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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 44.1901 (Nr. 523-535)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16554#0058
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so

Meggendorfers Humoristische Blätter.

ÄuL poiutiert.

mädchen cins die Stirne küssend): „Nun NUN, siißes Nind,

sträube Dich nicht gar zu sehr."

5tub enmädch en: „Aber cherr Major, Sie degradieren
sich ja selbst, wenn Sie mich küssen — denn dann stnd
Sie nur mehr Leutnant-Stellvertreter."

Auch ein ZeiLgenosse.

chaut inich an und staunt nicht wenig:
Bin ich nicht ein schinuckes Aerlchen,
Aufgeputzt und kunterbunt?

Glänze wie ein Negerkönig,
ksülle michAn stolze Namen,

Bin beliebt bei k^errn und Damen,

Bin der allbekannte — Schund.

Ungeheure jdrachtxaläste
Baut man mit enormen Aosten,

Und für wen? Li nun: für mich l
Man entriert Reklamefeste,
ksei, da schwirren Reim' und Noten,
vielerlei wird da geboten,

Doch der ksauxtacteur bin ich.

In Theatern, Galerien,

In der Industrie-Ausftellung,

Auf dem Markt mach' ich mich breit;
Schulen und Akademien

Liefern manchmal auch produkte,

Die, wenn man ste recht beguckte,

Priesen meine Lserrlichkeit.

Lsinter schönen Titelblättern
Steck' ich oft im Bücherladen,

Und die Menge kommt und kauft.

Mancher möcht' mich dann vergöttern,
Manche sxötteln, manche schelten;

Doch der Fall ist äußerst selten^

Daß mich einer richtig tauft.

Ich gesteh's, ich bin kein Feiner,

Bin ein bißchen unsolide
Und zudem nicht ganz gesund;

Aber danach fragt ja keiner.

Alle meine Zeitgenoffen

Sind wie toll in mich verschosfen:

Trumxf und Losung ist jetzt — Schundl

Rolof Haden.

(Lnilchutdigi.

^sremder (im x>rovinztheater zum Linheimischen): „Die Naive läßt fich
doch von ihrem partner wirklich küsfen?"

— „Thut nichtsl Lr ist ihr Sohnl"
 
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