eggend o r fers 1) u NI oristische Blätter
^oi.
Im Zweifet.
Mcb weii; ein blütenreiches Tbal;
^ Ein Bächlein rauscht und rieselt drin.
5üß bei des Nondes 5ilberstrakl
Eingt dort der 5änger Aönigin. -
Da ziekt's mich hin aus weiter chern.
Ich weiß nicht: ist's der Liederschwatl
Der Nachtigall —
Der Blurnendust —
Ist es das Bächlein, das inich rust?
^ch weiß es nicht —
doch wüßt' ich's gernl
Ein lsäuslein kenn' ich dort im Grund;
Lin Nüklrad drekt sich klapxernd um;
Das ruht und rastet keine Etund,
Und weiße sderlen spritzen drum.
Da zieht's inich kin aus weiter chern.
s)ch weiß nicht: ist's das Büttlein dort,
Der traute Mrt
Der lDellen Epiel
Das lvasserrad, das mir gesiel?
)ch weiß es nicht
doch wüßt' ich's gern!
Des Müllers Aind, die blonde Naid,
5itzt dort ain Fenstersims und schinnt.
^ie spinnt an ihrem chochzeitskleid
llnd späkt kinaus und träumt und sinnt.
Da zieht's mich hin aus weiter chern.
Ich weiß nicht: ist's das stille Thal
Im Nondlichtstrahl
Die Nühle drin
Ist es die schöne Spinnerin? —
Ich weiß es nicht
doch wüßt' ich's gern!
Ernft Weber.
Dustig war Landschastsmaler und i?piritist. Tr
^ malte nämlich sehr schöne Landschasten und glaubte auch
an Geister und Gespenster. Und um dem Epiritismus
noch mehr Thre zu machen, trank er mit Behaqen zuweilen
auch einen kleinen Lognak.
Tinst, zur schönen cherbstzeit, befand er sich aus einer 5tudien-
reise in pittoresker, gebirgiger Gegend. Der Tag war heiß, die
Landstraße staubig und die große Mappe des Ulalers skizzen-
schwer. Als er an einer Biegung des Uleges ankam, gewahrte
er plötzlich, kaum hundert Schritte entsernt, das stattliche, von
hohen Ulmen beschattete Mrtshaus „Zum roten Gchsen." Da
machte er zuerst einen dreiviertel Uleter hohen chreudensprung
und eilte dann daraus zu.
Nach etlichen Ulinuten saß er im 5chatten der Ulmen aus
einer Bank und vor ihm aus dem Tische blinkten ein Glas
Bier und ein Gläschen Tognak. Denn wenn es sehr heiß ist,
thut man wohl daran, zuerft einen Lognak zu trinken, bevor
man die Nase in ein Bierglas steckt.
Der hemdärmelige dicke Ochsenwirt lehnte neben der Baus-
thüre an der Ulauer.
„Der Berr ift ein reisender Ulaler?" sragte er bedächtig.
„Iawohl, Berr wirt," versetzte chridolin.
„Das dachte ich mir doch gleich. Ich habe schon so viele
Ulaler gesehen."
„Und was haben die hier gemacht?"
„Die alte Ruine drüben haben sie gemalt."
Der Ochsenwirt deutete seitwärts, und chridolin gewahrte
nun eine vom Abendsonnenglanze bestrahlte, überaus malerische
Ruine aus einem chügel nahebei.
„lvakrhaftig, das alte Gemäuer ift schön I" ries er entzückt.
„Das sagen alle die Berren Aünstler," schmunzelte der
U.Urt.
„U)ie heißt die Nuine?"
„Es ist die alte berühmte Rupertusburg."
„Davon habe ich schon gelesen und gehört!" ries chridolin
mit leuchtenden Augen. „von der Rupertusburg gibt es merv
würdige Eagen — ja, eine seltsame 5age von einem Gespenst,
welches darin umgeht -."
„Ganz richtig, Berr Ulaler."
„5ind Eie oben in der Ruine gewesen?"
„Gewiß, sehr häufig."
„Ich meine bei Nachtzeit?"
„Auch das."
„Und haben Sie das Gespenst gesehen?"
„Gesehen hab' ich's gerade nicht. Aber es soll ein sehr
schönes Gespenst sein."
„Ich möchte es wohl sehen."
„Sie glauben also an Gespenfter, cherr Ulaler?"
