Meggendorfers Humoristische Blätter.
Älte Leidenschast.
Försterin: „Aber Mann, in deinen alten Tagen gibst du der Röchin noch einen Rußl"
Förster: „Schau weiberl, sie kam mir halt gar so schön in die Rußlinie."
Anknüpfung.
„INein Fräulein ist Ihre Uhr auch schon einmal abgelausen
gewesen?"
Gin cdlcr Alensch.
in vagabund stand vor Gericht.
Der Richter sragte, wie es sDflicht
Ihm erst das Nationale ab;
Aus alles jener Auskunft gab,
Doch auf die Frage: „kseimatort?"
Sxrach der Gesragte nicht ein wort.
Der Richter forschte nochmals mild,
Doch als er Antwort nicht erhielt,
Rief er schon ziemlich zornentflammt:
„Sagt mir, aus welchem Land Ihr stammt?"
Der Angeklagte: stumm wie 'n Fisch — —
Da schlug der Richter auf den Tisch,
Und drohend ries er wutentbrannt:
„Nennt mir jetzt Euer vaterland,
5onst laß ich einsxerr'n Tuch sofortl"
Doch hatt' auch dieses böse U)ort
Nicht imxoniert dem vagabund,
Er reckte fich, so hoch er kunnt',
Und sxrach: „Etraft Ihr ooch fürchterlich,
Mein vaterland verrat' ich nichl"
Ausreichende (Lrklärung.
— „ . . . Und welches ist der Grund dafür, daß in den letzten
Tagen so außerordentlich viele Leute ihr Testarnent ge-
macht haben?"
Notar: „Weil in den nächsten Tagen eine Automobil-
wettfahrt durch unsere 5tadt kommt."
Verkehrte Vett.
er kserr Rentner Iustus Bibler saß vorzüglich im Toupe
des Schnellzugs. vorzüglich — denn er fuhr in die
Sommerfnsche und fühlte sich auf vier lVochen frei von
der Rontrolle der zärtlich besorgten Gattin. Diese hatte sich in
letzter Zeit nämlich ganz besonders auf das erstreckt, worin
bjerr Iustus Bibler am verwundbarsten war — auf den Genuß
alkoholhaltiger Gelränke. Nicht daß er ein Trinker gewesen
wäre, o nein; aber er liebte sein Glas lvein zum UUttagessen,
wie mancher andere solide Psahlbürger, dazu seinen ercellenten
ToZnLL Lonlestin zunr schwarzen Rassee, er liebte ebenso seinen
Abendschoppen am runden Tisch, und war einmal ein Tag von
besonderem Schlag, so schmunzelte er auch gern über einem
Gläslein Schampus. Nun war in letzter Zeit allerdings seine
Gesundheit nicht mehr so ganz tadellos gewesen; verschiedenes
Zwicken und Zwacken hatte sich eingestellt, eine gewisse Ge-
reiztheit war hie und da bemerkbar geworden, und der Arzt
hatte natürlich den Alkohol als Hauxtsündenbock verantwortlich
gemacht. So war denn nach seiner Borschrist das übliche Naß
etwas herabgesetzt worden, und die treubesorgte Gattin wachte
mit Argusaugen über den Vollzug. Bis jetzt hatte aber diese
Rur sehr wenig angeschlagen, im Gegenteil, die Laune des
patienten war nur mürrischer geworden, und so hatte er be-
schlossen, sich allen Geschästen und namentlich der leidigen Beauf-
sichtigung durch eine Reise zu entziehen. Lr hatte einen Rur-
ort des Schwarzwaldes als Station ausersehen. Aus dem wege
dahin besand er sich jetzt, und sonderbar — er kam sich schon
jetzt mit einemmal viel gesünder vor. Nur eines lag ihm aus
dem Berzen. Er hatte beim Abschied versprechen müssen, ja
den Arzt des Rurortes zu konsultieren und sich genau an seine
Vorschristen zu halten. Sein ksausarzt hatte ihm den dortigen
alten Medizinalrat empfohlen. Ls sei zwar seit kurzer Zeit
auch noch ein junger Arzt da, den er aber nicht kenne.
