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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 49.1902 (Nr. 588-600)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16551#0072
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Meggenöorfer-Blätter, München

Apollos Rache.

Dichter mit vorwiegend undramatischen Talenten, verwies er
auf das kommende Ueberbrettel, Dramatiker, denen sich nur
eine Bühne aufgethan, tröstete er mit tVagners parsifal
und einigen bewährten postis lanreutis riet er Aarlsbad an.
Nur mit einer Art von ÜZuälgeistern konnte er sich nicht
abfinden, so entgegenkommend er sich auch zeigte. <Ls war
das kfeer der Autographensammler. Ie mehr er ge-
währte, desto mehr begehrten sie. Als sie endlich dem Dichter-
gotte den Zipfel seiner Tunika mit dem von Alio eigen-
händig gestickten Monogramme weggeschnitten, die Schneider-

rechnung einer andern Uluse aus dem Papierkorbe entwendet
und derselben CZuelle einen Brief Apolls, in dem er seinen
himmlischen verleger um Vorschuß anging, entnoinmen und
als Beitrag zur Lharakteristik berühmter Ieitgenossen veröffent-
licht hatten, — da ergrimmte Apollo und schwur ihnen Rache.
Und er hielt seinen Schwurl In den Glymp zurückgekehrt, begab
er sich zu Lfephästos, dem technischen Leiter einer Aktienunter-
nehmung für himmlische Lisenindustrie. Menige Mochen dar-
auf erschien sie auf der Lrde, die Racheschöpfung Axolls, die
erste Schreibmaschine. Nomanus.

D' alte lUoahrn.

Moahm dL altL,

De muafi am Lrbarma
Hat gan; schlechte Aug'n
Thuan nimma viel taug'n;

Und mit 'n G'hör geht's schon schlecht,
De Füafi woll'n a nimma rLcht.

Und dös Drucken im Mag'n
's gar net;um sag'n,

Uur oans is nau g'sund
And des is ihr Mund,

Denn des Mundwerk des laust,

Als hätt 'as neu kauft. ^ ^

Aportsmanns-Ideal.

Sportsmann (sich

ja, herrliche Ulusik, aber
miserables Fuhrwerk,
Lohengrin sollte mit
viererzug ankutschiert
kommen."

Nür alle Aälle.

Iunge Frau:
„Ach, Arthur, nie könnte
ich jemals ohne Dich

leben.Aber,

nicht wahr, in die
Lebensversicherung
läßt Du Dich trotzdem
aufnehmen?"

Nu!

— „Wo ist denn der
Baron?"

— „In Tirol, — auf
der Gemsjagd!"

— „Und die Tomtesse?"

— ,,In Gstende — auf
der Bräutiaams-
j a g d!"

Don der Kchmiere.

Direktor: „was, am
zehnten verlangen
5ie schon einen Vor-
schuß?"

Schauspieler: „Ich
komme am zwanzig-
sten wieder, lserr
Direktorl"

Är hat's gut vor.

.fräulein (welches seinen
vetter zur Bahn bringt, auf
dem wege,: „Brauchst
Dich gar nicht so sehr
zu beeilen, Vetter
Ulax, Dein Zug fährt
erst in vierzig
lNinuten!"

— „Nun, nun, Lousin-
chen, ich möchte aber
auch einen Abschieds-
kuß von vir habenl"
 
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