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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 44.1901 (Nr. 523-535)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16554#0113
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Meggendorfers Humoristische Btätter.

s05

Warnung.

— „Freunderl, nimm Dir nur ja nie eine Frau, die schielt, so wie die meine I wenn ich einmal später nach tsaus komrn',
da schaut s' mit einem Aug' aus d' Uhr und mit'm andern durchbohrt s' michl"

So nobel.

Neine Namitie.

— „Bei Ihnen soll ja die hohe Aristokratie verkehren, Lserr

Generalkonsul?"

— „Ich sag' Ihnen, in meinen Salons ist ein einfacher ,vorll

bloß Ljintergrund."

(blän^ende cbesellschast.

Mn glänzende Gesellschaft bin
^Ich gestern Abend noch gegangen.

Man kann sich Bess'res nicht verlangen;

Sie war so recht nach meinem Sinn.

Ein jeder gab sich voll und ganz.

Aein Streit, kein Neid, kein heimlich Nunkeln,

Und keiner suchte zu verdunkeln

Das fremde Licht durch eignen Glanz.

„Nun sage mir, wo war denn das?

Dergleichen soll man kaum erwarten." —

„Wo? — Ich saß ganz allein im Garten.
Leuchtkäser sunkelten im Gras."

M. Holthausen.

Äin Ämeichen.

Tochter (zum vater): „Ach Papa, ich glaube, daß sich der
Emil bald erklären wird, heute hat er mir schon eine Ansichts-
karte aus Amorbach geschickt."

Aioderne Dichterlocke.

Sie: „Denke Dir, Egon, diese Locke hat mir der große Dichter
gestern verehrtl"

Lr: „Locke? Oas ist ja bloß ein Schüppel kurzer Borstenl"
Sie: „Ia, weißt Du, Nännchen, es ist eben ein moderner
Dichterl"

— „In Ihrer Familie wird also sehr viel gereist?"

— „Natürlich, wo ein paar von uns immer steckbrieslich ver-

solgt werdenl"
 
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