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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 49.1902 (Nr. 588-600)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16551#0054
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50

Meggendorfer-Blätter, Blünchen

Ärsaß.

„Ist 's wahr, Bärbel, daß Du heut' xhotographiert wurdest?"
„Natürlich, der bferr hat g'sagt, die Landschaft hätt' gar keine Reize,
und da hab' ich nnch hinstellen müssen!"

Beirachtnng.

Frau: „?lch diese wandelbaren Ntännerl Oor
der Lhe begehren sie beständig unsern Mund und nach-
her — fürchten sie ihnl"

Ämte Laune.

^ute Laune ist ein Schirm,

Der Dich schützt vor Sorgen,
Trag ihn stets und spann ihn auf
Schon am frühen Morgen.

Nnter Deinem Parapluie
Fühlst L>u Dich behaglich.

Vb es niemals Löcher kriegt? —
Das ist freilich fraglich,

Deun es wird oft strapaziert,

Durch des Schicksals Tücken.

lNacht nichtsl — mit Gott Bacchus' Zwirn

Läßt es leicht sich flicken.

Paul Douat.

Kicheres Zeichen.

— „Zst der ehemaliqe Machtmeister Schnautzer schon

lange in pension?"

— „Sicher; er kann ja schon wieder ein freund-

liches Gesicht machen."

--

Kaunermoral.

Zugegeben.

— „Es ist wirklich schade, daß Sie, ein so xraktischer

tNensch, so wenig gelernt haben I" —

— „Zugegeben, bjerr Professor; aber es ist noch mehr

schade, daß Sie, der Sie so viel gelernt haben, so u n-
praktisch sind I"

Leöenseinflcht.

offnen Augen blicke um Dich herl
Das Leben selbst mußt immer Du befragen;
Lin Tag und eine Nacht, sie wissen mehr,

Als jemals alle weisen Bücher sagen.

Mnximilinu Beru.

Zu gefährlich.

Tommis (in der Tapctenhnndlung): „Warum wollen Sie denn
nicht diese helle Tapete nehmen?"
tfausherr: „Um Gotteswillen, mein Zimmerherr ist ja
ein Dichter . . . und zwei Tapeten hat er mir schon
vollgedichtetl"

Vequeme Umaröeitung.

Theaterdirektor: „Ich kann Ihr Schauspiel unmöglich
geben, es füllt ja kaum den halben Abend, und auf
das Anstückeln überflüssiger Akte will ich mich absolut
nicht einlassen."

Autor: „Mr kommt eine prächtige Idee. Ich werdc
die Dauer des Schauspiels bedeutend verlängern, ohne
den ganzen Aufbau anzutasten."

Theaterdirektor: „Und wie das?"

Autor: „Ich lasse den Ljauxthelden, der so viel zu spre-
chen hat, einfach stottern."

Strolch (der schon längcre Zeit iu cinem Mctzgcrl-idcn steht, ohne daß
jemand kommt): „. . . Und da soll unsereins ehrlich bleibenl"
 
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