132
Meggendorfers Hunioristische Blätter.
p. D. S.
Der junge Gffizier saß seinem Besucher verlegen gegeniibcr; cine
kleinc Meile schwieg er noch, dann sagie er:
„5ic werden mir noch nachfiihlen, tiferr Doktor, daß ich mich über
Ihre Besprechung meines Buches nicht allzusehr freute. Nach meiner
Meinung war und ist mir Unrecht geschehen. U)as Sie über mich ge-
schrieben haben, war nach meiner Ansicht Unsinn und da wollte ich
Ihnen beweisen, daß ich wenigstens auf diesem Gebiete Ihnen geistig
ebenbürtig bin. So sandte ich Ihnen die Karte, denn das p. 6. s. bedeutet
nämlich — gar nichts.
Druckfehler.
Lr war vater von sechs Rnaben. Als ihm seine Frau wieder
ein süßes Geheimnis anvertraute, wünschte er sehnlichst, daß es ein
Märchen sei.
Aloderue Kindererüebung.
Sie: „was nur dem Baby fehlt, daß es immerfort so jämmer-
lich schreit. Der Doktor hat es bereits massiert, mein Utann hat es
gewogen und photographiert, — ich habe sechs Rapitel „Mutterpflichten"
gelesen, — was weiß ich alles, — Lferrgottl Da bringt die dumme
Gans erst die Milchflaschel"
L>erbstblumen.
(A)ic Georginen und Astern
^ Rann ich in den Tod nicht leiden:
Sie mahnen mich täglich, ja stündlich —
Und darin bin ich empfindlich, —
Daß nun der Sommer will scheiden.
Die Georginen und Astern
Lrinnern mich jeden Tag,
Daß ich die herbstlichen Schönen
Die so mit pracht sich noch krönen,
In den Tod nicht leiden mag.
Die einen wie die andern,
Zwar bunt, doch duftlos und arm,
versprechen, was sie nicht halten:
So viel sie an Glanz auch entfalten,
Sie machen das Lferz uns nicht warm.
Paul Blifi.
Aie bosbafte ^ollegin.
Immer derfelbe.
Tulxenberg: „Na, Moritz, da bist Du ja
wieder, — was hat Dir wohl am meiften
imxoniert in Berlin?"
— „Die grausig vielen Ausverkäufe über-
all, Baterleben." —
Hbemanns Klage.
ein Frauchen kommt seit jeher
Zu spät doch überall:
Sie kommt zu spät zur Rirche;
Sie kommt zu spät zum Ball.
Sie kommt zu spät zur Gper,
Zur Freundin, zur Soiree;
Zu spät nach Ljaus, zum Speisen,
Zu spät zu jedem Thee.
Die Gattin kommt zu spät auch,
Wenn sie zum Bahnhof geht,
Nur einst, zu unsrer Trauung
Da — kam sie nicht zu spät.
S. Jarzebecki.
Der Uantoffelhetd.
Frau (zu ihrem Mann, der stch ärgert): „Es
nützt Dir nichts, wenn Du auch aus dem
bfäuschen gerätst, — aus dem kfaus kommst
Du doch nichtl"
Zewiesen.
Nater (Kaufmann): „wisfen Sie auch gut Be-
scheid mit Soll und Lsaben?"
Freier: „G ja, mindestens hunderttausend
Mark soll sie habenl"
Aeltliche Lehrerin (in der deutschen Grammatik examinierend): „Was ist z. B. das für
eine „Zeit," wenn ich sage: ,ich bin hübschl'"
Schülerin (der die hilfslehrerin „einsagt"): „Die längst vergangene Zeitl"
verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Oesterreich-Ungarn für Lferausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in lvien l.
Verlag van I. F. Schrriber in München nnd Etzlingrn.
Meggendorfers Hunioristische Blätter.
p. D. S.
Der junge Gffizier saß seinem Besucher verlegen gegeniibcr; cine
kleinc Meile schwieg er noch, dann sagie er:
„5ic werden mir noch nachfiihlen, tiferr Doktor, daß ich mich über
Ihre Besprechung meines Buches nicht allzusehr freute. Nach meiner
Meinung war und ist mir Unrecht geschehen. U)as Sie über mich ge-
schrieben haben, war nach meiner Ansicht Unsinn und da wollte ich
Ihnen beweisen, daß ich wenigstens auf diesem Gebiete Ihnen geistig
ebenbürtig bin. So sandte ich Ihnen die Karte, denn das p. 6. s. bedeutet
nämlich — gar nichts.
Druckfehler.
Lr war vater von sechs Rnaben. Als ihm seine Frau wieder
ein süßes Geheimnis anvertraute, wünschte er sehnlichst, daß es ein
Märchen sei.
Aloderue Kindererüebung.
Sie: „was nur dem Baby fehlt, daß es immerfort so jämmer-
lich schreit. Der Doktor hat es bereits massiert, mein Utann hat es
gewogen und photographiert, — ich habe sechs Rapitel „Mutterpflichten"
gelesen, — was weiß ich alles, — Lferrgottl Da bringt die dumme
Gans erst die Milchflaschel"
L>erbstblumen.
(A)ic Georginen und Astern
^ Rann ich in den Tod nicht leiden:
Sie mahnen mich täglich, ja stündlich —
Und darin bin ich empfindlich, —
Daß nun der Sommer will scheiden.
Die Georginen und Astern
Lrinnern mich jeden Tag,
Daß ich die herbstlichen Schönen
Die so mit pracht sich noch krönen,
In den Tod nicht leiden mag.
Die einen wie die andern,
Zwar bunt, doch duftlos und arm,
versprechen, was sie nicht halten:
So viel sie an Glanz auch entfalten,
Sie machen das Lferz uns nicht warm.
Paul Blifi.
Aie bosbafte ^ollegin.
Immer derfelbe.
Tulxenberg: „Na, Moritz, da bist Du ja
wieder, — was hat Dir wohl am meiften
imxoniert in Berlin?"
— „Die grausig vielen Ausverkäufe über-
all, Baterleben." —
Hbemanns Klage.
ein Frauchen kommt seit jeher
Zu spät doch überall:
Sie kommt zu spät zur Rirche;
Sie kommt zu spät zum Ball.
Sie kommt zu spät zur Gper,
Zur Freundin, zur Soiree;
Zu spät nach Ljaus, zum Speisen,
Zu spät zu jedem Thee.
Die Gattin kommt zu spät auch,
Wenn sie zum Bahnhof geht,
Nur einst, zu unsrer Trauung
Da — kam sie nicht zu spät.
S. Jarzebecki.
Der Uantoffelhetd.
Frau (zu ihrem Mann, der stch ärgert): „Es
nützt Dir nichts, wenn Du auch aus dem
bfäuschen gerätst, — aus dem kfaus kommst
Du doch nichtl"
Zewiesen.
Nater (Kaufmann): „wisfen Sie auch gut Be-
scheid mit Soll und Lsaben?"
Freier: „G ja, mindestens hunderttausend
Mark soll sie habenl"
Aeltliche Lehrerin (in der deutschen Grammatik examinierend): „Was ist z. B. das für
eine „Zeit," wenn ich sage: ,ich bin hübschl'"
Schülerin (der die hilfslehrerin „einsagt"): „Die längst vergangene Zeitl"
verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Oesterreich-Ungarn für Lferausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in lvien l.
Verlag van I. F. Schrriber in München nnd Etzlingrn.