Älte Leidenschast.
Försterin: „Aber Mann, in deinen alten Tagen gibst du der Röchin noch einen Rußl"
Förster: „Schau weiberl, sie kam mir halt gar so schön in die Rußlinie."
Anknüpfung.
„INein Fräulein ist Ihre Uhr auch schon einmal abgelausen
gewesen?"
Gin cdlcr Alensch.
in vagabund stand vor Gericht.
Der Richter sragte, wie es sDflicht
Ihm erst das Nationale ab;
Aus alles jener Auskunft gab,
Doch auf die Frage: „kseimatort?"
Sxrach der Gesragte nicht ein wort.
Der Richter forschte nochmals mild,
Doch als er Antwort nicht erhielt,
Rief er schon ziemlich zornentflammt:
„Sagt mir, aus welchem Land Ihr stammt?"
Der Angeklagte: stumm wie 'n Fisch — —
Da schlug der Richter auf den Tisch,
Und drohend ries er wutentbrannt:
„Nennt mir jetzt Euer vaterland,
5onst laß ich einsxerr'n Tuch sofortl"
Doch hatt' auch dieses böse U)ort
Nicht imxoniert dem vagabund,
Er reckte fich, so hoch er kunnt',
Und sxrach: „Etraft Ihr ooch fürchterlich,
Mein vaterland verrat' ich nichl"
Ausreichende (Lrklärung.
— „ . . . Und welches ist der Grund dafür, daß in den letzten
Tagen so außerordentlich viele Leute ihr Testarnent ge-
macht haben?"
Notar: „Weil in den nächsten Tagen eine Automobil-
wettfahrt durch unsere 5tadt kommt."
Verkehrte Vett.
er kserr Rentner Iustus Bibler saß vorzüglich im Toupe
des Schnellzugs. vorzüglich — denn er fuhr in die
Sommerfnsche und fühlte sich auf vier lVochen frei von
der Rontrolle der zärtlich besorgten Gattin. Diese hatte sich in
letzter Zeit nämlich ganz besonders auf das erstreckt, worin
bjerr Iustus Bibler am verwundbarsten war — auf den Genuß
alkoholhaltiger Gelränke. Nicht daß er ein Trinker gewesen
wäre, o nein; aber er liebte sein Glas lvein zum UUttagessen,
wie mancher andere solide Psahlbürger, dazu seinen ercellenten
ToZnLL Lonlestin zunr schwarzen Rassee, er liebte ebenso seinen
Abendschoppen am runden Tisch, und war einmal ein Tag von
besonderem Schlag, so schmunzelte er auch gern über einem
Gläslein Schampus. Nun war in letzter Zeit allerdings seine
Gesundheit nicht mehr so ganz tadellos gewesen; verschiedenes
Zwicken und Zwacken hatte sich eingestellt, eine gewisse Ge-
reiztheit war hie und da bemerkbar geworden, und der Arzt
hatte natürlich den Alkohol als Hauxtsündenbock verantwortlich
gemacht. So war denn nach seiner Borschrist das übliche Naß
etwas herabgesetzt worden, und die treubesorgte Gattin wachte
mit Argusaugen über den Vollzug. Bis jetzt hatte aber diese
Rur sehr wenig angeschlagen, im Gegenteil, die Laune des
patienten war nur mürrischer geworden, und so hatte er be-
schlossen, sich allen Geschästen und namentlich der leidigen Beauf-
sichtigung durch eine Reise zu entziehen. Lr hatte einen Rur-
ort des Schwarzwaldes als Station ausersehen. Aus dem wege
dahin besand er sich jetzt, und sonderbar — er kam sich schon
jetzt mit einemmal viel gesünder vor. Nur eines lag ihm aus
dem Berzen. Er hatte beim Abschied versprechen müssen, ja
den Arzt des Rurortes zu konsultieren und sich genau an seine
Vorschristen zu halten. Sein ksausarzt hatte ihm den dortigen
alten Medizinalrat empfohlen. Ls sei zwar seit kurzer Zeit
auch noch ein junger Arzt da, den er aber nicht kenne.