Meggendorfers Hurnoristische Blätler
69
Undank ist der Welt tohn.
Der Vackfisch.
„Unbegreisiich, daß einksusaren-
leutnant nicht zum ,sch önen G e-
schlecht' gezählt wird l"
Vom Ver^eihen.
^rergeben und vergessen —
Menn's jemand einmal thut,
So will ich ihn bewundern;
Denn das ist Ldelmutl
Ein zweites Mal verzeihen,
Ist Schwäche, glaubt daran!
Iedoch beim dritten Male
Fängt schon die Dummheit an I
W.
Die echte Kaffeeschwefier.
/^in miserables wetterl Schnee
mit Regen gemischt kam vom
ksimmel — eigentlich hätte man
keinen ksund hinausjagen sollen
und doch herrschte eine merkwürdige
Frequenz in den Straßen des Städt-
chens. Ls waren noch dazu Ver-
treterinnen des zarten Geschlechts,
welche unter ihren triefenden Regen-
schirmen eilig dahintrixxelten —
alle einem Ziele zu — — galt es
doch das gewohnte Dienstagskaffee-
kränzchen aufzusuchen, welches heute
Frau Gberamtsrichter Dichtelmeier
traf.
Kaum hatte die bsausfrau wie-
der einen neuen ihrer feuchten'Gäste
begrüßt, so tuschelte sie demselben
sofort ins Mhr, indem sie die be-
treffende Dame in die Seite stieß:
„Na nu, här'n Se, ham Se's schon
gehärt — nee? Ach herrjemmersch
nee, de Bösendorfern, de Birger-
meester'n is Se krank gewor'nl
hi, hi, he, he, eicha I" Und darauf folg-
te dann immer ein Gekicher, das sich
bis zum völligen Lsallo steigerte
— „nee de Bösendorfernl Die gann
sich uf was gefaßt machen, här'n
Se . . . na un von mir, här'n Se,
da hat Sie Se ooch noch eene
scheene Bortion gut, ich will der
Se heite mal or'ntlich dazwischen
nähm' ... un ich ärscht . . . un
ich.ieber die imbertenente
Berson hat mer Sie ja nie e Wort
schprächen genn', sie war Sie ja,
infolge von ihr'n schlechten Ge-
wissen, so immer de Aerschte un
die Letzte beim Rränzchen . . .
mer weeß schon .... I"
Die Damen waren riesig ani-
miert — die Bürgermeisterin konnte
sich freuen — die Ghren mußten
ihr auf ihrem Rrankenlager klingen
wie die Rirchenglockenl
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Undank ist der Welt tohn.
Der Vackfisch.
„Unbegreisiich, daß einksusaren-
leutnant nicht zum ,sch önen G e-
schlecht' gezählt wird l"
Vom Ver^eihen.
^rergeben und vergessen —
Menn's jemand einmal thut,
So will ich ihn bewundern;
Denn das ist Ldelmutl
Ein zweites Mal verzeihen,
Ist Schwäche, glaubt daran!
Iedoch beim dritten Male
Fängt schon die Dummheit an I
W.
Die echte Kaffeeschwefier.
/^in miserables wetterl Schnee
mit Regen gemischt kam vom
ksimmel — eigentlich hätte man
keinen ksund hinausjagen sollen
und doch herrschte eine merkwürdige
Frequenz in den Straßen des Städt-
chens. Ls waren noch dazu Ver-
treterinnen des zarten Geschlechts,
welche unter ihren triefenden Regen-
schirmen eilig dahintrixxelten —
alle einem Ziele zu — — galt es
doch das gewohnte Dienstagskaffee-
kränzchen aufzusuchen, welches heute
Frau Gberamtsrichter Dichtelmeier
traf.
Kaum hatte die bsausfrau wie-
der einen neuen ihrer feuchten'Gäste
begrüßt, so tuschelte sie demselben
sofort ins Mhr, indem sie die be-
treffende Dame in die Seite stieß:
„Na nu, här'n Se, ham Se's schon
gehärt — nee? Ach herrjemmersch
nee, de Bösendorfern, de Birger-
meester'n is Se krank gewor'nl
hi, hi, he, he, eicha I" Und darauf folg-
te dann immer ein Gekicher, das sich
bis zum völligen Lsallo steigerte
— „nee de Bösendorfernl Die gann
sich uf was gefaßt machen, här'n
Se . . . na un von mir, här'n Se,
da hat Sie Se ooch noch eene
scheene Bortion gut, ich will der
Se heite mal or'ntlich dazwischen
nähm' ... un ich ärscht . . . un
ich.ieber die imbertenente
Berson hat mer Sie ja nie e Wort
schprächen genn', sie war Sie ja,
infolge von ihr'n schlechten Ge-
wissen, so immer de Aerschte un
die Letzte beim Rränzchen . . .
mer weeß schon .... I"
Die Damen waren riesig ani-
miert — die Bürgermeisterin konnte
sich freuen — die Ghren mußten
ihr auf ihrem Rrankenlager klingen
wie die Rirchenglockenl