„Gewiß! Ich bin Epiritist."
^oi.
Im Zweifet.
Mcb weii; ein blütenreiches Tbal;
^ Ein Bächlein rauscht und rieselt drin.
5üß bei des Nondes 5ilberstrakl
Eingt dort der 5änger Aönigin. -
Da ziekt's mich hin aus weiter chern.
Ich weiß nicht: ist's der Liederschwatl
Der Nachtigall —
Der Blurnendust —
Ist es das Bächlein, das inich rust?
^ch weiß es nicht —
doch wüßt' ich's gernl
Ein lsäuslein kenn' ich dort im Grund;
Lin Nüklrad drekt sich klapxernd um;
Das ruht und rastet keine Etund,
Und weiße sderlen spritzen drum.
Da zieht's inich kin aus weiter chern.
s)ch weiß nicht: ist's das Büttlein dort,
Der traute Mrt
Der lDellen Epiel
Das lvasserrad, das mir gesiel?
)ch weiß es nicht
doch wüßt' ich's gern!
Des Müllers Aind, die blonde Naid,
5itzt dort ain Fenstersims und schinnt.
^ie spinnt an ihrem chochzeitskleid
llnd späkt kinaus und träumt und sinnt.
Da zieht's mich hin aus weiter chern.
Ich weiß nicht: ist's das stille Thal
Im Nondlichtstrahl
Die Nühle drin
Ist es die schöne Spinnerin? —
Ich weiß es nicht
doch wüßt' ich's gern!
Ernft Weber.
Dustig war Landschastsmaler und i?piritist. Tr
^ malte nämlich sehr schöne Landschasten und glaubte auch
an Geister und Gespenster. Und um dem Epiritismus
noch mehr Thre zu machen, trank er mit Behaqen zuweilen
auch einen kleinen Lognak.
Tinst, zur schönen cherbstzeit, befand er sich aus einer 5tudien-
reise in pittoresker, gebirgiger Gegend. Der Tag war heiß, die
Landstraße staubig und die große Mappe des Ulalers skizzen-
schwer. Als er an einer Biegung des Uleges ankam, gewahrte
er plötzlich, kaum hundert Schritte entsernt, das stattliche, von
hohen Ulmen beschattete Mrtshaus „Zum roten Gchsen." Da
machte er zuerst einen dreiviertel Uleter hohen chreudensprung
und eilte dann daraus zu.
Nach etlichen Ulinuten saß er im 5chatten der Ulmen aus
einer Bank und vor ihm aus dem Tische blinkten ein Glas
Bier und ein Gläschen Tognak. Denn wenn es sehr heiß ist,
thut man wohl daran, zuerft einen Lognak zu trinken, bevor
man die Nase in ein Bierglas steckt.
Der hemdärmelige dicke Ochsenwirt lehnte neben der Baus-
thüre an der Ulauer.
„Der Berr ift ein reisender Ulaler?" sragte er bedächtig.
„Iawohl, Berr wirt," versetzte chridolin.
„Das dachte ich mir doch gleich. Ich habe schon so viele
Ulaler gesehen."
„Und was haben die hier gemacht?"
„Die alte Ruine drüben haben sie gemalt."
Der Ochsenwirt deutete seitwärts, und chridolin gewahrte
nun eine vom Abendsonnenglanze bestrahlte, überaus malerische
Ruine aus einem chügel nahebei.
„lvakrhaftig, das alte Gemäuer ift schön I" ries er entzückt.
„Das sagen alle die Berren Aünstler," schmunzelte der
U.Urt.
„U)ie heißt die Nuine?"
„Es ist die alte berühmte Rupertusburg."
„Davon habe ich schon gelesen und gehört!" ries chridolin
mit leuchtenden Augen. „von der Rupertusburg gibt es merv
würdige Eagen — ja, eine seltsame 5age von einem Gespenst,
welches darin umgeht -."
„Ganz richtig, Berr Ulaler."
„5ind Eie oben in der Ruine gewesen?"
„Gewiß, sehr häufig."
„Ich meine bei Nachtzeit?"
„Auch das."
„Und haben Sie das Gespenst gesehen?"
„Gesehen hab' ich's gerade nicht. Aber es soll ein sehr
schönes Gespenst sein."
„Ich möchte es wohl sehen."
„Sie glauben also an Gespenfter, cherr Ulaler?"
„Gewiß! Ich bin Epiritist."