Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 48.1902 (Nr. 575-587)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.16550#0144
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
140

Neggendorfer-Blätter, München

E>eöankenspliller.

Manches Menschenleben gleicht einem Roman, viele einein ! Gegner mit offenein visier sind's, die am ineisten ver-
Feuilleton, die meisten bleiben ein Fragment. ! kannt werden.

Niutterauge, wie so lieb
prüfst Du, was dem Aindlein tauge!
Später, was „den Aindern" taugt
prüft das — Schwiegermulterauge.

Die Menge quittiert immer init einem Beifallsstu rin, wenn
man ihr gehörig Mind vormacht.

Vft ist es das Unechte am
weibe, was der Mayn als echt
weiblich bezeichnet.

Gerade die Anschauungen „weiter Areise" zeigen oft
einen engen Maßstab. «otins.

Aßgeßlihl.

Im Unglück kroch mancher zu
Areuz, der im Glück auf Stelzen

ging- _

Viele Menschen wären weniger q
selbstbewußt, wenn sie sich ihres
Selbst mehr bewußt wären.

Bildschöne Männer haben
oft auch etwas voin pinsel.

<Lin fester Berus ist der perxen-
dikel der Lebensuhr.

Unten liegen, heißt nicht im-
mer unterliegen; mancher Streber
stand später hoch, weil er, solange
er unten war, zu liegen wußte.

An den Dingen
herumtasten, heißt
nicht, sie begreisen.

Der gute Geist
eines ksauses be-
steht oft darin,
daß nicht zu-
viel Geist da-
rin ist.

wenn man
keine Thorheiten
inehr inachen
kann, liebkost
man die alten,
die man vor-
dein bereutc.

„Ach Fräulein, Ihre goldenen Locken . . . "

„D, gehen Siel Sie meinen ja doch nur mein lockendes Gold!"
 
Annotationen