M e g g e n d o r f e r s humoristische Blätter.
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Äuch ein Trimnph.
Gast (zum piccolo): „warum bist Du denn heute so stosz?"
sdiccolo: „Da drüben sitzt ein Gast, der ärgert sich meinetwegen."
„ Sxruch.
lMLc^enn Dich das Glück umringt von allen Seiten,
E« ^lus lieben Augen auf Dich niederschaut,
Lsat Dir's in tiefster Seele nie gegraut? —
Durch jede jdforte, die dem Glück gebaut,
Aann schweren Ganges auch das Unglück schreiten.
M. Holthausen.
Viellagende Bejahung.
— „5ie sind Student?"
— „Mxtimisten nennen mich so."
Aias öem einen recht ist, ist öem andern öiCig.
^ brahim und Iussuf waren leibliche Brüder und hatten einen Stief-
H bruder, Namens ksasfan, den sie aber liebten, denn er war ihres
vaters Sohn.
Der Alte hinterließ nach seinem Tode zweitausend jdiaster, welche
im Sinne des Roran allein nur den beiden rechtmäßigen Brüdern als
Lrbschaft zusielen, während ihnen, gleichfalls nach der Vorschrift des
heiligen Buches, die j?flicht oblag, dem „fremden Sohne ihres Vaters"
ein entsxrechendes „Almosen" zu geben. Dieweil aber sie ihn lieb hatten,
verfuhren sie mit ihm so, als wäre er ihr leiblicher Bruder gewesen
und ließen ihn am Lrbe gleichmäßig teilnehmen, nur hatten sie das
Eine bedungen, daß das Geld nicht aufgeteilt, sondern gemeinschaftlich
zum ksandel benützt werde.
Doch ksasfan war dieser Gunst nicht wiirdig, denn er war selbst-
süchtig, hinterlistig und den beiden Brüdern gegenüber voll Neides,
allein, er ließ sie das nicht merken, sondern heuchelte ihnen Dank und
Ergebenheit. —
Die drei waren stets unzertrennlich zusammen und jedes Geschäft
ward gemeinsam beraten, ausgeführt, und das vermögen führten sie
immer mit sich.
Da kam die Zeit des Ramadan, der dem Noslim so heilig ist, daß
er für die Dauer desselben von allen profanen Dingen sich lossagt und
nicht einmal Geld bei sich hält.
Als nun auch die drei Brüder ihr Geld, es war inzwischen auf die
Summe von dreitausend jdiastern angewachsen, beiseite geben wollten,
waren sie dahin übereingekommen, daß sie dasselbe dem als fromm und
rechtschaffen bekannten Ali Baba zur Aufbewahrung übergeben, der eine
festverschließbare eiserne Truhe besaß.
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Äuch ein Trimnph.
Gast (zum piccolo): „warum bist Du denn heute so stosz?"
sdiccolo: „Da drüben sitzt ein Gast, der ärgert sich meinetwegen."
„ Sxruch.
lMLc^enn Dich das Glück umringt von allen Seiten,
E« ^lus lieben Augen auf Dich niederschaut,
Lsat Dir's in tiefster Seele nie gegraut? —
Durch jede jdforte, die dem Glück gebaut,
Aann schweren Ganges auch das Unglück schreiten.
M. Holthausen.
Viellagende Bejahung.
— „5ie sind Student?"
— „Mxtimisten nennen mich so."
Aias öem einen recht ist, ist öem andern öiCig.
^ brahim und Iussuf waren leibliche Brüder und hatten einen Stief-
H bruder, Namens ksasfan, den sie aber liebten, denn er war ihres
vaters Sohn.
Der Alte hinterließ nach seinem Tode zweitausend jdiaster, welche
im Sinne des Roran allein nur den beiden rechtmäßigen Brüdern als
Lrbschaft zusielen, während ihnen, gleichfalls nach der Vorschrift des
heiligen Buches, die j?flicht oblag, dem „fremden Sohne ihres Vaters"
ein entsxrechendes „Almosen" zu geben. Dieweil aber sie ihn lieb hatten,
verfuhren sie mit ihm so, als wäre er ihr leiblicher Bruder gewesen
und ließen ihn am Lrbe gleichmäßig teilnehmen, nur hatten sie das
Eine bedungen, daß das Geld nicht aufgeteilt, sondern gemeinschaftlich
zum ksandel benützt werde.
Doch ksasfan war dieser Gunst nicht wiirdig, denn er war selbst-
süchtig, hinterlistig und den beiden Brüdern gegenüber voll Neides,
allein, er ließ sie das nicht merken, sondern heuchelte ihnen Dank und
Ergebenheit. —
Die drei waren stets unzertrennlich zusammen und jedes Geschäft
ward gemeinsam beraten, ausgeführt, und das vermögen führten sie
immer mit sich.
Da kam die Zeit des Ramadan, der dem Noslim so heilig ist, daß
er für die Dauer desselben von allen profanen Dingen sich lossagt und
nicht einmal Geld bei sich hält.
Als nun auch die drei Brüder ihr Geld, es war inzwischen auf die
Summe von dreitausend jdiastern angewachsen, beiseite geben wollten,
waren sie dahin übereingekommen, daß sie dasselbe dem als fromm und
rechtschaffen bekannten Ali Baba zur Aufbewahrung übergeben, der eine
festverschließbare eiserne Truhe besaß.