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Meggendorfer - Blätter, München
Äus einem Vortrage üöer die lKücher.
Meine perren!
Die Bücher teilt man ein in nn-, an- und ausgelesene.
Äeht's Dir gut, fo tebe uicht gedankenöos!
^veht's Dir gut, so lebe nicht gedankenlos,
Leg' ein Scherflein Deiner Freud' beiseite!
Wahr's im therzen fest, dainit, wenn einst Dein Los
Schlimmer wird, Du Trost dran hast im Leide.
Denn wie uns ein Pfennig, weis' zurückgelegt
von dem Reichtum, helfen kann in Nöten,
Also kann ein Glückserinnern, treu gehegt,
Düst're Schicksalswolkcn freundlich röten.
Geht's Dir gut, so lebe nicht gedankenlos,
Leg' ein Scherflein Deiner Freud' beiseitel
Linst dann schimmert's auf, wenn sich getrübt Dein Los . ...
Und Du lauschst verklung'nen Glücks Geläute.
__ l'. 8otliis.
Veweis.
Lrster Leutnant: „weißt Du denn, ob die Liebe der kleinen
Alara zu Dir eine echte ist?"
Zweiter Leutnant: „Ganz echt; habe mich ihr in Livil
gezeigt."
Äin Liebesroman in DnseraLen.
von Karl Frniikc.
Achtung.
'^^iejenige junge Dame, die gestern nachmittag um vier Uhr
^ / in Begleitung einer älteren Dame an der Sxiekerschen
Aunsthandlung vor Böcklins ,Spiel der wellen' „ach
wie süßl" ausrief, wird, falls sie ehrbarer Annäherung nicht
abgeneigt ist, um Angabe ihrer Adresse, bezw. um ein wiedersehen
gebeten, untcr ,Roderich posa 18S2' hauptxostlagernd.
Roderich Posa l8ö2.
Bin ehrbarer Annäherung nicht abgeneigt. Ulöchte jedoch
bitten, vorerst nur durch die Zeitung zu verkehren. Briefe
könnten postlagernd in falsche thände kommen. wenn Sie damit
einverstandon, so bitte Antwort unter Angabe der Lfutfacon,
die ich vor der Uunsthandlung trug.
Rembrandt.
Lsabe ich den ksut richtig im Gedächtnis behalten? wenn
nicht, so verzeihen Sie Ihrem gchorsamsten Sklaven, der
nur Augcn für Ihr süßes Lngolsgesicht hatte. G schöne
Unbekannte! Ahnst Dn, welches Unheil Du in meinem Innern
angerichtet hastl? Schlaflos wälze ich mich des Nachts auf dem
Lager, und heute morgen habe ich drei Geschäftsbriefe an ,Fräu-
Meggendorfer - Blätter, München
Äus einem Vortrage üöer die lKücher.
Meine perren!
Die Bücher teilt man ein in nn-, an- und ausgelesene.
Äeht's Dir gut, fo tebe uicht gedankenöos!
^veht's Dir gut, so lebe nicht gedankenlos,
Leg' ein Scherflein Deiner Freud' beiseite!
Wahr's im therzen fest, dainit, wenn einst Dein Los
Schlimmer wird, Du Trost dran hast im Leide.
Denn wie uns ein Pfennig, weis' zurückgelegt
von dem Reichtum, helfen kann in Nöten,
Also kann ein Glückserinnern, treu gehegt,
Düst're Schicksalswolkcn freundlich röten.
Geht's Dir gut, so lebe nicht gedankenlos,
Leg' ein Scherflein Deiner Freud' beiseitel
Linst dann schimmert's auf, wenn sich getrübt Dein Los . ...
Und Du lauschst verklung'nen Glücks Geläute.
__ l'. 8otliis.
Veweis.
Lrster Leutnant: „weißt Du denn, ob die Liebe der kleinen
Alara zu Dir eine echte ist?"
Zweiter Leutnant: „Ganz echt; habe mich ihr in Livil
gezeigt."
Äin Liebesroman in DnseraLen.
von Karl Frniikc.
Achtung.
'^^iejenige junge Dame, die gestern nachmittag um vier Uhr
^ / in Begleitung einer älteren Dame an der Sxiekerschen
Aunsthandlung vor Böcklins ,Spiel der wellen' „ach
wie süßl" ausrief, wird, falls sie ehrbarer Annäherung nicht
abgeneigt ist, um Angabe ihrer Adresse, bezw. um ein wiedersehen
gebeten, untcr ,Roderich posa 18S2' hauptxostlagernd.
Roderich Posa l8ö2.
Bin ehrbarer Annäherung nicht abgeneigt. Ulöchte jedoch
bitten, vorerst nur durch die Zeitung zu verkehren. Briefe
könnten postlagernd in falsche thände kommen. wenn Sie damit
einverstandon, so bitte Antwort unter Angabe der Lfutfacon,
die ich vor der Uunsthandlung trug.
Rembrandt.
Lsabe ich den ksut richtig im Gedächtnis behalten? wenn
nicht, so verzeihen Sie Ihrem gchorsamsten Sklaven, der
nur Augcn für Ihr süßes Lngolsgesicht hatte. G schöne
Unbekannte! Ahnst Dn, welches Unheil Du in meinem Innern
angerichtet hastl? Schlaflos wälze ich mich des Nachts auf dem
Lager, und heute morgen habe ich drei Geschäftsbriefe an ,Fräu-