Zeitschrift für hunior und Aunst
selbe, mic die Ihre — zum Iuli frei bekomme. Da brauchen
ja Ihre Sachen nur hinunter getragen zu werden, und alles ist
in Mrdnung. Aontrakt habe ich schon aufgeschrieben, Preis
wic bei der norigen Mietcrin, die tvohnung wird ganz nach
Ihren tvünschen renoviert. tvir kcnncn uns ja lange genug,
um deswegen nicht ernstlich in Aonflikt zu geraten. Und nun
auf weitere zmanzig Iahre! prost, lferr Major!"
Ehe der Uiajor es sich versehen hatte, waren die Aontrakte
unterschrieben und er wieder beim Aufstieg in sein Schwalben-
nest. Vben aber stellte er sich groß hin vor seinen Iohann,
sah ihm lange kopfschüttelnd in die Augen, legte dann seinen
Stock auf den Tisch, zog sich langsam seine Lsandschuhe aus
und warf sie in den Lylinder, holte den gcknifften Rontrakt
hervor und klopfte des öftern dem Getreuen auf die Stirnci
„List doch ein rechter Lsel! Meißt nie eine Sache am rechten
Ende anzufassen. !>a länfst Du nun wochenlang in Berlin um-
her und weißt nicht, daß hier in unsercm lsause die erste Ltage
frei wird. wirklich oin starkcs Stückl — Stillgestanden! tvir
ziehen nächsten lferbst hinunter! verstanden?"
„Zu Befehl, Ljerr Utajorl"
In seinem glatten Gesicht zucktc keine Muskel. Innerlich
lachte er sich aber doch eins.
Der verfchwundene Vrofessor.
Dcr ljerr professor ist seit Utittag nicht gesehen worden;
der Abend kommt heran, dic Nacht vergeht, aber auch der
Nkorgen bringt den löerrn jdrofessor nicht nach lsause.
von Angst gefoltert, irrt die Fran professor durch die
^traßen, doch ohne Erfolg.
doc! an den Thürcn dcr Aollcgen ihres Mannes,
lla keincr eine Spur von dem ljerrn jdrofefsor geschen.
Auch auf dem jdolizeibureau ist jede Nachforschung vergeblich.
Am dritten Tage endlich komnit der lsausarzt, Dr. jAembcl
und erkundigt sich nach dem Besinden des löerrn professor,
worauf ihm dic Frau profcssor das ganze Lciden crzählt.
„lsm," sagt lserr Dr. jdlembel, „habcn Sie dcnn schon überall
nachgeschaut?"
„Die ganze Stadt bin ich nach ihm abgelaufen," sagt die
Frau profcssor.
„lsm," crwidert Dr. jdlembel, „haben Sic dcnn auch die !voh-^
nung schon dnrchsucht?"
Das hattc die Frau jdrofessor natürlich nicht gethan, abcr
da lserr Dr. jdlcmbcl vcrsichert, daß schon manchmal INenschcn
in Schränken verstcckt geweseu seien, so begibt sich die Fran
jdrofefsor in Bcgleitung dcs lserrn Dr. jdlembel kopfschüttelnd
auf dic Snchc, um auch das lctzte lluttcl uicht unversucht zu lassen.
Nach vielem Umherirren kam man auch in das Badczimmer,
und wer bcschrcibt das Erstauncn der beiden, als sie da den
selbe, mic die Ihre — zum Iuli frei bekomme. Da brauchen
ja Ihre Sachen nur hinunter getragen zu werden, und alles ist
in Mrdnung. Aontrakt habe ich schon aufgeschrieben, Preis
wic bei der norigen Mietcrin, die tvohnung wird ganz nach
Ihren tvünschen renoviert. tvir kcnncn uns ja lange genug,
um deswegen nicht ernstlich in Aonflikt zu geraten. Und nun
auf weitere zmanzig Iahre! prost, lferr Major!"
Ehe der Uiajor es sich versehen hatte, waren die Aontrakte
unterschrieben und er wieder beim Aufstieg in sein Schwalben-
nest. Vben aber stellte er sich groß hin vor seinen Iohann,
sah ihm lange kopfschüttelnd in die Augen, legte dann seinen
Stock auf den Tisch, zog sich langsam seine Lsandschuhe aus
und warf sie in den Lylinder, holte den gcknifften Rontrakt
hervor und klopfte des öftern dem Getreuen auf die Stirnci
„List doch ein rechter Lsel! Meißt nie eine Sache am rechten
Ende anzufassen. !>a länfst Du nun wochenlang in Berlin um-
her und weißt nicht, daß hier in unsercm lsause die erste Ltage
frei wird. wirklich oin starkcs Stückl — Stillgestanden! tvir
ziehen nächsten lferbst hinunter! verstanden?"
„Zu Befehl, Ljerr Utajorl"
In seinem glatten Gesicht zucktc keine Muskel. Innerlich
lachte er sich aber doch eins.
Der verfchwundene Vrofessor.
Dcr ljerr professor ist seit Utittag nicht gesehen worden;
der Abend kommt heran, dic Nacht vergeht, aber auch der
Nkorgen bringt den löerrn jdrofessor nicht nach lsause.
von Angst gefoltert, irrt die Fran professor durch die
^traßen, doch ohne Erfolg.
doc! an den Thürcn dcr Aollcgen ihres Mannes,
lla keincr eine Spur von dem ljerrn jdrofefsor geschen.
Auch auf dem jdolizeibureau ist jede Nachforschung vergeblich.
Am dritten Tage endlich komnit der lsausarzt, Dr. jAembcl
und erkundigt sich nach dem Besinden des löerrn professor,
worauf ihm dic Frau profcssor das ganze Lciden crzählt.
„lsm," sagt lserr Dr. jdlembel, „habcn Sie dcnn schon überall
nachgeschaut?"
„Die ganze Stadt bin ich nach ihm abgelaufen," sagt die
Frau profcssor.
„lsm," crwidert Dr. jdlembel, „haben Sic dcnn auch die !voh-^
nung schon dnrchsucht?"
Das hattc die Frau jdrofessor natürlich nicht gethan, abcr
da lserr Dr. jdlcmbcl vcrsichert, daß schon manchmal INenschcn
in Schränken verstcckt geweseu seien, so begibt sich die Fran
jdrofefsor in Bcgleitung dcs lserrn Dr. jdlembel kopfschüttelnd
auf dic Snchc, um auch das lctzte lluttcl uicht unversucht zu lassen.
Nach vielem Umherirren kam man auch in das Badczimmer,
und wer bcschrcibt das Erstauncn der beiden, als sie da den