginnenden Fettansatz und schmunzelte.
,,Gs hat dir geschmeckt?" fragte die Frau mit glücklichem
Tächeln.
„Ausgezeichnet, — nein, das ist gar kein Ausdruck — be-
sonders für den Schwcinebraten, — ich fühle, der wird in
meinem Leben geradezu exochemachend sein."
Die junge Frau strahlte.
„Und wenn ich nun eine verschwindende Aleinigkeit daran
auszusetzcn hätte-"
Die Menen der Frau Amtsrichter umdüsterten sich.
„Ncin, bitte, es war ein ganz falscher Ausdruck, — eigent-
lich ist es ein vorzug jedes richtigen Schweinebratens, nämlich,
daß er recht fett ist. Nur möchte ich dich sehr bitten, Llfriede,
für solche Fälle künftig einen kleinen Likör bereit zu halten."
Lächelnd eilte Llfriede an das Büffett und holte eine dick-
bauchige, mit einer rosa Flüssigkeit gcfüllte Aaraffe, hervor,
die ste triumxhierend vor ihren Lheherrn stellte.
„Anisettel" rief sie mit dem Ausdruck eines Skatspielers,
der den „Lltesten Iungen" auf den Tisch legt; „mein Lieblings-
likör, magst du ihn auch, Roderich?"