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<11 e g g e 71 ö o 7 f e 7 s 6 umo 7 ifti s cb
So trefflich er's addieren kunnt,
Ich fand, daß es ihm gar nicht ftund
Und eigentlich auf Erden
Nur kfeil'ger diirfe werden,
N)er gern und viel zur Nesfe geht
Doin Rechnen aber — nichts versteht.
H. Kirsten.
ach heißer Wand'rung trat ich ein
Beiin heil'gen Beu von Stasfelstein,
Der hieß mich sanft willkommen
Und sprach, als er vernommen,
!Vie oft im Urug und Tannenwald
Ihn preisend unser Lied erschallt:
„Ach I wandrer schweig, ich bitte Dich,
Bedenke, ihr verleumdet mich,
U)enn ihr zu meiner Schanden
Singt, daß ich bei 'ner Schnitterin
ihab' dermaleinst geftanden.
Ich kenne keine Bchnitterin
Und darf auch, seit ich ifeil'ger bin
Nach Nädels und nach Frauen
Mit keinem Blick mehr schauen.
Sollt' etwas an der Sache sein,
5o magst Du's nur erfahren,
'S war noch ein Uind, ein Nägdelein
von höchstens zwanzig Iahren.
Nun aber stärke Dich, mein 5ohn,
Uurst ist des U)anderns schönster Lohn,
Nun thu' in meiner Alause
Als wärest Du zu bfause."
Gelehret ward mir schon als Uind,
Daß sromme Brüder gastlich sind,
Uas Beste was im Ueller war
Der Ulausner bot's mit Freuden dar.
5o wurde mancher Becher leer,
Das kferz ward leicht, der Aopf ward schwer,
Ls wiegen die Gedanken —
N)ann erft die Beine wanken.
Der N)ein und die Begeisterung
Lieh meiner Rede Araft und Schwung,
Und voller N)onne rief ich aus:
„Tinsiedell Ietzt laß mich hinaus.
Es glänzt der Nain, die 5onne lacht
Und mich ergreift's mit Zaubermacht
Und zieht mich in die N)eite.
Der ganzen Schöpfung kferrlichkeit
Lrschaue und ersaß ich heut'" —
Der Rlausner griff zur Ureide.
„Noch einmal schenk die Becher voll
Linsiedel, eh' wir scheiden,
Und dann auf meinen N)egen soll
Dein Segen mich geleiten."
Bedächtig trank Linfiedelmann
Und hub zu segnen also an:
„Als Lohn sür Frankenwein und Bier
Bezahlst Du zehn Mark fünfzig mir.
Dann ziehe hin im Frieden;
Behüt Dich Gott hiniedenl"
Nerstört zog ich hinab ins Thal.
Der Btrom, die Berge allzumal
Lrschienen jetzt — wie schnöde! —
Nir träg und trüb und öde —
Und ob's vielleicht am Segen
Linsiedelmanns gelegen —
Beim letzten Blick zum Btaffelstein
Vermißt' ich auch den Beil'genschein,
Den Dichterphantasien
Dem Klausner einst verliehen.
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So trefflich er's addieren kunnt,
Ich fand, daß es ihm gar nicht ftund
Und eigentlich auf Erden
Nur kfeil'ger diirfe werden,
N)er gern und viel zur Nesfe geht
Doin Rechnen aber — nichts versteht.
H. Kirsten.
ach heißer Wand'rung trat ich ein
Beiin heil'gen Beu von Stasfelstein,
Der hieß mich sanft willkommen
Und sprach, als er vernommen,
!Vie oft im Urug und Tannenwald
Ihn preisend unser Lied erschallt:
„Ach I wandrer schweig, ich bitte Dich,
Bedenke, ihr verleumdet mich,
U)enn ihr zu meiner Schanden
Singt, daß ich bei 'ner Schnitterin
ihab' dermaleinst geftanden.
Ich kenne keine Bchnitterin
Und darf auch, seit ich ifeil'ger bin
Nach Nädels und nach Frauen
Mit keinem Blick mehr schauen.
Sollt' etwas an der Sache sein,
5o magst Du's nur erfahren,
'S war noch ein Uind, ein Nägdelein
von höchstens zwanzig Iahren.
Nun aber stärke Dich, mein 5ohn,
Uurst ist des U)anderns schönster Lohn,
Nun thu' in meiner Alause
Als wärest Du zu bfause."
Gelehret ward mir schon als Uind,
Daß sromme Brüder gastlich sind,
Uas Beste was im Ueller war
Der Ulausner bot's mit Freuden dar.
5o wurde mancher Becher leer,
Das kferz ward leicht, der Aopf ward schwer,
Ls wiegen die Gedanken —
N)ann erft die Beine wanken.
Der N)ein und die Begeisterung
Lieh meiner Rede Araft und Schwung,
Und voller N)onne rief ich aus:
„Tinsiedell Ietzt laß mich hinaus.
Es glänzt der Nain, die 5onne lacht
Und mich ergreift's mit Zaubermacht
Und zieht mich in die N)eite.
Der ganzen Schöpfung kferrlichkeit
Lrschaue und ersaß ich heut'" —
Der Rlausner griff zur Ureide.
„Noch einmal schenk die Becher voll
Linsiedel, eh' wir scheiden,
Und dann auf meinen N)egen soll
Dein Segen mich geleiten."
Bedächtig trank Linfiedelmann
Und hub zu segnen also an:
„Als Lohn sür Frankenwein und Bier
Bezahlst Du zehn Mark fünfzig mir.
Dann ziehe hin im Frieden;
Behüt Dich Gott hiniedenl"
Nerstört zog ich hinab ins Thal.
Der Btrom, die Berge allzumal
Lrschienen jetzt — wie schnöde! —
Nir träg und trüb und öde —
Und ob's vielleicht am Segen
Linsiedelmanns gelegen —
Beim letzten Blick zum Btaffelstein
Vermißt' ich auch den Beil'genschein,
Den Dichterphantasien
Dem Klausner einst verliehen.