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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 44.1901 (Nr. 523-535)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16554#0035
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Meggendorfers Humoristische Blätter.

27

Frührotkirsthen.

(Esrührotkirfchen, sühe, hatte
Unser Nachdar Ltaus.
Durch Leu Zaun einst kroch ich
tüstcrn —

Hiett's nicht tänger aus.
Unheit schreitet rasch— ertappt
Ward ich armer Wicht,

Vater Gtaus hiett über mich
Ltrenges Ztrafgericht.

Thränen gaö's, und ich ver-
sprach, —
Fiet's auch noch so schwer:
„Uein, cherr Gtaus, von Zhren
Mrschen

Uasch' ich nimmermehr."

Die Geschichte fiet mir ein,

Ats in stiller Atund,

Zch am Zaune Gretchen Gtaus
Güstte auf den Atund.
Uiemand sah's, unddas wargut;
Oenn wenn Uater Gtaus
Zo wie damats stch erbost' —
Cr wär' aus Lem Haus,

Wüstt' er, Last noch süst're
Girschen

Zch an seinem Zaun entdeckt...
Gnabenstreiche,Liebesschtiche —
Hauptsach' immer:

wenn's nur schmeckt!

Bernh. Westenberger.

Stoßseuster.

Zmmer im Zeruf.

— „Ou bift mit Deiner Lseirat also ganz
zufrieden?"

Theaterdirektor: „Ia, denn sie ift ein
Lustspiel mit schönem Rassen-
ersolg."

Druckfchler.

„Mit schönen Torten ist uns nicht
geholsen," sagte der j?räsident zum Bäcker-
meister Rrause, „wir wollen Thaten
sehenl"

Atan muß lich Ul helfen wisfen.

Ein Stadtwirt hatte an einem reizend gelegenen jdunkte im bsochgebirge
ms wirtshaus „zur schönen Aussicht" eröffnet.

Trotz vorziiglicher Rüche, guter Bedienung und mäßiger j?reise blieben die
Fäste aus; die Touristen nahmen ihren jdroviant vom Thal aus mit und suchten
ich „schöne Aussichten" nach eigenem Geschmack.

Der lVirt ward kleinmütig; bevor er jedoch zusperrte, wollte er es noch mit
ünem letzten Mittel versuchen: er strich im Schilde die „schöne Aussicht" und
rannte sein lvirtshaus „zum gefährlichen Absturz." Seit dieser Zeit war es
mmer voll. ^

ksauxtmann (der eine böse
Frau hat): „Und s 0 lche The wird
einem nicht als Ariegszeit
angerechnetl"

Boshast.

Studentin: „O, unser Stu-
dentinnen-Verein hat sogar
seine Touleurdienerin."
bserr: „öilft die beim Schminken?"
 
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