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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 46.1901 (Nr. 549-561)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16556#0036
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32

Meggendorfers Humorisiische Blätter.

Die Äpheuranke.

Lin Vroh.

— „Aber, Herr Rentier,
wie können Sie nur
am Tage so viel
schlafen?"

— „Na, in der Nacht
kann ja schließlich
jeder faulenzen."

Zeitöitd.

Ingenieur (auf der
werft): „Sehen Sie die-
ses Rriegsschiff, meine
Lserrenl vorn wird an
seiner Vollendung ge-
arbeitet — hinten wird
es bereits wieder um-
gebaut."

(Lin Wunderkind.

— „Ihr Sohn soll ja
schon ungewöhnlich
srüh außerordentliche
Begabung gezeigt
haben."

— „Ia, der wurde so-
zusagen schon mit
einem Fuße im Ron-
versationslexikon ge-
boren."

Unsere Dienstöoten.

Oausfrau: „Mina,

ich hoffe, Sie werden
ffeißig, sauber, ordent-
lich, pünktlich, brav
sein."

Neues Oienstmäd-
chen: „Ani vivra,
verra!"

Atoderne öseirats-
Ännonce.

Modern denkende
Dame wünscht Lhe mit
einem

konfisziert und ver-
boten gewesenen
Schriftsteller.

ckIs stehi ein Strauch in meinrm Gsrten, Gar oft hab' ich in jungrn Iahren,
^Cin iminrrgrnnrr, schlankrr Strauch; Nnd frlbst als Iüngling rvohlgrmut,
Den muh ich gan; brfonbrrs warten, Dort wohl^borgrn vor Grfahren,

So wir rs fchon der Vätrr Brauch. In ihrem Schaitrn santt grruht.

Ein Skrauch dem ich so manchrs danke, Gar oft, seik mir die Kraft brschrrdrn,

Der mich im Lebrn oiet brglückt: Zu ernstrr, ürlbrwusttrr Lhat,

Es ist die alkr Ephruranke, In ihrrm stillrn Goktesfrrrden

Dir mrine klrine Laubr schmückt. Dazu grfunden Mut und Rat.

Und sls die schöne Zeit gekommen,

Wo stch's im Wannrsbusen rührt,

Hab' ich rin holdrs Lieb grnommrn
Änd untrr dirsrn Slrauch geführt.

Und an drm so vrrirsuten Orte,

Gan; ungrseh'n und unbelauschi,

Der jungen Lirbe zarte Wortr
Glückselig mit ihm ausgelauscht.

Leinrick galnr.
 
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