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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 48.1902 (Nr. 575-587)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16550#0022
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Meggendorfer-Blätter, München

t8

Ktruwwetpeter für große Kinöer.

jöans Hackstock, das M Ähren gekonrmene Dichterlein.

s^ans kjackstock hieß er, ja; das war
vor etwa zweimalhundert Iahr'
Lin ungenanntes Dichterlein;

Ls machte wüste verselein.

Lrfolglos waren sie zwar nicht,

Das zeigt der folgende Bericht:

Dem blauen tfimmel galt sein Sang —
Da regnet' es vier wochen lang;

Die Sonne feiert er in Stanzen, —

Da schwitzte sie Protuberanzen;

Im stillen wald verfaßt' er Träume —
Da bogen sich entlaubt die Bäume;

Die Nachtigall besang er munter —
Die spuckt' vom Baum auf ihn herunter;
Den Bergen hat er's angethan —

Die liefen blau bis oben anl
Besungen hat er eine lliaid —

Die sügt' sich zu ein großes Leid.


Das also, lieber Leser war
Beiläufig vor zweihundert Iahr.' —
In jüngster Zeit ein Forscher kam,
Der bei dem Fischer wohnung nahm.

Das Buch bald spuckt er wieder aus,
Lin Fischer sand's und trug's nach Ljaus
Lr konnt's nickt lesen Gott sei Dank,
es drum in seinem Schrank.

Lr fand das Buch — war hochentzückt
Und hat es gleich in Druck geschickt.
was jener bsaifisch einstens spie —
bjeut' gilt's als echte Poesie.

O. Jegerl.

Da suhr er Uahn am Nleeresstrand,
wo weit und breit kein kjäuschen stand,
Er las dem Meer die poesei —

Da schluckt' ihn samt dem Buch ein lsai.

Er las was in Gesellschast vor —
Da flog er stink hinaus zum Thor;
Drauf las er's einem Freund intim —
Der wcint' und sagt' sich los von ihm.
 
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